Die beiden ersten Bahnreisenden, die nach der offiziellen Übergabe am Samstag den Bahnsteig in Bittelbronn nutzten. Foto: Morlok

Offizielle Übergabe: Bahnsteig in Bittelbronn ist jetzt behindertengerecht. Lob für neue Haltepunkt-Gestaltung.  

Horb-Bittelbronn - Einen großen Bahnhof gab es am Samstagnachmittag für einen kleinen, modifizierten Bahn-Haltepunkt. Bittelbronn ist jetzt mit moderner Infrastruktur ans Bahnnetz angeschlossen. Neben Oberbürgermeister Peter Rosenberger und der kommunalen Politprominenz aus dem Horber Gemeinderat kamen auch die beiden Projektverantwortlichen der Albtal-Verkehrsgesellschaft, Heiko Ziegler und Christian Höglmeier, nach Bittelbronn, um gemeinsam mit der Bevölkerung die Einweihung des neugestalteten Bahnhaltepunktes zu feiern. Selbst eine Abordnung des Musikvereins fand den Weg ans zugige Bahngleis, um das Ganze musikalisch zu umrahmen.

Knapp ein Jahr nach der offiziellen Übergabe des Bahnhaltepunktes Heiligenfeld war es nun auch in dem Horber Teilort so weit. Ortsvorsteher Hans Schmid durfte den modernisierten und behindertengerecht ausgebauten Bahnhaltepunkt Bittelbronn pünktlich zum Fahrplanwechsel seiner Bestimmung übergeben. Schmid hat seit 2006, als die Elektrifizierung der Bahnstrecke Freudenstadt-Eutingen im Gäu abgeschlossen wurde, diesen behindertengerechten Ausbau gefordert. "Und dies zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit", wie sich Oberbürgermeister Peter Rosenberger an die Hartnäckigkeit seines Parteikollegen erinnerte.

Trotz erfolgten Umbaus werden Rosenberger und der Gemeinderat noch nicht so schnell Ruhe vor den Wünschen des umtriebigen Bittelbronner Ortsvorstehers bekommen. Seine nächste Überlegung gilt der Parksituation. Hier liegt noch einiges im Argen, beziehungsweise, es ist von einer vernünftigen Parkraumgestaltung weit und breit nichts zu sehen. "Ich hab da so meine Visionen", gab Schmid schon mal vorsorglich während seiner kurzen Rede bekannt.

Dennoch freute man sich darüber, dass dieser wichtige Bauabschnitt so reibungslos realisiert werden konnte. Schmid, Höglmeier und Rosenberger bedankten sich dafür auch bei den Anliegern, die doch hin und wieder vom Baulärm geweckt wurden, weil überwiegend nur in den Nachtstunden gearbeitet werden konnte, da die Baumaßnahme während des normalen Zug-Verkehrs seit Juli dieses Jahres mitlaufen musste.

140 Meter ist der neu ausgebaute Bahnsteig lang. Mit seinen 45 Zentimeter Höhe ermöglicht er ein ebenerdiges Aussteigen aus den Zügen, und mit seinem Blindenführsystem und einer normgerechten Zufahrtsrampe für Rollstuhlfahrer entspricht er allen Anforderungen rund um die Behindertenfreundlichkeit. 400.000 Euro, überwiegend vom Bund und Land bereitgestellt, kostete die Gesamtmaßnahme, 100.000 Euro davon zahlte die Stadt Horb. "Das ist eine ganz nette Summe für ein Projekt, das noch nicht einmal ein städtischer Bau ist", betonte Rosenberger, der weiter erklärte, dass man dazu im Gemeinderat so manch heiße Diskussion führen musste. "Aber ihr Ortsvorsteher blieb immer an der Sache dran", lobte der OB den Bittelbronner Dorfchef. "Dafür hat er einen herzlichen Applaus verdient – klatschen Sie mal für ihn", bat Rosenberger die anwesenden Bürger.

Mit diesem Ausbau ist ein weiterer Schritt zu einem gut ausgebauten Nahverkehrsnetz gelungen, glaubt Rosenberger, der wie alle Anwesenden froh war, als Schmid in das nahe gelegene Wirtshaus Teufel einlud und man so aus der Kälte in eine warme Stube wechseln konnte.