Gäu-Trikes aus Bondorf waren das erste Mal bei der Neckarwoche dabei. Die Besucher freute es. Fotos: Hopp Foto: Schwarzwälder Bote

Neckarwoche: Viele Händler zeigen sich auf der Leistungsschau hochzufrieden – nur das Festzelt rockt nicht so

Horbs OB Peter Rosenberger steht vor dem Whirlpool in der knallvollen Halle 4 der Neckarwoche: "Der Sonntag ist gigantisch. Tag für Tag hat sich die Neckarwoche gesteigert!" In der Tat: Gut 40 000 Besucher waren da.

Horb. Die Herzen am Schwabo-Stand sind um 14.30 Uhr fast alle weg. Josef Walz von der gleichnamigen Mühle in Altheim berichtet: "Wir mussten schon mehrere Male Mehl und Müsli nachholen." Und der "Großbauer" der Bäckerei Saur geht weg wie geschnitten Brot.

Kein Wunder, dass Axel Blochwitz, verantwortlich für die Organisation der Neckarwoche, schon um 14 Uhr hochzufrieden ist: "Ich denke, wir werden am Ende so um die 40 000 Besucher haben. Davon bestimmt weit über 20 000 am Sonntag! Die Stimmung ist hervorragend, besser könnte sie nicht sein."

Die Neckarwoche 2018. Drei Tage lang Leistungsschau. Debütanten wie die Gäu-Trikes oder die Tactical Reaction Kampfschule. Und auch Steffi Schöne ist mit der Weltpremiere ihrer Grab-Denkmale sehr zufrieden. Das besondere: In einer Edelstahlsäule wird das Porträt gespiegelt. Schöne: "Ich muss sagen, die Resonanz ist überwältigend." Christopher Ohngemach von Tactical Reaction Horb zeigt sich sehr zufrieden: "Wir haben viel Aufmerksamkeit bekommen – wir haben auch in diesem breiten Publikum unsere Zielgruppe erreicht!"

Auch neu dabei: Alexandra Kunzmann-Weller mit den Trikes aus Bondorf: "Der Auftritt auf der Neckarwoche hat sich gelohnt."

Süß: Die jüngste Messe-Hostess. Zwölf Jahre alt. Name: Hannah. Die charmantestes Werbung für das Lecker-Müsli der Walz-Mühle. Mutter Bettina sieht es entspannt: "Nach ein paar Ausstellungen beherrscht auch Hannah das Messe-ABC perfekt."

Die Neckarwoche. Ein bisschen Volksfest, obwohl das Festzelt nicht immer voll war. Das Programm am Eröffnungstag: Bürgermeister-Contest mit SWR-4-Moderator Markus Beschorner, dazu am Freitag mit Blasmusik, Tobias Haase mit seiner neuen CD und Cover-Songs. Das Zelt: halbleer. Vor dem Zelt auf den Sonnenplätzen gab es doppelte Akustik-Attacke: Links aus der Bar Guns ’n’ Roses, aus dem Eingang Polka und Co. Samstagabend ab 18.30 Uhr war das Festzelt dann zum ersten Mal voll: Die Ginger-Girls brachten Schwung in die vorher halb leere Bude.

Soviel Schwung, dass sich sogar die Mädels von "Rhythm Attack" von der Tanzschule vor dem Zelt von der atemberaubenden Michael-Jackson-Show der Gingers mitreißen lassen und sich gleich warmtanzen. Um dann nach dem Augenschmaus der Ginger-Girls noch mal einen Groove draufzulegen. Flott und faszinierend.

Rockt das Programm im Festzelt das Publikum noch genug? Wirtschaftsförderer Blochwitz erklärt: "Man darf nicht vergessen: Diesmal hatten wir lediglich 120 Stände und deshalb einen kleineren Etat. Im Verlauf der Neckarwochen haben wir über die Jahre so einiges ausprobiert: Bands gesponsert, Top-Acts mit Vorverkauf geholt. Wir hatten auch schon Top-Redner wie Erwin Staudt hier – an der Resonanz im Festzelt hat das alles nicht viel geändert. Der Besucher, so ist unsere Erwartung, erwartet bei der Neckarwoche kein Konzert, für das er viel bezahlen muss. So bleibt das Festzelt die zentrale Verpflegungsstation der Messe mit Unterhaltungsprogramm."

Dazu kommt: Auch auf den Ständen gibt es jede Menge Unterhaltung. So schaut Heinrich Raible bei der Stadt Horb als Nachtwächter vorbei. Selbst seine Kollegen Bruno Springmann und Joachim Lipp kommen vorbei – beide aber in zivil. Raible scherzt: "Wir machen es wie im Arbeitsleben – einer geht in die Firma und stempelt für drei ein!"

Lydia Petkau vom Eutingen-Stand kleidet sich in Tracht, Monika Laufenberg aus Börstingen am N.E.T-Stand sogar als historische Taschendiebin. Doch auch ihr Bürgermeister Thomas Noé ist mit dem Starzach-Stand mehr als zufrieden: "Unsere Minze, die wir verteilen, ist der Renner. Wir hatten sogar schon Nachfragen nach unseren Bauplätzen!"