Wieland Meinhold, Universitätsorganist in Weimar, erklärte den Besuchern die Orgel in der Johanneskirche. Fotos: Baiker Foto: Schwarzwälder Bote

Führung und Konzert: Besuch bei der Königin der Instrumente in der Johanneskirche in Horb

Mirjam Meinhold (Sopran und Flöte am deutschen Nationaltheater in Weimar) und Wieland Meinhold (Universitätsorganist in Weimar) hatten zu einem Konzert mit dem Titel "Prunk & Herrlichkeit" (und Zierlichkeit, so eine Ergänzung von Wieland Meinhold) in die Johanneskirche eingeladen.

Horb. Davor gab es von Wieland Meinhold eine Orgelführung mit dem Thema "Klangmajestät – Besuch bei der Königin". Wieland Meinhold war schon vor sieben Jahren in Horb bei einem Adventskonzert in der Johanneskirche. Dieses Mal hatte er seine Ehefrau Mirjam mitgebracht. Beide nennen sich "Duo Vimaris".

Die Orgel in der Johanneskirche sei überschaubar, aber ein wunderbares Instrument, sagt Meinhold. Sie habe einen Liebreiz und lasse sich gern spielen. Orgelführungen sind für ihn eine Leidenschaft. Besonders gern bietet er diese Führung Kindern an.

"Was braucht eine Orgel?", lautete eine Frage, bei der er immer wieder interessante Antworten erhält. Von den Kindern gebe es immer viele wohlgemeinte Ratschläge, berichtete er schmunzelnd. Eines ist ihm wichtig: "Um Orgel zu spielen, muss man permanent Lust dazu haben."

Wie ein nicht aufhörender Wasserfall erklärte Meinhold die Orgel und ihre einzelnen Bestandteile. Dazu entlockte er der Orgel immer wieder verschiedene Klangfarben. Eine Pfeife sei für einen Ton zuständig, erklärt Meinhold.

Gefragt wurde nach der Anzahl der Register. Antwort: 27. Wie viele Pfeifen hat die Orgel der Johanneskirche? Meinhold schätzt 1500. Große Orgeln in Stadtkirchen haben circa 2000, Orgeln in einem Dom sogar 4000 bis 5000.

Nach dieser dreiviertelstündigen Orgelführung schloss sich der Grund des eigentlichen Hierseins in Horb das Konzert "Prunk & Herrlichkeit" an, ein glanzvolles festliches Barockprogramm, von den beiden Interpreten mit viel Herzblut dargeboten.

Pfarrerin Susanne Veith begrüßte eingangs mit einem herzlichen Grüß Gott: "Wir wollen den Sonntag ausklingen lassen."

Dann musizierte Wieland Meinhold an der Orgel, seine Ehefrau Mirjam begleitete einige Vorträge mit ihrer Altblockflöte und einem herrlichen Gesang. Zu Gehör kam ausschließlich die Musik des großen Komponisten des 18. Jahrhundert, Georg Friedrich Händel, der in England sehr erfolgreich war. Die Uraufführung seiner "Feuerwerksmusik" löste in England pure Begeisterung aus.

Jetzt in Horb in der Johanneskirche waren zu hören Sonaten, Sarabande und Variationen, Arien, Ouvertüre g-Moll und Ausschnitte aus dem berühmten "Messias", der als musikalisches Testament Händels gelten darf.

Am Ende des Konzertes erklatschten sich die Konzertbesucher noch zwei Zugaben.