Der MGV Betra unter Leitung von Dirigent Valerij Deobald beim Chorvortrag Fotos: Hellstern Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Sängerfreundschaft Hohenzollerisches Unterland tritt gemeinsam im Betraer "Adler" zum 23. Sängertreffen auf

Die in der Sängerfreundschaft Hohenzollerisches Unterland zusammen geschlossenen Chöre von Betra, Dettensee und Empfingen trafen sich im Gasthaus Adler in Betra zum 23. Sängertreffen und boten einen umfassenden Querschnitt ihres Liederrepertoires.

H orb-Betra. Zur Einleitung sang der Männergesangverein Betr a unter der Leitung von Dirigent Valerij Deobald den Wahlspruch des Hohenzollerischen Sängerbundes von Georg Rathgeber und gleich anschließend das Hohenzollernlied "Nicht weit von Württemberg und Baden". Zu dieser sehr imposanten Einleitung hatte sich im Adlersaal eine Fahnenabordnung vor dem auf der Empore singenden MGV-Chor aufgestellt. Der Wirtschaftsraum und der Adlersaal waren bis auf den letzten Platz besetzt. Die Gäste sangen freudig das alte Hohenzollernlied mit.

Auf die vor mehr als 20 Jahren gegründete Sängerfreundschaft Hohenzollerisches Unterland gingen im Verlauf des Abends die Vorsitzenden der drei Gastchöre immer wieder ein. In der alten Gründungsurkunde ist unter anderem vermerkt, dass diese Verbindung die nachbarschaftlichen Beziehungen vertiefen möge, dem Liedgesang zum Wohle diene, die Heimatpflege stärke und in eine gute Zukunft wirke. Heute kann man zu recht sagen, dass diese gute Idee bisher in vollem Umfang aufgegangen ist.

Nach einigen Grußworten des Vorsitzenden des MGV, Harald Lorch, begann das eigentliche Konzert. Die Chronologie des Abends war so aufgebaut, dass alle drei Chöre jeweils zwei Blöcke mit den von ihnen vorzutragenden Chören musikalisch abarbeiten mussten. Zunächst präsentierte sich der MGV Betra mit seinem Chorleiter Valerij Deobald, der sich vor seinem Chor auf einem E-Piano positioniert hatte. Zur Einleitung erklangen sehr beeindruckend die beiden Chöre "Kloster Grabow" von Carl Löwe und "Die Rose" von Wolfgang Tropf.

Das dritte Lied "Suliko" ist eine georgische Volksweise des Komponisten Volkmar Müller-Dack. Dieses Lied und auch das im späteren zweiten Block gesungene georgische Lied "Tbiliso" galten auch der Betraer Adlerwirtin Rosemarie Mlakar, die das Gasthaus mit ihrem Ehemann Maik seit einiger Zeit als Pächter erfolgreich führt. Denn, Rosemarie stammt aus Georgien und wurde beim Vortrag von "Tbiliso" zu Tränen gerührt. Wirtin Rosemarie gab bekannt, dass am 15. November im "Adler" eine georgische Weinprobe stattfindet. Beim vierten Lied "Katjuscha" von Otto Groll handelt es sich um eine russische Volksweise. Dabei ist die Ähnlichkeit mit den immer wieder gern gehörten Don Kosaken-Liedern unüberhörbar.

Den zweiten Block bestritt der Liederkranz Dettensee. Nach der Begrüßung der Gäste durch die stellvertretende Vorsitzende Sabine Raible besetzte der gemischte Chor die Adler-Empore. Zum Vortrag kamen vier Lieder des österreichischen Komponisten Lorenz Maierhofer. Dabei werden die Themen Heimat, Heimweh und die Heimatlieder sehr melancholisch beschrieben. Im späteren zweiten Block des Dettenseer Liederkranzes kamen Chöre von Johann Rutter gekonnt zum Vortrag. Das dritte Lied "What a Wonderful World" wurde in deutschen Texten gesungen. Beschwingt erklang das vierte Lied "Castschok" von Boris Rubaschkin. Die Dettenseer Chormitglieder sangen so fröhlich und hinreißend, dass sie nicht ohne Zugabe aufhören konnten.

Gelungener Auftritt

Einen sehr gelungenen Auftritt hatte der Sängerchor aus Empfingen-Mühlheim. Vorsitzender Claus Haubold gratulierte in seiner Begrüßungsansprache dem MGV Betra nachträglich zum 125. Jubiläum. Die Empfinger Sänger haben mit 150 Jahren sogar 25 Jahre mehr "auf dem Buckel". Und sie erinnerten daran auch in ihren nachfolgenden Chorbeiträgen. Im ersten Block ging es unter anderem um den Wein und um ein Schiff auf hoher See. Im späteren zweiten Block standen die Lieder "Nimm die Stunden", "Singen ist Leben" und "Die Welt ist schön" im Mittelpunkt. Die Sänger und ihr junger brasilianischer Dirigent Grom Stehl sangen sehr melodisch und beeindruckten auf hohem gesanglichem Niveau. Und sie verabschiedeten sich unter großem Beifall der Gäste mit den beiden Zugaben. "Über den Wolken" und "Marina".

Der Schlussakkord wurde mit dem vierten Block vom MGV Betra bestritten. Dabei ging es musikalisch um eine "Reise durch Europa". Unter anderem erklangen einfühlsam und harmonisch die Chöre "La Montanara", "Ein Pferd", "Tbiliso" und "Moskau". Nach dieser sehr melancholischen Einlage verabschiedete sich der MGV Betra mit den drei Zugaben: "Wir lieben unser Heimatland", dem "Bajazzolied" und "Warum bist du gekommen, wenn du schon wieder gehst?"