Nachruf: Dettlingens Alt-Ortsvorsteher Siegfried Weil ist mit 67 Jahren verstorben

Horb-Dettlingen. Horbs zweitkleinster Stadtteil Dettlingen trauert um seinen Alt-Ortsvorsteher Siegfried Weil, der am 27. August im Alter von 67 Jahren verstorben ist. Um ihn trauern neben seiner Frau Ingeborg auch Tochter Simone und Sohn Sebastian – und insbesondere auch die Feuerwehr, der er über Jahrzehnte hinweg die Treue hielt. Auch die SG Dettlingen/Bittelbronn verliert mit seinem Tod einen treuen Weggefährten.

In Dettlingen weiß man, was Siegfried Weil zu verdanken ist, denn während seiner 17 Jahre als Ortsvorsteher und insgesamt 20 Jahren im Ortschaftsrat wurden in Dettlingen quasi Jahrhundert-Projekte in Angriff genommen und nicht zuletzt erfolgreich beendet. Unter Weil wurde nicht nur die Ortsdurchfahrt nach langem Kampf neu gebaut, sondern entstand Anfang der 90er-Jahre auch das neue Sportheim der SG Dettlingen/Bittelbronn inklusive des neuen Gemeindesaals.

Als Weil im Jahr 1999 sein Ortsvorsteher-Amt an seinen Nachfolger Karl-Josef Dettling übergab, geschah dies – wie der Verstorbene zu Lebenszeiten immer war – überaus geordnet. Weder bei seinem politischen Handeln noch in seinem Beruf im Außendienst des Schopflocher Unternehmens Homag überließ Weil etwas dem Zufall.

Seinem geliebten Dettlingen blieb er auch nach Ende seiner Amtszeit noch politisch erhalten, denn er übernahm um die Jahrtausendwende herum den Vorsitz des von ihm initiierten Fördervereins Rathaussanierung. Keine Frage – auch diese arbeits- und kostenintensive Aufgabe löste Weil letztlich mit einem engagierten Team mit Bravour. Inzwischen präsentiert sich das Rathaus frisch herausgeputzt als wahrer Blickfang.

Auch seine Feuerwehr war es, die einen wesentlichen Fixpunkt im Leben des umtriebigen Weil darstellte. Von 1970 bis 1998 gehörte er dieser als Aktiver, um dann ja keinen von ihm und dem jetzigen Ehrenkommandanten Eduard Schäfer federführend mit initiierten Dettlinger Feuerwehr-Stammtisch mit seiner Anwesenheit zu bereichern. Er lebte bis zuletzt, was er vor 20 Jahren selbst so beschrieb: "Auch nach meinem Austritt bin ich in meinem Herzen nach wie vor Feuerwehrmann."

Bei seiner Verabschiedung als Ortsvorsteher vor 18 Jahren hob der damalige Horber Oberbürgermeister Michael Theurer unter anderem hervor, "dass Weils breiter Horizont der Stadt gut getan hat, ebenso seine Erfahrung aus der Wirtschaft". Nicht zuletzt hob Theurer damals Weils Einsatz für die Schulgemeinschaft mit Bittelbronn hervor. Überhaupt habe Weil trotz seines immensen Engagements für sein Dettlingen immer auch den Blick fürs Gesamtstädtische bewahrt, wurde bei seiner Verabschiedung von mehreren weiteren Rednern hervorgehoben.

Siegfried Weil war es auch, der bereits in den 80er-Jahren für sich feststellte, dass die Zukunft der Feuerwehr nur darin bestehen könne, sich zu vereinen. Eine Aussage, mit der er vor 30 Jahren keine offene Türen bei seinen Kameraden einrannte. Um so mehr zeichnete ihn später dann, als die Abteilungswehr Dießener Tal aus der Taufe gehobenen wurde, aus, dass er nicht mit Genugtuung darüber, dass aus dieser Vision nun Wirklichkeit geworden ist, zurück blicke, sondern sich nunmehr "einfach freut, dass es endlich so weit gekommen ist".

Der Trauergottesdienst für Siegfried Weil beginnt am Mittwoch, 5. September, um 14 Uhr in der Kirche St. Pantaleon. Anschließend ist Urnenbeisetzung auf dem Dettlinger Friedhof.