Firmen aus der Region informierten zu verschiedenen Ausbildungsberufen an der Gemeinschaftsschule Horb. Foto: Kiefer Foto: Schwarzwälder Bote

Beruf: Azubivormittag an der Gemeinschaftsschule Horb mit Beteiligung von 80 Schülern / Firmen stellen sich vor

Rund 80 Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsschule Horb konnten sich beim Azubivormittag über neun verschiedene Ausbildungsberufe informieren und erhielten Tipps zum Bewerbungsverfahren.

Horb. Vertreten waren die Bäckerei Saur, die VR-Bank Dornstetten-Horb, die Fischer-Werke Waldachtal, die Gebäudereinigung Ott aus Talheim, das Hotel Bareis aus Baiersbronn sowie die Firma Leuco, das Hospital zum Heiligen Geist aus Rottenburg sowie AW Personal aus Horb.

Ziel war es, den Schülern verschiedene Ausbildungsberufe durch den direkten Kontakt mit Auszubildenden vorzustellen, ihnen Gelegenheit zum direkten Kontakt mit Betrieben zu geben. Der Vormittag wurde von Carina Weihs geplant, die an der Gemeinschaftsschule Horb das Fach WBS (Wirtschaft Beruf und Studienorientierung) unterrichtet. Unterstütz wurde sie von Heidi Zimmermann, Bettina Wiebe und Gisela Traub.

Senat Sahiti von der Firma Ott hat drei Auszubildende im laufenden Jahr im Betrieb, zwei als Kauffrau für Bürokommunikation, einen für Gebäudereiniger. Er informierte über die Arbeitsdauer, die Ausbildungsinhalte, Anforderungen, Verdienst und Einsatzgebiete.

Die zwei Auszubildenden von Fischer informierten über die Berufe Industriemechaniker und Mechatroniker. Sie machten den Schülern Mut, viele Bewerbungen zu schreiben und diese rechtzeitig abzuschicken. Auch wiesen sie darauf hin, dass Praktika und andere Erfahrungen in Berufen wichtig seien.

Gleich zwei Auszubildende für den Beruf des Bäckers schickte die Bäckerei Saur. Es mache ihnen Spaß, handwerklich zu arbeiten, die körperlichen Belastungen seien erträglich, das frühe Aufstehen sei kein Problem. Normalerweise beginne die Schicht um 5 Uhr in der Frühe. Bei den Bäckern überwiegt der Anteil der Männer, dagegen gebe es hauptsächlich Konditorinnen. Das Berichtsheft ordentlich zu führen, lohne sich. Es sei, so wurde auch in anderen Gruppen berichtet, immer noch ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung, in das die Auszubildenden ihre Lehrinhalte und Tätigkeiten schreiben müssen.

Bei der VR Bank Dornstetten Horb konnten sich die Jugendlichen über den Beruf der Bankkaufrau oder des Bankkaufmanns informieren für den man zweieinhalb Jahre Zeit brauche. Voraussetzung für diese Ausbildung sei allerdings mindestens die Mittlere Reife. Wer die Fachhochschulreife besitzt, kann sich zum Finanzassistent ausbilden lassen.

Noten sind nicht immer das Wichtigste

Valerie Kresbach vom Hotel Bareis in Baiersbronn-Mitteltal ist zuständig für das Bewerbermanagement in diesem Hotel. Bei der Auswahl der Auszubildenden sind ihr weniger die Noten wichtig, sondern: "Wie ihr als Mensch seid." Das sei wichtig für den Umgang mit den Gästen, die Noten sind dann eher für die Ausbildung in den Berufsschulen entscheidend. Insgesamt bildet das Hotel in fünf Berufen aus. 75 Auszubildende sind im Hotel.

Mit drei Referenten, darunter der Chef selbst, ist das Bauunternehmen Seele von Eutingen angereist. Sie hatten extra einen Info-Film über ihren Betreib und die Ausbildung gedreht. Körperlicher Elan und Wetterfestigkeit seine für den Ausbildungsberuf Maurer schon nötig, ansonsten werde zunehmend körperschonend mit Maschinen und Fertigbauteilen gearbeitet. Der Beruf sei deshalb auch für weibliche Auszubildende geeignet. Luckas Stocker und Jan Schmied wiesen auch auf die Weiterbildungsmöglichkeiten in ihrem Berufsfeld hin. So sei ein Abschluss als Bauingenieur schon mit 21 Jahren möglich, wenn man neben dem Ausbildungsabschluss auch die Fachhochschulreife erreicht hat.

Allgemein hätten in den handwerklichen Ausbildungsberufen 53 Prozent der Auszubildenden einen Hauptschulabschluss. Es gäbe aber einen Bewerbermangel in diesen Berufen. Ob dabei das Sterben der Werkrealschulen vor Ort, der Einfluss der Eltern auf ihre Jugendlichen oder mögliche Gehaltsunterschiede zwischen der Ausbildung im Handwerk oder in Industriebetreiben eine Rolle spielt, sei nicht genau festzumachen.

Beim Betreib AW Personal aus Rexingen gab es Infos zum Beruf Personaldienstleistungskauffrau oder -mann. Ein Beruf, der den meisten noch unbekannt sei. Für die Ausbildung seien Engagement, Zuverlässigkeit und der wertschätzender Umgang mit möglichen Kunden wichtig.

Aus Rottenburg kommend informierte Marius Friedrichson zusammen mit dem Auszubildenden Mario Biehler über Ausbildungsmöglichkeiten in den Pflegeberufen in der Hospitalstiftung Rottenburg. Dabei demonstrierten sie wie mit Hilfsmitteln eine Person mit wenig körperlicher Belastung umgesetzt werden kann. Auch den Blutzuckergehalt des Auszubildenden konnte gemessen werden. Biehler war trotz einer Prüfung an diesem Vormittag nach Horb gekommen, um seine Begeisterung für die Ausbildung in Pflegeberufen weiterzugeben.

Tobias Graff stellte besonders den Beruf Fachkraft für Lagerlogistik bei Leuco vor. Ein guter Hauptschulabschluss oder eine guter Abschluss der Mittleren Reife sowie gute Leistungen in Mathematik und Deutsch seien wichtig. Außerdem ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis.

Für die Mehrzahl der Schülerinnen, die in den Workshops diszipliniert mitmachten, diente dieser Vormittag als Baustein der beruflichen Orientierung. Nach den Osterferien machen die Schüler ein zweiwöchiges Praktikum, die Lehrer hoffen, dass dieser Vormittag auch als Orientierungshilfe dafür diente.