An Heiligabend stand das Krippenspiel im Mittelpunkt des Geschehens. Foto: Hellstern Foto: Schwarzwälder-Bote

Krippenspiel setzt Glanzlicht der Christmette in Betra

Von Heinrich Hellstern Horb-Betra. Eine festliche Christmette, verbunden mit dem zur Tradition gewordenen Krippenspiel, erlebten die Besucher an Heiligabend in der voll besetzten St. Laurentiuskirche.

Zu Beginn der Feier zog Kaplan Christian Nötzel mit seinen Ministranten und den in farbenfrohen Gewändern bekleideten Krippenspielern ein. Besonders die Engel in ihren weißen Kleidchen stachen hervor.

Die Christmette wurde vom Streichorchester unter der Leitung von Siegfried Hauser musikalisch umrahmt. Zum Einzug erklang einfühlsam die moderne Komposition "The Herald Angels Sing". Wenig später sangen die Gläubigen das schöne alte Kirchenlied "Macht hoch die Tür".

Kaplan Christian Nötzel freute sich in seinen Begrüßungsworten, dass die Gläubigen miteinander diese Heilige Nacht feiern, wenn auch die Temperaturen mehr an Ostern erinnerten. Die Christen sollten die Geburt Jesus als Geschenk annehmen und ihn in ihrer Mitte aufnehmen, so die freundliche Aufforderung des Geistlichen.

Zum Kyrie sangen Gemeinde und der Kaplan die Gesänge "Licht, das uns erschien". Die vielen Lieder und Gesänge wurden in der Folge jeweils abwechselnd vom Orchester und vom Orgelspiel von Armin Schwarz umrahmt. Nach der von Jonny Dorner vorgetragenen Lesung aus dem Buch Jesaja sangen die Besucher freudig das Verkündigungslied "Zu Bethlehem geboren ist uns ein Kindelein".

Sechs Wochen langintensiv geprobt

Höhepunkt der Christmette war die Aufführung des prächtigen Krippenspiels der fünf- bis zwölfjährigen Buben und Mädchen. Sie hatten die vielen Texte und Rollenspiele in den vergangenen sechs Wochen ein halbes Dutzend mal unter der Anleitung von Gabi und Monika Hellstern sowie Sofia Zimmermann geprobt und waren mit Feuereifer bei der Sache.

Zu Beginn des Spiels verkündeten zwei Herolde (Manuel und Tim Schäfer) unter Trommelschlägen den Befehl des Kaisers Augustus an alle Bewohner seines Reiches, sich in Steuerlisten eintragen zu lassen. Und dazu hörte man die erklärenden Worte von Jonny Dorner über den Evangelisten Lukas, der seinerzeit die Einzelheiten über die Geburt Jesus aufgeschrieben hat. Die Rolle des Evangelisten hatte Jasmin Sautter übernommen.

Dann versetzten die Krippenspieler, die Gläubigen in eine Zeit vor über 2000 Jahren, in der der damalige König Herodes den Kindermord von Bethlehem befohlen haben soll. Im Mittelpunkt des Spiels standen Maria und Josef, die von Hanna Baur und Julian Hellstern dargestellt wurden.

Sehr eindringlich wirkten die Worte des Verkündigungsengels (Jana Hellstern), "Ich verkündige Euch eine große Freude. Heute ist in der Stadt Davids ein Kind geboren. Geht nach Bethlehem und ihr werdet in einem Stall das Kindlein finden, das in einer Krippe auf Heu und Stroh liegt".

In der Predigt stellte Nötzel die Geburt Jesu im Stall von Bethlehem in den Mittelpunkt. Er appellierte schließlich an die Gläubigen, die Geschehnisse sollten ermutigen, sich miteinander zu solidarisieren. Zum Schluss der Christmette sangen die Gläubigen gefühlvoll das alte Weihnachtslied: "O du Fröhliche". Das Streichorchester setzte sich eindrucksvoll mit dem "Concerto grosso" von Arcangelo Corelli in Szene.