Kommunales: Rexingen verzichtet in Zukunft auf mobilen Dienst

Horb-Rexingen. Ortsvorsteherin (OV) Birgit Sayer griff in der öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrats (OR) Rexingen am vergangenen Donnerstag erneut das Thema "mobiles Bürgerbüro" auf.

In der Oktober-Sitzung des OR informierte Sayer das Gremium bereits, dass die Serviceleistung der Kernstadt von den Bürgern Rexingens zu wenig genutzt würde. Zur Verdeutlichung legte Sayer eine Statistik der Stadt vor, welche die Besucherzahlen und die Anzahl der bearbeiteten Vorgänge ausweist. Von jener "Koffer-Lösung" sei Sayer niemals überzeugt gewesen, äußerte sie gegenüber dem Gremium. Die Zahlen sollten ihr Recht geben: An vier Terminen im Monat öffnet das Bürgerbüro für eineinhalb Stunden seine Pforten. In neun Monaten wurden hierbei gerade einmal 28 Vorgänge in Rexingen bearbeitet. Daraus ergeben sich im Durchschnitt mickrige drei Vorgänge im Monat bei vier Terminen.

"Ich finde das frustrierend", verdeutlichte Sayer und erklärte dem Rat: "Für mich ist das ein Anlass darüber zu diskutieren." Dennoch, die darauf folgende halbe Stunde war unter anderem geprägt von Fragen, die das Scheitern des Bürgerbüros erklären sollten oder was finanziell – beim Verzicht auf den kostenlosen Service der Stadt – für die Ortschaft heraus springen könnte.

Dies änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass die menschlichen Ressourcen für das mobile Bürgerbüro in Rexingen als verschwendet angesehen werden dürfen. Der stellvertretende Ortsvorsteher Eckhard Göttler befeuerte die Diskussion mit seinen Vorschlägen, wie man Kapital aus dem Verzicht schlagen könnte. Die Mehrheit des Gremiums war sich jedoch darin einig, dass die Personalkosten der Stadtverwaltung sich nicht auf einen Obolus wie etwa für Bauhofmittel übertragen ließen. Außerdem bekäme man sicher keinen Ausgleich für eine Leistung, die die Ortschaft nie selbst bezahlen musste. "Ich finde es einfach eine Zumutung für die Beschäftigten. Deren Arbeitszeit könnte anderweitig besser genutzt werden", versuchte Sayer das Gremium auf das eigentliche Problem aufmerksam zu machen.

Damit warf sich dem Rat abermals eine Frage auf: "Was machen die Mitarbeiter dann stattdessen?"

Eine Frage, die sich die Stadtverwaltung stellen muss, nicht der Ortschaftsrat Rexingen. Es ist davon auszugehen, dass die Mitarbeiter mit aller Wahrscheinlichkeit stattdessen Vorgänge im Rathaus der Stadt Horb abarbeiten. Was der Ortschaftsrat bis zu diesem Zeitpunkt offenbar nicht wusste: Jene Ortschaften, die auf das mobile Bürgerbüro verzichten, bekommen von der Stadt Horb 800 Euro je Jahreswochenstunde für ihr Ortsbudget gutgeschrieben. Dies wurde im Gemeinderat Horb bereits diskutiert und auch so beschlossen.

Die Teilorte Dießen und Dettensee entschieden sich bereits gegen das mobile Bürgerbüro. Rexingens Nachbarort Ihlingen nahm den Dienst der Gemeinde Horb erst gar nicht in Anspruch. Mit der knappen Mehrheit von einer Stimme stimmte das Gremium dafür, künftig auf die Leistungen des Mobilen Bürgerbüros zu verzichten.