Der hausärztliche Notdienst schließt zum Jahresende. Foto: Hopp

Neue Notarzt-Bezirke: Empfingen kommt zu Oberndorf, Horb und Eutingen kommen zu Nagold. Kronenbitter: "Nicht akzeptabel".

Horb - Jetzt scheint es doppelt amtlich zu sein. Zwar ist noch nicht klar, ob die Akut-Klinik für immer geschlossen bleibt. Aber: Der hausärztliche Notdienst im Hospital zum Heiligen Geist schließt zum 31. Dezember 2013. Darüber informierte gestern der Notdienst-Beauftragte, Richard Brems.

Für Horbs Oberbürgermeister Peter Rosenberger ist das "die schlechteste Nachricht seit Langem, die der Raumschaft zugetragen wurde." Die Verwunderung darüber hält sich allerdings "leider" in Grenzen, weil sich das schon länger angekündigt hatte. Rosenberger verweist auf Antworten des zuständigen Vize-Vorstandschef Johannes Fechner von der kassenärztlichen Vereinigung. Rosenberger: "Ich habe noch im Ohr, dass uns versprochen wurde, dass Horb eine Satellit-Praxis der hausärztlichen Notfallversorgung von Freudenstadt werden könnte."

OB erwartet politische Antwort

Er hofft, dass angesichts der anstehenden Entscheidung im Kreistag um die Zukunft der Akut-Klinik Horb auch eine entsprechende politische Antwort auf die sich abzeichnende Verschlechterung der medizinischen Versorgung in Horb gefunden wird.

Die Schließung der hausärztlichen Notfallpraxis hatte sich schon seit knapp einem Jahr angekündigt. Die Kassenärztliche Vereinigung stellte damals in Altensteig ihr neues Konzept vor. Die Organisation, die das Geld der Krankenkassen an die Ärzte verteilt, will diesen Notdienst neu organisieren und selbst bezahlen.

Am 15. Juli diesen Jahres, so belegt ein Dokument, hat die Notfalldienstkommission im Regierungsbezirk Karlsruhe die neuen "Gebietszuschnitte Nordbaden" besprochen. Neu: Empfingen wird danach dem hausärztlichen Notdienst-Bezirk Oberndorf zugeschlagen, Eutinger und Horber sind dann Nagold zugeordnet.

Zwar hatten Landrat Rückert und Horbs OB Rosenberger versucht, im Gespräch mit dem KV-Vize-Vorsitzenden Johannes Fechner das Aus für den Notdienst Horb zu verhindern. Doch der hatte schon gesagt, dass eine "Akutstationäre Krankenhausversorgung im Hintergrund" bei der Neuvergabe der Standorte entscheidend sei. Auch seien längere Fahrten und Wartezeiten für Patienten zumutbar.

Die einzige Möglichkeit wäre gewesen, dass Horber Ärzte versuchen, diesen Notdienst freiwillig weiter aufrecht zu erhalten. Doch das ist offenbar durch einen ehrenamtlich organisierten Verein nicht mehr zu schultern.

Kreisrat Wolfgang Kronenbitter (FW): "Es hat sich nun bestätigt, dass eine Schließung des Krankenhauses wie befürchtet, auch das Aus für die ambulante Notfallversorgung in Horb bedeutet. Das ist meines Erachten unerträglich und nicht akzeptabel. Das habe ich auch schon mehrmals zum Ausdruck gebracht. Ich bin gespannt, ob und wie nun Landkreis und KLF auf die Ankündigung, die ambulante Notfallversorgung in Horb nicht mehr aufrecht zu erhalten, reagieren werden."