Hundehalter im Raum Horb sollten gut aufpassen, was ihr Tier am Wegesrand aufschnappt. (Symbolbild) Foto: dpa

Hund schnappt in Nordstetten Fressen auf. Tier erbricht Blut. Befund von im Oktober gefundenem Köder negativ.

Horb - Hundebesitzer im Raum Horb sind alarmiert. Seit einigen Wochen werden entlang beliebter Spazierwege immer wieder vermeintliche Giftköder gefunden. Der Tierschutzverein warnt auf Facebook: Hundebesitzer sollten besser zweimal hinsehen, was ihr Vierbeiner am Wegesrand aufschnappt.

Bereits Mitte Oktober hatten Spaziergänger entlang des Egelstaler Wegs zwischen Horb und Mühlen mehrere keksartige Brocken entdeckt. Durch den Fund alarmiert, fuhren sie mit ihren beiden Hunden zum tierärztlichen Notdienst. Dort wurden die Tiere auf eine potenzielle Vergiftung hin behandelt. Kurz darauf tauchten auch im Bereich der Kreuzhöfe in Nordstetten mögliche Köder auf.

Hund erbricht Blut

Am 15. November passiert dann das, was die Tierschützer befürchtet hatten. Beim Spaziergang entlang des Egelstaler Bachs in Nordstetten, nahe des Geisäckerwegs, schnappt ein Hund etwas zu Fressen auf. Kurz darauf, so schildern es die Tierschützer auf Facebook, zieht das Tier die Hinterläufe hinter sich her und erbricht Blut. Die Besitzerin habe ihr Tier umgehend zum Tierarzt gebracht, der Hund bekomme Infusionen, kämpfe um sein Leben. Ob der Vierbeiner noch am Leben ist, wissen die Tierschützer nicht. Der Kontakt zur Besitzerin sei abgebrochen, erklärt der Tierschutzverein.

Nur wenige Tage später der nächste Vorfall: Im Vogtweg in Ahldorf schnappt ein Hund einen mutmaßlichen Giftköder auf. Die Besitzerin kann noch rechtzeitig einschreiten und dem Tier den Brocken wieder wegnehmen.

Die Frau packt den Köder ein, gibt ihn zu Untersuchung ans Veterinäramt. Das Ergebnis steht noch aus.

Untersuchter Köder ohne Befund

Anders bei einem der Mitte Oktober gefundenen Köder. Auch damals reichte einer der betroffenen Hundebesitzer seinen Fund zur Prüfung beim Veterinär- und Verbraucherschutzamt des Landkreises ein. Ein Labor in Freiburg untersuchte daraufhin den vermeintlichen Giftköder. Ohne Befund, so Amtsleiter Edmund Hensler. In dem Stück Schwarzwurst sei kein Gift gefunden worden. Die Probe sei unauffällig gewesen.

Allerdings, gibt Hensler zu bedenken, würden mögliche Giftköder nicht auf alle potenziell giftigen Substanzen hin untersucht. Stattdessen würden die Proben mit einem Standarttest auf insektizidwirksame Substanzen getestet. Falle das Ergebnis negativ aus, bedeute dies nicht zwingend, dass die Probe überhaupt keine giftigen Substanzen enthalte. Was im Fernsehkrimi wirkt wie ein Kinderspiel, gleicht in der Realität eher der Suche nach der berühmt-berüchtigten Nadel im Heuhaufen. Einen Giftstoff in einer Probe zu finden, sagt Hensler, sei "immer schwierig, wenn man nicht genau weiß, wonach man sucht".

Hundebesitzern bleibt also nichts anderes übrig, als auch weiterhin wachsam zu sein. Und mögliche Giftköder konsequent bei der Polizei anzuzeigen. Denn obwohl im Netz zwischenzeitlich diverse Giftköder-Warnungen für den Raum Horb kursieren: Tatsächlich aktenkundig wurde im fraglichen Zeitraum laut Polizeipräsidium Tuttlingen lediglich ein Vorfall. Für Polizeisprecher Dieter Popp keine große Überraschung. Viele Hundehalter seien mittlerweile der Meinung, mit einer Warnung in den sozialen Medien oder einem Anruf beim Veterinäramt sei es getan, so Popp. Dem sei aber nicht so. Die Polizei werde erst aktiv, wenn der Tierbesitzer Anzeige erstatte.