Sie machen dem neuen Eisenbahnpark Dampf (von links): Markus O. Robold, SVG-Pressesprecher, Projektleiter Tobias Ziegler, geschäftsführender Gesellschafter Claus-Jürgen Hauf und Auszubildender Sven Ritter. Foto: Hopp

Eisenbahn-Erlebniswelt soll am 29. April 2011 eröffnet werden.

Horb - Die Arbeiten an der Eisenbahn-Erlebniswelt auf dem alten Güterbahnhof-Gelände schreiten fort. Laut Betreiber steht jetzt auch das Publikumskonzept fest: Fahrzeughalle mit Besichtigungs-Tour, Bistro, Kino, Kinder-Bahn, Ausstellungsraum, Modellbahnraum und Spielplatz.

Noch sieht die über 250 Meter lange Halle bei den Gleisen unterhalb von Isenburg wie ein grauer Zweckbau aus, der gerade mit Photovoltaik-Elementen bestückt wird. Ab 30. April und 1. Mai 2011, den ersten Öffnungstagen, soll dort eine Eisenbahn-Attraktion landesweit Aufsehen erregen, Besucher aller Altersklassen nach Horb locken und mit Fahrten, Museums- und Schaukonzepten nicht nur die Eisenbahnfans ansprechen.

Darauf hoffen die Spitzen der Schienenverkehrsgesellschaft mbH (SVG), deren geschäftsführender Gesellschafter Claus-Jürgen Hauf viel eigenes Geld in das 2,4-Millionen-Euro-Projekt steckt. "Mit dem Betrieb der Erlebniswelt allein wird sich diese Investition nicht bezahlt machen, mindestens mal nicht in den nächsten 50 Jahren", meint Tobias Ziegler, ebenfalls SVG-Gesellschafter und künftiger Leiter der Eisenbahnerlebniswelt. Die SVG finanziert sich hauptsächlich mit ihrem Sonderzug-Angebot zu sportlichen und kulturellen Events.

Eine gute Gelegenheit, die Anlage kennen zu lernen, ist die Horber Gartenschau "Neckarblühen". Die SVG ist Gartenschau-Partner, und während der Schau will sie die Erlebniswelt täglich öffnen.

Demnächst beginnt der Innenausbau der Halle, Strom- und Wasserleitungen werden verlegt. Im Frühjahr soll die Zufahrtsstraße ausgebessert werden. In der Nähe der Einfahrt bei der Isenburger Straße ist eine Bushaltestelle geplant, aber auch ein Zug-Pendelverkehr mit historischen Fahrzeugen soll samstags und sonntags Besucher vom Horber Bahnhof zur Erlebniswelt fahren. Für Fußgänger und Fahrradfahrer ist die Anlage über den Radweg am Neckar und die Unterführung beim Stellwerk unterhalb von Isenburg erreichbar. Der Kern der Anlage, die rund 60 Fahrzeuge der SVG, sollen in drei bis vier Fahrten von Stuttgart nach Horb verlegt werden. Von Mitte April bis Mitte Oktober soll die Anlage für Besucher geöffnet sein.

Ständig wechselnde Modellbahnausstellung

So sieht der Rahmen für eine Liste von Inhalten aus, mit denen die SVG ihre Anlage beleben will. Dazu zählen eine ständig wechselnde Modellbahnausstellung in Kooperation mit der Firma BRAWA, ein "Eisenbahnkino" in dem auch der reichhaltige Bilder-Fundus der SVG gezeigt werden soll, Schaukonzepte mit den Zügen in der Halle und bei den Anlagen auf dem Außengelände sind in Vorbereitung. Mit einem Fahrzeug des Baujahres 1914, das während der Nazizeit zu Deportationen eingesetzt wurde, will die SVG auch ein finsteres Kapitel deutscher Eisenbahngeschichte streifen und so präsentieren, dass eine Besichtigung auch für Schulklassen möglich ist.

Die Erlebniswelt soll zudem Familien mit Kindern ansprechen. Für sie soll eine 600 Meter lange Schmalspur-"Gartenbahn" aufgebaut werden: Nächstes Jahr zuerst auf dem Grünprojektgelände, dann auf dem Eisenbahnareal. Auch das alte Stellwerk, das bis vor zwei Monaten noch mit einem Bahnmitarbeiter besetzt war, soll zu Museumszwecken genutzt werden, damit die alte Schienenverkehrs-Technik – zum Beispiel das Stellen der Signale von Hand – nicht in Vergessenheit gerät.

Ein Dampflok-Betrieb ist allerdings nicht geplant, "doch das ist eine Option über die man nachdenken kann", sagt Claus-Jürgen Hauf. Der SVG ist übrigens ein gemeinnütziger Verein angegliedert, dessen Mitglieder damit beschäftigt sind, Fahrzeuge zu restaurieren und Anlagen zu pflegen. Auch in Horb würde sich der Verein über Helfer freuen.

Weitere Informationen:

Schienenverkehrsgesellschaft mbH,Telefon/Fax 0711/8878140 horb@svgmbh.com www.eisenbahn-erlebniswelt.de