Der Projektchor und die Streicherinnen der Musikschule Horb unter Leitung von Anatolij Aniskewitz Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Musik: Chöre aus Bildechingen und Dettensee treten bei "Lichter der Weihnacht" gemeinsam auf

Zu einem gemeinsamen Chorkonzert, dem man den schönen Titel "Lichter der Weihnacht" gab, versammelte Chorleiter Anatolij Aniskewitz seine beiden Chöre aus Bildechingen und Dettensee am Sonntagabend in der Bildechinger Wallfahrtskirche.

Horb-Bildechingen. Instrumental begleitet wurden sie von einem Kammerensemble der Musikschule Horb unter Leitung von Larissa Dolgova (Violine) sowie zwei Mitgliedern des Bildechinger Musikvereins, den Flötistinnen Annabelle Holderried und Alleen Ruf.

Musikalischer Leiter übernimmt Part als Dirigent und am Klavier

Der musikalische Leiter Aniskewitz übernahm neben seiner Arbeit am Dirigentenpult auch noch den Part am Klavier.

Otto Holderried, der Vorsitzende des katholischen Kirchenchors von Bildechingen, freute sich bei seiner Begrüßung der Gäste, dass doch so viele – trotz schlechter Witterungsbedingungen und vielseitigem Angebot ringsum – den Weg in die Kirche "Zur schmerzhaften Mutter Gottes" gefunden haben.

Und eines sei vorweg verraten: Jeder, der dieses Konzert besuchte, fand das, was man allgemein als weihnachtliche Besinnung bezeichnet. Jeder Besucher bekam als immaterielles Geschenk etwas mehr als eine Stunde Ruhe vor dem Stress des Alltags und zugleich musikalische Entschleunigung auf hohem Niveau von den Protagonisten des Abends überreicht.

Zu welchen stimmlichen Höchstleistungen zwei Chöre, die seit Jahren unter der gleichen Leitung singen, fähig sind, das demonstrierten die Chormitglieder gleich zu Beginn ihres Konzerts mit der kompletten "Friedensmesse in G" von Lorenz Maierhofer. Die Friedensmesse in G vermittelt die Glaubensbotschaft in zeitlos eindrücklicher Weise – einfühlsam, verständlich, komprimiert und intensiv. Acht Chorstücke umfasst das Gesamtwerk, dass den zahlreichen Konzertbesuchern in deutscher Sprache präsentiert wurde. Mit dem feierlichen Intro zur Kyrie (In dieser Feier) und dem Gloria (Ehre sei Gott) bot der Projektchor gleich zu Beginn eine eindrucksvolle Demonstration seiner gesanglichen Möglichkeiten.

Kirchengemeinderat Eugen Blank übernahm dazu den Part des Sprechers, der zur instrumentalen Introduktion von Anatolij Aniskewitz die Hinführung zu den einzelnen Chorstücken vortrug. Ruhig und fließend dann "Die Botschaft des Glaubens", die als Zwischengesang ertönte, und die Gabenbereitung (Gottes Brot und Wein). Ihre ganze stimmliche Vielfalt präsentierten die beiden Chöre dann beim feierlich vorgetragenen Sanctus (Heilig, heilig). Mehrstimmig versetzt und voller Inbrunst erfüllte dieses Lied, das mit intensiver Leidenschaft und Hingabe intoniert wurde, die Kirche.

Beeindruckende Friedensbotschaft Maierhofers

Die Friedensbotschaft Maierhofers war bis in den letzten Winkel zu hören und zu spüren. Auch die letzten drei Stücke "O, du Lamm Gottes" (Agnus Die), "Ew’ger Schöpfer, segne mich", das Segenslied sowie der Dank- und Schlussgesang "Geh’n wir in Frieden" wurde zu einer großen Demonstration der Musica sacra, der Kirchenmusik.

25 Sängerinnen, 17 Sänger, sieben Streicher und ein Dirigent sowie Sprecher Blank lieferten eine Meisterleistung ab, die von den Besuchern mit viel respektvollem Applaus bedacht wurden. Der Projektchor, das Streichensemble und vor allem die beiden Solistinnen Gaby Preisendanz-Schlecht und Christine Kleinmann begeisterten nach diesem Hauptwerk mit kleinen Kostbarkeiten der Klassik und der Moderne.

Preisendanz-Schlecht und Kleinmann ließen ihre außergewöhnlichen Stimmen beim "Ave Maria" von Caccini oder beim "Ave verum corpas" von Mozart erklingen, während der Projektchor, großartig gestützt und getragen von den Klängen des Kammerensembles ein Lied "Für die Schönheit dieser Welt" sang, bei dem auch wieder die beiden Solistinnen aus Dettensee mit ihren besonderen Stimmen die Akzente setzten.

Was im Rahmen dieses abendlichen Chorkonzertes geboten wurde, das ging weit über das übliche Amateurniveau hinaus. Es war überwältigend – und die Besucher bedankten sich bei allen Mitwirkenden durch laute Bravo-Rufe und frenetischen, stehenden Applaus nach dem Schlusslied.

Gemeinsam sangen dann die Chormitglieder und die Zuhörer das alte Weihnachtslied "Macht hoch die Tür" bevor man sich zum kleinen Umtrunk in der benachbarten Zehntscheuer traf.