Die Fahrt mit der Wiedhagbahn gefiel den Wanderern. Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Wanderwoche: Schwarzwaldverein Horb genießt alpine Bergwelt im Allgäu / In der Breitachklamm tost das Wasser

Der Schwarzwaldverein Horb verbrachte eine Wanderwoche in Oberjoch im Allgäu. Am Sonntag, 3. Juni, trafen die Teilnehmer wie gewohnt pünktlich am Treffpunkt ein.

Horb. Da man schon im Vorfeld die Frage "wer fährt mit wem" geklärt hatte, musste nur noch die Strecke erklärt werden. Im Konvoi mit sieben Fahrzeugen fuhr man zum Zwischenziel Memmingen. Da noch genügend Zeit bis zur Stadtführung vorhanden war, konnte noch eine Stärkung oder Erfrischung zu sich genommen werden. Die Stadtführung dauerte eineinhalb Stunden, und so wurde die Geschichte der Stadt und ihrer Bewohner mit witzigen Erklärungen präsentiert.

Danach machte man sich auf, um die letzte Wegstrecke nach Oberjoch zu bewältigen. Im Hotel Löwen wurden die Reisenden schon erwartet. Nach dem Einchecken vertrat man sich im Ort noch ein wenig die Füße, um sich dann beim Abendessen wieder zu treffen. Am Montag stand die erste Wanderung an, und man teilte sich in zwei Gruppen auf. In der Gruppe eins waren die aktiven Mitglieder, in Gruppe zwei taten sich die, die keine großen Touren laufen wollten.

Die Tour der Aktiven sah vor mit der Bergbahn zur Be rgstation zu fahren und dann den Schmugglerpfad bis nach Österreich zu gehen. Oben angekommen, machte man sich, nach einem Rundblick auf das Bergpanorama, auf den Weg und wanderte auf halber Höhe den Pfad entlang. Durch einen Bergrutsch wurde der weiterführende Pfad unterbrochen, und es war aus Sicherheitsgründen nicht ratsam, den steilen Not Pfad zu benützen, so machten die Wanderer gezwungener Maßen kehrt.

Durch die Richtungsänderung wurde der Blick auf einen Hang gelenkt, der voll mit der Orchidee Frauenschuh bewachsen war. Sah man auf dem Hinweg schon viele Knabenkräuter und Enziane, so war dies das Highlight des Tages. Nach einer Rast auf der Wiedhagalbe machte man sich an den Abstieg. Da sich die zweite Gruppe verlaufen hatte, traf sie, fix und fertig, nach der ersten im Hotel ein. Beim Abendessen und anschließendem Beisammensein wurden die erlebten Eindrücke ausgetauscht.

Der zweite Tag wurde gemeinsam angegangen. Man fuhr nach Oberstdorf zur Flugschanze. Nach der Besteigung der Schanze mit den Aufzügen genoss man die tolle Aussicht. Danach ging es noch ein Stück am Freibergsee entlang bevor man wieder ins Auto stieg, um zur Breitachklamm zu fahren. Die Klamm zeigte sich durch die vorgegangenen Regenfälle von ihrer besten Seite. Das Tosen der Wassermassen war überwältigend.

Am dritten Tag ging man wieder getrennt wandern. Gruppe eins wanderte von Fischen über die Burgkapelle nach Rubi, wo die Mittagsrast abgehalten wurde, und von dort auf der anderen Seite der Iller bis Fischen. Auch hier wurde man von der Vielfalt der Pflanzenwelt überrascht. In Fischen fand der Tag in einem etwas anderen Café seinen Abschluss. Gruppe zwei ging um den Ort und folgte dem Panoramaweg bis zum Ausblickpunkt.

Am vierten Tag stand für beide Gruppen das Tannheimer Tal an. Man umwanderte den Haldensee und zur Hälfte den Vilsalpsee. Die Südseite war wegen größerem Erdrutsch gesperrt. Gruppe eins machte sich zu Fuß auf den Rückweg und wurde voll vom Regen erwischt. Die zweite Gruppe fuhr – trocken – mit dem Vilsalp-Bähnchen zurück.

Am fünften und letzten Wandertag wurde für Gruppe eins eine Wanderung vom Hotel zur alten Grenzstation, Unterjoch, Oberjocher Moor und Bergbahnfahrt zur Wiedhagalbe angekündigt. Die Wanderung verlief über gute Wege an Blumenwiesen vorbei, durch kühle Wälder mit rauschenden Bächen. Der Rückweg verlief meistens über asphaltierte Wege ständig bergauf und man sah auch an den Wegrändern so manches zartes Gewächs. Zum Abschluss fuhr man nochmals mit der Wiedhagbahn hoch. Eine Rast war auf der Albe vorgesehen, wurde aber wegen Donnergrollen abgeblasen. So fuhr man wieder talwärts. Die zweite Gruppe ging über das Moor zur Bergbahn und machte Rast in der Albe.

Samstag, Tag der Abreise: Nach dem Frühstück wurden die letzten Koffer und Tüten in den Autos verstaut und man nahm schweren Herzens Abschied von dem Hotel, das seit 121 Jahren im Familienbesitz ist und die Horber Reisenden eine Woche verwöhnt hat.

Die Rückfahrt wurde in Bad Wurzach unterbrochen um mit dem Torf-Bähnle in das Moor zu fahren. An der ehemaligen Verladestation wurden der Gruppe das Entstehen des Moors, die Wichtigkeit seines Erhalts sowie der Abbau und die Verwendung des Moors erklärt. Im Torf-Museum konnte man Maschinen, Werkzeuge und alte Karten besichtigen. Danach verabschiedete man sich, und jeder machte sich auf den Rückweg .