Proteste bei der Präsidentschaftswahl 2018 in Kamerun: Die Situaion ist auch heute noch angespannt. Foto: Alamba Foto: Schwarzwälder Bote

Partnerschaft: Horbs Klimapartner im Kriegschaos

Horb. Es war ein Projekt der Hoffnung: Horb hilft der Kameruner Kleinstadt Belo. Friedliches WM-Gucken 2016 von Belos Bürgermeister Bernhard Tosam mit OB Peter Rosenberger, Besuch von Ilse Braitmaier (OGL) und Rodolfo Panetta (ULH) in Kamerun. Jetzt ist alles nur noch Chaos.

Es war ein bedrückender Moment im Gemeinderat. Gerade wurde abgestimmt über "Luxus-Projekte" wie neue Wohnungen in der Kaserne, ein neuer 480 000 Euro teurer neuer Rüstwagen für die Feuerwehr, Spenden über 26 000 Euro für Kitas und andere Einrichtungen in Horb. Dann kommt Rodolfo Panetta (ULH) und fragt nach der Klimapartner-Stadt von Horb.

Eckhardt Huber von den Stadtwerken: "Wir wissen nur, dass sich Separatisten und Regierungskräfte in Kamerun noch immer bürgerkriegsähnliche Schlachten liefern. In Belo hat weitestgehend eine Landflucht stattgefunden- Eine Kontaktaufnahme mit dem dortigen Rathaus ist nicht möglich. Die Verwaltung arbeitet dort im Moment nicht."

Per Mail hatte Huber geschrieben: "Fakt ist, dass viele der Einwohner bisher schon die Gegend verlassen haben und die anderen sich in den Busch zurückgezogen haben, um der Willkür des Militärs und der Separatisten zu entkommen. Da der Konflikt in Bamenda gerade sehr heftig ausgetragen wird, denke ich nicht, dass es im Hinterland der Landeshauptstadt sicherer ist, geschweige denn ein normales Lebes derzeit möglich ist. Dies ist alles sehr traurig und entmutigend, aber ich hoffe immer noch, dass der Konflikt beigelegt werden kann, zumal sich inzwischen auch das Auswärtige Amt vermittelnd hierfür eingesetzt haben soll." Es ist also völlig unklar, was aus den mit Horber Hilfe angestoßenen Projekten geworden ist.