Kurt Geiger und Ludwig Kipp von den Salzstetter Freunden alter Fahrzeuge (FAF) fungieren als Einweiser und Ordner. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Herbstfest: Rund 500 Oldie-Fahrzeuge erregten beim Herbstfest des Musikvereins Harmonie Grünmettstetten Neugier

Pünktlich zum 37. Herbstfest des Musikvereins Harmonie Grünmettstetten und dem alle zwei Jahre stattfindenden Oldtimer-Treffer, das von den Freunden alter Fahrzeuge (FAF) Waldachtal ausgerichtet wird, zeigte sich der Herbst von seiner windigen Seite.

H orb-Grünmettstetten. Für die vielen hundert Besucher, die am Sonntag auf das Festgelände im Gewann Murgental pilgerten, war der Wind jedoch kein wirkliches Problem. Zumal es in diesem Jahr nicht regnete. 2016 und auch 2014 versank man bei Dauerregen fast im Matsch auf der Wiese hinterm Festzelt. In diesem Jahr hatten die Veranstalter aus Salzstetten mehr Glück mit dem Wetter.

Kurt Geiger und Ludwig Kipp, die mit vielen anderen FAF-Mitglieder für einen reibungslosen Ablauf in der Parkreihenfolge auf dem Highway der Blechraritäten sorgten, hatten sich einfach warm angezogen und die Wollmütze aus dem Schrank geholt. Ganz dem Motto verpflichtet: "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung."

Dafür war die Anreise auf den teils doch recht zugigen Zugmaschinen für ihre stolzen Besitzer schon eine Herausforderung. Trotzdem ließ sich kaum einer der Eigner dieser Fahrzeuge abschrecken und fuhr mit seinem Bulldog, ob nun steinalt oder ganz neu, seinem Unimog, der in jeden guten Haushalt gehört, wie die Unimogfreunde aus Mettstett lachend feststellen, oder den sonstigen Besonderheiten ländlicher Nutzmaschinentechnik gen Grünmettstetten.

Ununterbrochen kamen neue Fahrzeuge an, und die Wiesen rund um das Festgelände verwandelten sich schon vor der Mittagszeit in ein Eldorado der Oldtimer-Szene. Andreas Straub aus Horb war mit seinem sehr seltenen Lanz "Dieselross", Baujahr 1954, angereist, und für dieses "Ross" hatten die Verantwortlichen natürlich einen Platz an vorderster Zeltfront reserviert. "Da kannst du über den ganzen Platz laufen, Dieselrösser wirst du keine fünf finden", so der stolze Eigentümer dieser Blechschönheit. Straub erklärte auch warum: "Die waren damals schon so gut, dass man sie teuer verkaufen konnte, und nicht jeder Bauer hatte das Geld, so eine Maschine zu kaufen." Und man erfuhr noch viel mehr. Überall wurde gefachsimpelt, Tipps gegeben, und so manche Insider-Infos über Radstand, Baujahr und Leistung wurde ausgetauscht.

Wer sich an all den Fahrzeugen, es mögen 500 gewesen sein, sattgesehen und darüber Hunger bekommen hatte, für den war klar: Wir gehen jetzt ins Festzelt. An sich eine gute Idee, doch gerade um die Mittagszeit nur schwer realisierbar. Es gab nur noch vereinzelte Sitzplätze, und die erste Info, die man hörte, wenn man ins Zelt kam, war, dass die Schlachtplatte – die der Musikverein bereits am Samstag angeboten hatte – inzwischen ausverkauft sei. Es gab aber genügend andere habhaften Alternativen, zum Beispiel eine grobe Bratwurst mit Kraut und Brot, oder das Leibgericht vieler, die beliebte "Schniposa"-Kombination (Schnitzel, Pommes und Salat). Dazu eine Halbe Bier oder ein Schorle, gut gespielte Blasmusik von unterschiedlichen Kapellen und nachmittags dann Kaffee und Kuchen – das passte.

Natürlich kein Herbstfest ohne Regen, doch der kam, zusammen mit dem Sturm, erst gegen Abend.

Als Fazit können die Mettstetter Musikanten und ihr Förderverein das 37. Herbstfest mit der 14. Murgentalparty (wir berichteten) als einen – im wahrsten Sinne des Wortes – vollen Erfolg für sich verbuchen. Drei Tage lang ein gut besuchtes Fest, drei Tage lang auf der einen Seite Spaß und Unterhaltung und auf der anderen Seite Arbeit bis zum Abwinken.