In den Räumen über und rechts neben dem Feuerwehrhaus soll das Ortsarchiv seinen Platz finden.Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Nach sieben Jahren Stillstand rückt die Einrichtung eines gemeinsamen Ortsarchivs wieder in den Blickpunkt

Gut Ding will Weile haben: Das Projekt "Neues Ortsarchiv in der Klosterscheuer" nimmt langsam Gestalt an. Die Zusammenführung der Ortsarchive Untertalheim und Obertalheim ist seit langem ein Thema im Ortschaftsrat.

Horb-Talheim. Bereits im April 2012 wurde ein Empfehlungsbeschluss zum Ausbau des Ortsarchivs gefasst. Mit dem Dachgeschoss der Klosterscheuer hat man damals die geeigneten Räume gefunden, um die Historie der beiden Orte an einem einzigen Platz zu bündeln.

Eine Arbeitsgruppe des damaligen Ortschaftsrates, bestehend aus Architekt Peter Müller sowie den Räten Egon Klink und Roland Becht hat anfänglich die Detailplanung mit der Verwaltung durchgeführt.

Die Kostenschätzung belief sich seiner Zeit auf rund 45 000 Euro, wovon circa ein Drittel aus Bauhofleistungen bestand.

Zuletzt war das Thema im Januar 2013 im Ortschaftsrat. Es erfolgte hierbei die Festlegung des Ausbaus mit Zwischendecken und Leseraum entsprechend dem Vorschlag der Arbeitsgruppe und nach Abstimmung mit Archivarin Karoline Adler.

Sieben Jahre lang wurde das Vorhaben nicht weiterverfolgt – und auch nicht in die Kostenliste aufgenommen

Und dann war sieben Jahre Funkstille. Das Projekt wurde weder weiterverfolgt noch in die Kostenliste der kommunalen Maßnahmen im Sanierungsgebiet Talheim aufgenommen. Doch jetzt, nach dem Auszug der Ortsgruppe des DRK aus der Klosterscheuer hinüber ins alte Feuerwehrhaus der früheren Abteilung Untertalheim, wurde das Projekt "Gemeinsames Ortsarchiv" wieder aus seinem Dornröschenschlaf wachgerüttelt. Nun waren die Räume wieder frei.

Mitte Oktober fand deshalb ein Ortstermin mit Jürgen Brendle von der Abteilung Gebäudemanagement und dem Bauhof statt. Vereinbart wurde, dass der Bauhof im Winter den Ausbau mit USB-Platten und der entsprechenden Isolierung fertig machen wird. "Weitere Arbeiten könnten gegebenenfalls ehrenamtlich ausgeführt werden", hob Ortsvorsteher Anton Ade, ganz dem schwäbischen Gedanken des Sparens verpflichtet, hervor.

Die ersten ehrenamtlichen Arbeiten, die bereits erfolgten sind Elektroarbeiten und die Stromversorgung der Räume. "Vielen Dank an dieser Stelle an Erich Ade und Egon Zink, die diese Arbeiten in Abstimmung mit der Firma Elektro-Armbruster erledigen" so Anton Ade.

Der Ortsvorsteher erklärte den recht zahlreichen Zuhörern dieser öffentlichen Ortschaftsratssitzung, dass das Vorhaben "Ortsarchiv Klosterscheuer" zu 85 Prozent förderfähig ist.

Gemeinde kann für das Ortsarchiv-Projekt bis zu 60 Prozent Fördermittel beantragen, weil das Gebäude unter Denkmalschutz steht

Der Grund: die Maßnahme erfolgt in einem denkmalgeschützten Gebäude. Davon kann die Kommune bis zu 60 Prozent Fördermittel erhalten. Bauhofleistungen im Sanierungsgebiet sind leider nicht förderfähig, jedoch die Materialkosten, wenn der Rechnungsempfänger die Stadt Horb ist.

Bei angenommen Gesamtkosten von 50 000 Euro und circa einem Drittel an Bauhof-Lohnkosten und zwei Drittel Materialkosten, sähe die Berechnung für eine Förderung der Maßnahme im Sanierungsgebiet Talheim wie folgt (gerundet) aus:

50 000 Euro Gesamtkosten, die sich aus 16 800 Euro Finanzhilfe des Landes von 60 Prozent des Kostenansatzes und 33200 Euro Eigenanteil der Ortschaft Talheim zusammensetzen. Ortsvorsteher Ade erinnerte hier auch daran, dass sich im Gegenzug die Fördermittel für private Maßnahmen von derzeit 107 000 Euro um 28 000 Euro auf 79 000 Euro reduzieren. werden müssten. "Macht nichts, denn wir haben noch genügend Mittel aus diesem Fördertopf zur Verfügung" freute sich der Ortsvorsteher.

Die Fördermittel sollen also zu Gunsten dieser öffentlichen Maßnahme und zu Lasten der privaten Maßnahmen umgeschichtet werden. Anton Ade wies explizit noch darauf hin, dass die Finanzierung über das Ortsbudget erfolgt und deshalb die Förderung unbedingt beantragt und ausgeschöpft werden sollte.

Matthias Ade, mit dem Gebäude in der Barbelstraße durch sein Engagement bei der Freiwilligen Feuerwehr bestens vertraut, fragte nach, ob die Statik, die vor zehn Jahren erstellt wurde, heute noch gilt, da man ja inzwischen einige Umbauten vornahm. "Die Statik ist entsprechend der Vorgaben ausgelegt" ist sich Anton Ade ziemlich sicher, gibt die Planunterlagen jedoch vorsichtshalber nochmals an den Fachbereich Technische Betriebe zur Überprüfung weiter.

Letztendlich einigte sich der Ortschaftsrat auf folgenden Beschlussvorschlag:

Das Archiv der Ortschaft Talheim soll im Dachgeschoss der Klosterscheuer beheimatet werden. Der Ausbau soll entsprechend der Planung aus dem Jahr 2013 erfolgen.

Die Maßnahme soll in die Liste der noch ausstehenden öffentlichen Maßnahmen im Sanierungsgebiet aufgenommen werden, die erforderlichen Fördermittel sollen zu Gunsten dieser öffentlichen Maßnahme und zu Lasten der privaten Maßnahmen umgeschichtet werden.