Aufs Rhythmusgefühl kommt es bei dem afrikanischen Tanz Kizomba besonders an: Das bekamen die Gäste des Black-Forest-Kizomba-Days vermittelt. Fotos: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Afrikanischer Tanz lockt Interessierte auf den Hohenberg / Verein Saltango regional aktiv

Tanzfreude, importiert aus Afrika: Die zweiten Black-Forest-Kizomba-Days fanden im Quartier 77 auf dem ehemaligen Kasernengelände statt.

Horb. In Zusammenarbeit mit Afromoves aus Stuttgart, Deutschlands erster Kizomba-Schule, sowie weiteren nationalen und internationalen Künstlern, wurden an eineinhalb Tagen Workshops, Social Dance und Kizomba Partys angeboten.

Der traditionelle Kizomba ist sowohl ein Tanz als auch eine Musik aus Angola, der sich in den späten 80er- und frühen 90er-Jahren entwickelte. Beim Kizomba handelt es sich um einen Viervierteltakt, der hauptsächlich weiche Rhythmen mit afrikanischen Klängen verbindet. Die Haltung der Tänzer beim traditionellen Kizomba ist meistens sehr eng. Kizomba ist daher ein sehr sinnlicher Paartanz, der ein starkes Einfühlen in die Musik und den Tanzpartner erfordert.

Dieser Tanzstil wird auch als der weiche afrikanische oder angolanische Tango bezeichnet, weil er die enge, intime Tanzhaltung des argentinischen Tango mit der Leichtigkeit und romantischen Stimmung afrokaribischer Rhythmen vereint.

Was für den Laien wie Schmusen mit Bewegung aussieht, scheint insbesondere bei Frauen sehr beliebt zu sein. Mit aus diesem Grund legten die Veranstalter, allen voran die Organisatorin dieser zweiten Black-Forest-Kizomba-Days, die Empfingerin Silke Wiedenhöft, Wert auf eine ausgeglichene Gruppenzusammenstellung. "Es ist nicht schön, wenn eine Frau lange auf einen Tanzpartner warten muss", so ihr Anspruch für jeden der angebotenen Kurse an diesem Wochenende. "Wir konnten aber eine gute Balance unter den Teilnehmern erreichen", so ihr Fazit.

Eine weitere Hilfe sei auch, dass man ein qualitativ hochwertiges Angebot habe machen können und nicht nur nach den Belegungszahlen der einzelnen Work-Shops geschaut habe, so Bernd Kübler, der als Abteilungsleiter des Vereins Saltango aus Nagold mit in der Organisationsverantwortung stand.

Saltango bietet jeden Dienstag ab 19 Uhr im Horber Kloster Gelegenheit Kizomba sowie den etwas rhythmischeren und bewegungsintensiveren Salsa zu tanzen. Von Rottweil bis Herrenberg, von Nagold bis Freudenstadt kommen die Fans dieses Tanzes nach Horb, um sich hier jeden Dienstag zu treffen, miteinander zu tanzen und dabei die Alltagssorgen zu vergessen. "Wir kennen uns, es gibt eine eigene Szene rund um Nagold und Horb", wusste Kübler zu berichten, der es ganz wichtig findet, dass man in Horb quasi ein Mekka dieses Tanzstiles nun schon seit vielen Jahren etablieren konnte. "Unsere Vereinsmitglieder müssen nicht in die Großstadt fahren um Salsa tanzen zu können – bei uns auf dem Land gibt es auch alles, außer Landeier."

Wesentlich internationaler ging es bei den zweiten Black-Forest-Kizomba-Days zu.

In 17 unterschiedlichen Work-Shops konnten sich die Teilnehmer dieses großen Tanzevents einschreiben und später bei zwei Partys, die bis in die frühen Morgenstunden gingen, ausprobieren, was sie alles gelernt haben.

Für die Teilnehmer bot sich hier eine tolle Gelegenheit, die unterschiedlichsten Sparten, Stile und Impulse mitzunehmen und sie für sich in kreative, neue Ideen umzumünzen. "So kommt man weg von den ständig gleichen Moves und Bewegungen, lernt Neues kennen und verbessert seinen Tanzstil fast von allein" glaubt die Organisatorin.

Weitere Informationen: www.saltango.de