Sanierung: Liturgie-Feier mit Dekan Halter am "Fest der Kreuzerhöhung" / Umfangreiche Reparaturen waren nötig

Die Sanierungsarbeiten am Turm der Pfarrkirche St. Pantaleon in Dettlingen neigen sich dem Ende zu. Bevor das Kreuz mit der Kugel und dem Hahn auf der Spitze des Kirchturmes wieder errichtet wird, fand im Rahmen einer liturgischen Feier die Segnung des Kirchturmkreuzes statt.

Horb-Dettlingen. Für Dekan Alexander Halter und die Kirchengemeinde war es ein sehr bedeutsames Ereignis, dass die Segnung des Kreuzes am Tage des "Fests der Kreuzerhöhung" zelebriert werden konnte. Architekt Timo Raible aus Eutingen berichtete nach der offiziellen Begrüßung über die Baumaßnahmen und ging dabei auch auf die Historie der Pfarrkirche ein. Die überlieferten Konzepte sowie die bauhistorischen Untersuchungsbefunde wurden in die Instandsetzung eingearbeitet. Die Kirche wurde um das Jahr 1712 durch die Fürstabtei "Muri/Aargau" errichtet, der heutige "Turmhelm" stammt aus dem Jahr 1871 nach Plänen des damaligen Oberamtsbaumeisters Bihler aus Horb.

Authentizität bleibt

Die Authentizität des Baudenkmals sollte laut des denkmalpflegerischen Konzepts bewahrt werden. Instandsetzungsziel war die letzte maßgebliche und bis heute erhaltene Zeitschicht mit der Neuerrichtung des Turmhelms im Jahr 1871. Bei der Baumaßnahme im Jahr 1975 wurden die bis dahin erhaltenen Schallläden am Turm verändert, die im Rahmen der laufenden Maßnahme nach Befund wiederhergestellt werden. Bis zur Baumaßnahme 1975 war ebenfalls das Fassadenkonzept von Oberamtsbaumeister Bihler aus dem Jahr 1871, das die Abfassung der Gesimse im Steinfarbton vorsah, überliefert.

Umfangreiche Reparaturen waren am Holztragwerk des Turmhelms erforderlich. Schadensschwerpunkte bildeten die Turmspitze mit den Kaiserstiel und die Dachfußpunkte. In den dazwischenliegenden Geschossen wurde die Holzkonstruktion zu einem großen Teil bereits im Jahr 1975 erneuert, Bolzenverbindungen wurden in diesen Bereichen nachgezogen und Holzverbindungen gesichert. Es folgte die Rückverankerung des Turmhelms in den massiven Turmschaft. Flaschnermeister Wolfgang Huber aus Kißlegg erläuterte die Vorgehensweise und Detailausbildung bei der Eindeckung des Turmhelms mit Kupferblech. Die umfangreichen Reparaturen am Holztragwerk sowie die Eindeckung des Turmhelms mit Kupferblech erforderten ein hohes Maß an fachgerechter Vorplanung und handwerklichem Geschick in der Restaurierung, stellte Huber fest. "Das neue Dach sollte die nächsten 100 Jahre überstehen", gab sich Huber mit dem Ergebnis zufrieden.

Bevor die Sanierungsarbeiten starteten, lud die katholische Kirchengemeinde Empfingen-Dießener Tal am 22. Juli zu einem Ortstermin ein. Anwesend waren unter anderem der beauftragte Architekt Timo Raible, Dekan Alexander Halter, Markus Stehle, Verwaltungsbeauftragter der Pfarrgemeinde, sowie die Unternehmer der Zimmerei Kessler und Flaschnerei Huber. Vom Landesdenkmalamt nahm Martin Wenz teil. Als Sachverständige der Kirche waren Markus Winterstein vom erzbischöflichen Bauamt Konstanz sowie Glockeninspektor Johannes Wittekind anwesend. Die Sonderfinanzierung der Erzdiözese Freiburg ermöglichte die Umsetzung der Instandsetzung des Glockenturms.

Schäden waren bekannt

Baubeginn war im April 2020. Seit 2016 waren die Schäden an dem historischen Turm der Kirche bekannt. Bereits Anfang Mai 2020 begann die Zimmerei Kessler mit der Instandsetzung der geschädigten Hölzer im Turmhelm, seit Mitte Juni brachten die Mitarbeiter der Flaschnerei Huber die Kupferblecheindeckung auf. Auch die Restaurierung der Turmzier, bestehend aus Kaiserstil, Kugel, Kreuz und Turmhahn erfolgte durch Flaschnermeister Huber. Naturwerksteinarbeiten an den Turmfassaden erfolgten durch den Steinmetzbetrieb Jürgen Poppitz aus Bildechingen.

Nach der Segnung des Turmkreuzes durch Dekan Halter folgte die Vorstellung des Berichts, der in die Kugel des Turmkreuzes eingeführt wurde. In diesem sind die Arbeiten rund um die Sanierung erläutert und sie beteiligten Betriebe aufgeführt. Ebenso gibt der Bericht Aufschluss über die Geschichte der Pfarrei sowie die Ortschaft Dettlingen. Auch die Auswirkungen der Corona-Krise wurden in dem Bericht als Besonderheit erwähnt.