Carina Asprion drückt Fiona das frisch gebackene Bauernbrot in die Hand. Vater Jochen hat es kurz zuvor aus dem Ofen geholt. Tom und Moritz holen noch frische Eier aus dem Stall, während Jasmin stolz die von ihr perfekt beklebten Wurstdosen zeigt. Einkaufen mit Familienidylle – das macht wohl den Charme aus. Foto: Hopp Foto: Schwarzwälder-Bote

Frisches Bauernbrot lockt sogar Ahldorfer in den Dreikönigs-Hofladen / Vielleicht gibt es bald noch ein Café

Von Jürgen Lück

Horb-Rexingen. "Wir haben fünf Schweine", erzählt Tom Asprion stolz. Mutter Carina berichtigt ihn lächelnd: "Nein. Nur noch vier. Eins haben wir gerade für die Schlachtplatte im Tennisverein geschlachtet."

Der frisch eröffnete Hofladen des Dreikönigshofs in Rexingen. Die Asprions hatten Premiere am Montag, gestern dann der zweite Öffnungstag. Die Kinder Tom, Moritz und Jasmin stehen hinter dem Tresen – unten eine restaurierte und weiß gestrichene Schrankvitrine mit einer Echtholzplatte drauf.

Tom sagt: "Mir macht das Verkaufen am meisten Spaß. Das ist so wie Spielen – nur in echt." Jasmin zeigt stolz die Wurstdosen. Alles hausgeschlachtet, mit einem Etikett mit dem grünen Logo – gemacht von Mama Carina. Das Fleisch – direkt aus dem Stall hinter dem Haus. Geschlachtet von einem Profi-Metzger, zubereitet von Papa Jochen. Er sagt: "Das ist mein großes Hobby."

Und er fügt hinzu: "Die Etiketten hat Jasmin geklebt. Und zwar alle. Die hat sofort gesehen, dass der Lyoner-Aufdruck auf der Dose sozusagen in einer Linie mit dem Aufdruck auf dem Etikett sein muss."

Man sieht: Die Idee der Aspirons begeistert nicht nur die gesamte fünfköpfige Familie. Sondern auch die Kunden. Um kurz vor drei kommt die kleine Fiona mit ihren Freundinnen ins Geschäft. Hat 15 Euro in der Hand. Sie sagt: "Ich hätte gern ein Tassenküchlein für meine Freundin. Die hat Geburtstag. Und ein Brot."

Carina sucht extra das Tassenküchle im Glas mit dem roten Deckel und der Kerze raus: "Das ist extra für Geburtstagskinder."

Und Papa Jochen holt gerade das Brett mit dem frischgebackenen Bauernbrot von hinten raus. Tom und Moritz packen die Brote gleich in die Körbe mit dem rot-weiß karierten Tuch. Und eins wird Fiona gleich in die Tüte gepackt.

Dann ist kurz noch mal Ruhe vor dem offiziellen Verkaufsstart um 15 Uhr. Tom erzählt: "Am ersten Tag war es total voll. Wir mussten uns zwischen den Erwachsenen durchdrängeln, so viel war hier los."

Und pünktlich mit dem Glockenschlag um 15 Uhr kommen gleich drei Kundinnen in den Laden. Darunter Beate Zirker aus Ahldorf mit ihrer Tochter: "Als ich das mitbekommen habe, bin ich hier sofort hergefahren. Ich habe solch einen Hofladen schon immer vermisst."

Der Hofladen Dreikönigshof. Am letzten Montag gestartet. Eine Idee, die die Asprions schon seit gut zwei Jahren hatten. Mutter Carina: "Nachdem unser Schwiegervater vor zwei Jahren gestorben ist, hatten wir die Räumlichkeiten frei."

Vater Jochen erzählt: "Ich arbeite hauptberuflich bei Bosch-Rexroth und wollte unbedingt die Landwirtschaft meiner Eltern weiter machen. Das macht mir einfach Spaß. Und weil meine Frau schon immer vom Hofladen geträumt hat, haben wir es jetzt umgesetzt. Denn so können wir jetzt alles, was unser Hof so bietet, in unsere Produkte packen."

Dazu gehört neben Brot, Eiern, Fleisch und Kartoffeln auch Nudeln, Marmelade auch Maria Hilf – eine Basis für Suppen aus selbst geerntem Fenchel und anderen Zutaten.

Und die Resonanz der Kunden zeigt, dass der Dreikönigs-Hofland in der Freudenstädter Straße 71 super gut ankommt. Vater Jochen: "Mich hat eine ältere Frau aus Horb sogar im Geschäft angerufen, um Brot und Eier vorzubestellen."

Die familiäre Atmosphäre könnte bald noch entspannter werden. Landwirt Jochen zeigt auf die Ecke: "Da ist Platz für eine Sitzecke zum Kaffeetrinken und für einen Plausch." Es gibt nur noch ein Problem: Wer kocht dann den Kaffee, wenn der Hofladen noch mehr zum Treffpunkt wird? Tom sagt: "Ich mach das auf keinen Fall..."

Weitere Informationen: Hofladen Dreikönigshof. Freudenstädter Straße 71.