Kneipennacht pur: Die Stimmung war prächtig unter den Partygängern, die Bands gaben Gas. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Partyvolk zieht bei der Kneipennacht wellenartig durch die Stadt und genießt die Geselligkeit

Von Peter Morlok

Horb. Draußen pfiff der eisige Wind und regnete es Schnee, drinnen wurde Party gemacht: Die Horber Kneipennacht in neun Lokalitäten brachte am Samstagabend Leben in die Innenstadt.

Die "Hotspots" der Partygänger lagen zu Veranstaltungsbeginn an den beiden Ortseingängen. Sowohl im "KÖ 23" als auch im "Gleis Süd" steppte der Bär und die Gäste drängten sich dicht an dicht in den beiden Lokalen. Am Bahnhof spielte die Singener Formation "Speed of Sound" alles was in den 1980er- und 1990er-Jahren bekannt und gut war und würzte ihren Musikcocktail zudem noch mit den Hits von heute. Im "KÖ 23" stand Alex Vees mit Gitarre und Stimme vor seinem Publikum und knallte nach dem selben Strickmuster einen Hit nach dem anderen raus.

Die Besucherwelle war aber in Bewegung und nach und nach entwickelte sich das Bermudadreieck um das "Caprice", "Bistro", "Kulisse" und "Pub" sowie dem "Belle Arti" zum Epizentrum des Abends. Im "Caprice" bezauberte das Duo "Misc" mit Stimme, Gitarre und einem waghalsigen Stilmix quer durch die Weltmusik.

"Yellow Circle" stand im "Bistro" auf der improvisierten Bühne und überzeugte mit allem, was irgendwann mal ganz oben in den Charts zu finden war.

Rockklassiker gab es auch gegenüber in der "Kulisse". Die Herrenberger Band "The Treats" trat gleich mit zwei Sängerinnen an und wenn es den Spruch "Platz ist in der kleinsten Hütte" noch nicht gegeben hätte, er wäre an diesem Abend erfunden worden.

Schon allein das Improvisationstalent, das die Band an den Tag legte um die Anlage für sechs Personen aufzubauen und dazu auch noch Platz für die Musiker fand, verlangte ein klein wenig Respekt.

Den hatten sich auch die Damen und Herren vom Security-Dienst verdient für ihre freundliche und lockere Art, wie sie in diesem Jahr ihren nicht immer ganz einfachen Dienst an den Türen machten.

Wer einen Abstecher ins "Belle Arti" wagte, wurde in diesem Jahr mit großem Sound, hervorragender Gitarrenarbeit und vielen blusigen Nummern überrascht. Die Nischen im hinteren Teil des Lokals waren ebenso gut besetzt wie die Plätze an der Bar, die Tanzfläche dagegen war genauso leer wie in den anderen "Kneipen".

Die Tänzer sammelten sich im "Greifen"

Kein Wunder, die Tänzer waren anscheinend alle im "Greifen". Dort ließen "The Rhythm Kings" die Hits von Billy, Elvis und Konsorten erklingen und die Besucher lieferten sich ein Freistil-Tanzduell aus Rock‘n’Roll und Twist, dass einem schon vom zuschauen ganz schwindelig wurde. Der Pep der 1950er-Jahre zieht auch heute noch und das "Greifen" verwandelte sich für ein paar Stunden in eine Milchbar jener Zeit.

Ein paar Meter weiter, im "Catweazle Pub" war an Tanzen noch nicht einmal zu denken. Das Lokal war so voll, dass Leute mit Platzangst echte Probleme bekommen hätten, dafür war die Stimmung toll und ebenso die Songs von "Chords & Lyrik".