Die Altheimer Kommunionskinder und ihre Begleiter erfuhren im Kloster Alpirsbach bei einer Führung, wie hart der frühere Schulalltag im Kloster gewesen sein muss. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Altheimer Kommunionskinder erfahren bei Ausflug nach Alpirsbach viel über früheren Schulalltag

Bei wunderschönem Wetter brachen die Altheimer Kommunionskinder und ihre Begleiter zu einem Ausflug nach Alpirsbach auf.

Horb-Altheim. Zuerst ging es zu Fuß ins Heiligenfeld. Mit der Bahn ging es nach Alpirsbach. Auf Weg zum Mittagstisch führte noch ein kurzer Schlenker am Kinderspielplatz vorbei. Dann startete die Führung für Kinder im Kloster. Grundlegende Dinge zuerst. Was ist ein Mönch? Wie ist er gestylt? Warum ist er überhaupt im Kloster? Was hat das riesige Tor auf sich? Dann mal rein in die gute Stube. Ganz schön groß, jede Säule ist anders, und in ein Buch durften sich die Kinder sogar selber eintragen.

Jetzt ging es hoch in die ehemalige Klosterschule. Also bis 1534 waren hier Mönche zum Schlafen, aber die mussten wohl weichen. Es kamen Jungs im Alter von 10 bis 14 Jahren. Diese durften für zwei Jahre kostenlos schreiben und lesen lernen. Unterhielten sich auf Latein. Um 4 Uhr war der erste Gottesdienst und um 21 Uhr der letzte und zwischendurch fünf bis sechs weitere. Zum Essen gab es immer Brot mit Milch und zum Trinken verdünnten Wein, da Wasser verunreinigt war.

Einmal im Jahr durften die Schüler zur Erntearbeit nach Hause. Geschlafen wurde immer in derselben Kleidung auf einem Strohsack. Die Lebenserwartung der zukünftigen Lehrer und Priester war 30 bis 35 Jahre, und sie wurden höchstens 160 bis 165 Zentimeter groß, deshalb auch die kleinen Betten. Das Schlimmste sei gewesen, dass es nach zehn Stunden Unterricht nichts zum "Chillen" gab, so die Kinder. Weder Handy, PC-Spiele, Tablet oder sonst etwas Aufregendes. Da noch kein Strom existierte, gab es weder Unterstützung im Haushalt noch bei der Arbeit. Die Schüler durften dafür einmal im Monat raus zum Spielen.

Als Abschluss haben die Kinder und Eltern noch eine eigene Karte beschriftet mit einem Gänsekiel, bevor es mit dem Zug gemeinsam zurückging.

Die Kommunion stand unter dem Motto "Jesus, wo wohnst du?". Mit dem Ausflug nach Alpirsbach ist die Kommunion für die Kinder somit fast abgeschlossen.