Die Bienenvölker rund um Horb haben sich erholt. Foto: Schwarzwälder-Bote

Der Chef-Imker Eden Volohonsky zieht eine positive "Honig-Bilanz". Lob für das Gen-Urteil.

Horb - Im vergangenen Jahr gab die Situation der Bienenvölker rund um Horb noch Grund zur Sorge. Starker Milbenbefall war die Ursache für zahlreiches Völkersterben. 2011 jedoch haben sich die Bienenvölker wieder erholt.

Laut Eden Volohonsky, Vorsitzender des Bezirksimkervereins Horb, ist die Situation der Horber Bienen sehr zufriedenstellend. Da der Sommer recht sonnig gewesen sei und es wenig Regentage gegeben habe, hatten die Bienen viel Gelegenheit gehabt, um Nektar zu sammeln – und das lag nicht nur an dem Blütenmeer der Gartenschau. Horber Imker bräuchten sich nicht auf böse Überraschungen einzustellen. Da man den Milbenbefall, der letztes Jahr einige Bienenvölker dahingerafft hat, wieder in den Griff bekommen habe, ist der Honigertrag gut und durch das häufigere Auftreten des nektarreichen indischen Springkrauts teilweise sogar überdurchschnittlich.

"Urteil stellt eine gute Entwicklung dar"

Bei dem Milbenbefall von 2010 handelt es sich um die Varro-Milbe. Bei der Milbe handelt es sich um einen Parasit, der sich in Bienenstöcken vermehrt und dabei die Bienenbrut vernichtet. Die Entwicklung in Horber Bienenstöcken sei jedoch auf einem guten Weg. Bei Beobachtungen bei der Gartenschau konnte man nur wenige Milben entdecken, so Volohonsky.

Das Urteil das der europäische Gerichtshof nun gefällt hat, das den Verkauf von Honig mit Pollen von gentechnisch veränderten Pflanzen verbietet, begrüßt Volohonsky. In Horb und Umgebung gibt es wenig Probleme mit gentechnisch veränderten Pflanzen. "Doch das Urteil stellt eine gute Entwicklung dar, im Kampf gegen sogenannte Genpflanzen, da bisherige Regelungen kein wirklichen Schutz vor Genpollen im Honig bieten", so Volohonsky.

Bisher ist gesetzlich vorgeschrieben, dass ein Bienenstock nicht näher als 150 Meter an ein Feld mit gentechnisch veränderten Pflanzen stehen darf. Das Problem sei, dass man nicht ernsthaft kontrollieren könne, ob Bienen Nektar bei veränderten Pflanzen holen oder nicht. Die gentechnische Veränderung von Pflanzen sieht Volohonsky sehr kritisch, da man die Auswirkungen in der Natur nicht abschätzen könne. Laut Volohonsky sind gentechnisch veränderte Pflanzen langfristig keine Lösung, da sie auf längere Sicht weniger profitabel sind.

Daher findet er die weit verbreitete Abneigung in der Bevölkerung gegenüber veränderten Pflanzen sehr positiv. Die Horber Bienen können deshalb weiter in eine gute Zukunft blicken.