»Die Accessoires dauern immer am längsten«, sagt Ginger Streibig. Die Ballettschulen-Chefin hat rund 250 Kostüme für die große Ballettgala am Samstag, 14. November, selbst geschneidert. Foto: Hopp

Ballettschulen-Chefin Ginger Streibig hat 250 Kostüme endlich fertig genäht. Premiere am 14. November.

Horb-Bildechingen - Das Wohnzimmer hängt voll mit Kostümen. Und Perserkater Lilutsch hat es sich auf dem Nähtisch zwischen den Pailletten-Kleidern bequem gemacht.

Ginger Streibig, Chefin der "Ballettschule Ginger" lächelt: "Jetzt heißt es Endspurt für die große Ballettgala." Denn Samstag, 14. November, der Termin für die Aufführung in der Festhalle Bildechingen, rückt immer näher und näher.

Ginger: "Gestern habe ich noch die Tüchlein für die Haare zum Russenkleid fertig genäht. Diese Accessoires dauern immer am längsten."

Auch Ehemann Michael ist im Premieren-Stress. Er zeigt eine Tüte mit CDs. Ginger: "Da ist die Musik drin. Michael muss sie noch zeitgenau zusammenschneiden." Michael hat auch das Problem, dass er noch die Bühne in den Griff kriegen muss. Der Balletttänzer: "Bisher waren wir in Rexingen. Die Bühne in Bildechingen ist größer. Dazu muss ich noch schauen, wie ich die Prospekte aufstelle. In Bildechingen darf man keine Schrauben reinmachen."

Die neue Ballettgala – sie steht ganz im Zeichen des Jubiläums: Seit genau 20 Jahren sind Ginger und ihr Michael in Horb. Klar, dass Ginger zu diesem Jubiläum noch mal ihr Lieblingskleid anzieht: Ein rotes Tüllkleid zur "Lady in Red". Ginger Streibig: "Zuletzt hatte ich das 1997 auf dem Schiff an."

Und für die Gala hat sie insgesamt 250 Kostüme geschneidert. Ginger: "Bei mir geht das so: Erst suche ich die Musik aus. Dann habe ich eine Kostüm-Idee und zeichne die Figurinen (Modeskizzen). Und wenn ich die Kostüme sehe, dann erst beginne ich mit der Choreografie."

Klar, dass bei den Proben die gut 115 Schülerinnen und Schüler, die bei der Ballettgala auftreten, dabei noch nicht in den komplett fertigen Kostümen auftreten.

Eins ist aber klar – und das ist Ginger wichtig: "Ich schneidere die Kostüme so, dass sich jeder Schüler drin wohl fühlt. Auch wenn er oder sie vielleicht nicht die optimale Ballettfigur haben. Denn: Nur, wenn sich die Tänzer wohlfühlen, kommen die Energie und die Freude auch beim Publikum an."

Und bei dem Programm der Jubiläumsgala von Ginger dürfte sich die rührige Ballettschulchefin wieder die Finger "wundgenäht" haben. Und wieder viele Bühnenbilder im Kopf gehabt haben. Denn das musikalische Programm ist komplett "Cross-Over" und bietet deshalb auch genug modischen Spielraum für Kostüme aller Art.

Egal, ob Rap-Style bei Ushers Hit "OMG", der Fächertanz, der auf dem Gala-Logo von Schülern gestaltet wurde, Schubert oder "A Chorus Line". Klassik, Charts und Musical. Ginger: "Mein Ziel ist, dass jede Zielgruppe bei den Galas angesprochen wird. Dann geht das Publikum zufrieden nach Hause."

Neu diesmal auch: Der Glöckchentanz. Ginger Streibig: "Da habe ich jahrelang bei den Ritterspielen immer Glocken gekauft. Jetzt kann ich sie mal einsetzen."

Kostüme fertig. Die Gala ist erst in knapp zwei Wochen. Ist der Stress jetzt rum?

Ginger: "Leider nein. Es gab so viele Krankheitsfälle bei den Proben, dass wir jetzt noch kräftig üben müssen, damit alles perfekt wird."