Unter dem Schwarzwälder Bollenhut lässt es sich gut verweilen. Mitglieder des Musikvereins Dettingen hatten dieses schöne Plätzchen für sich entdeckt Foto: Baiker

Dorfplatzhocketse versetzt den Ort in Feierlaune. Originelle Ideen bei Sonnenschirm-Wettbewerb zu sehen.

Horb-Dettingen - Sommerzeit, Ferienzeit, Urlaubszeit – Zeit nehmen zum Zusammensitzen: Die Dettinger Dorfplatzhocketse wurde zu einem kleinen Dorffest. Beim Fischerfest kamen sie auf die Idee – Adlerwirtin Sigrid Hellstern und Ute Berger wollten eine Dorfplatzhocketse organisieren, so wie es früher war. Sie sondierten und bald war klar, es kann starten: Der Musikverein, Fischerverein, Ortschaftsverwaltung, Tennisclub, Kindergarten, Narrenzunft, Kleintierzuchtverein und das Gasthaus Adler, signalisierten ohne großes Überlegen: "Ja, wir machen mit".

Die letzte Dorfplatzhocketse gab es vor fünf Jahren anlässlich der Straßeneinweihung. "Ein richtiges Dorffest ist anscheinend nicht mehr machbar", so Sigrid Hellstern. Aber eine Dorfplatzhocketse müsse machbar sein. Für die Kurzweil sollten alte Spiele wie früher sorgen.

Am Sonntag startete die Dorfplatzhocketse mit Spaß und Spiel. Mit Kinderschminken, Musik und Tanz, Sonnenschirmprämierung und – sehr wichtig – der "Dettinger Talentshow", frei nach dem Motto "Dettingen sucht den Superstar". Ortsvorsteher Josef Nadj konnte um 11.30 Uhr feststellen "A zapft isch".

Ein 6 Meter hoher Kletterbaum lud dazu ein, attraktive Sachwerte vom oben befestigten Rad zu holen. Die Kinder waren beim Klettern mit einem Bergsteigerseil abgesichert. Beim Fadenziehen konnte man gewinnen, aber natürlich gab es auch Nieten. Eine Wurfbude lud dazu ein, mit viel Konzentration und fein justierter Kraft auf Figuren zu zielen, damit sie nach hinten klappen. Für die Kleinen gab es Riesenseifenblasen zu "angeln".

Spannung beim Hasenlauf

"Wer bekommt den Hasen?", war die spannende Frage beim Hasenlauf. Hier machten Kinder und Erwachsene mit, wobei Zuschauer meinten "Kinder hoffen auf den Gewinn, Eltern hoffen, dass sie nicht gewinnen. Denn wohin soll der Hase, wenn es zuhause keinen Stall gibt. Wie dem auch sei, der Hasenlauf machte einfach Spaß.

Auch ein Kleinfeldtennis lud zur Kurzweil ein. Und es gab noch weitere Vergnügungsspiele, alles nach dem Motto "Spiele von anno dazumal."

Bei der Dettinger Talentshow gab es Auftritte von Senioren, aber auch vom Dettinger Bedienerchor (Bedienungen vom Adler) mit dem Dettinger Lied. "Toll, es gibt einfach Talente aus und um Dettingen herum", so Moderator Peter Vees.

Gibt es einen sehr sonnigen Tag und woher soll man die vielen Sonnenschirme nehmen, die vielleicht benötigt werden? Zu dieser Frage gab es eine Super-Idee. Die Gäste, Vereine und Cliquen durften ihre eigenen Sonnenschirme mitbringen – möglichst lustig dekoriert. Da gab es den Schwarzwälder Bollenhut, einen Aloha-Schirm, der an den Urlaub in der Südsee erinnerte. Die Dettinger Rennhennen dachten wohl an die bäuerliche Landwirtschaft. Zu späterer Stunde wurde der schönste Sonnenschirm prämiert.

Auf die Frage, wie zufrieden Ortsvorsteher Josef Nadj mit diesem Nachmittag ist, meinte er spontan: "Es ist ein Zeichen, das Dettinger feiern können, es muss nur jemand anfangen."