Gottesdienst: Predigten in Horb und Mühlen von Veith und Unz

Horb-Mühlen. Vor ziemlich genau 400 Jahren begann der 30-jährige Krieg, der die politische, kulturelle und religiöse Landschaft in Europa umwälzte: Von 1618 bis 1648 wütete er und hinterließ eine Spur der Verwüstung.

In zwei Gottesdiensten in Horb und Mühlen wird an verschiedene Aspekte dieses Krieges erinnert: Pfarrerin Susanne Veith wird über den berühmten Dichter und Pfarrer Paul Gerhardt predigen. Er wurde 1607 geboren und erlebte selbst in dramatischer Weise die Auswirkungen des Krieges. Seine Gedichte, zu denen "Geh aus mein Herz und suche Freud" zählt, sind eine Verarbeitung seiner Gefühle und Erfahrungen.

Im 19. und 20. Jahrhundert als Held gefeiert

In einem weiteren Gottesdienst wird Pfarrer Unz auf den schwedischen König und Feldherrn Gustav Adolf eingehen. Adolf griff als Heerführer auf evangelischer Seite 1630 in das Kriegsgeschehen ein und starb in der Schlacht von Lützen im Jahr 1632.

Im 19. und 20. Jahrhundert wurde Gustav Adolf als Held und Retter des deutschen Protestantismus idealisiert. Anhand dieser historischen Figur stellt sich heute die Frage, ob aus christlicher Überzeugung Krieg und Gewaltanwendung gerechtfertigt werden können.