"Gold-Michi" über seine Erlebnisse in London, seine Rückreise und seine Ziele nach Olympia.
Horb-Altheim. Er strahlt über das ganze Gesicht. Europameister, Weltmeister, und zum 30. Geburtstag holte er gleich zwei Goldmedaillen. Michael Jung – der erste Horber, der Gold holt. Wir sprachen mit ihm über seinen großen Tag, seine Erlebnisse und die holprige Rückreise.
Sie haben zwei Mal Gold geholt. Erst Europameister, dann Weltmeister – was haben Sie eigentlich noch für Ziele?
Ich mach das einfach, weil mir das Reiten so viel Spaß macht und um die jungen Pferde auszubilden. Mit Reitschülern zu trainieren – das motiviert mich. Wenn dann so ein tolles Pferd dabei ist wie Sam, und man dann so Erfolge reiten kann, dann ist das ganz großartig.
Schon nächstes Wochenende sitzen Sie in Altensteig wieder im Sattel ...
Da sind ein paar Nachwuchspferde, die da am Start sind, die ja auch trainiert werden müssen. So wie das mit Sam früher auch mal angefangen hat. So geht es immer wieder weiter.
Wie war es in London?
Da war erstmal pure Aufregung da. Im olympischen Dorf ist es genial. Man kann sich gar nicht vorstellen, wie viele verschiedene Sportler aus den verschiedensten Nationen man dort trifft. Vor dem Turnier habe ich die Anspannung gespürt. Wenn man dann aber am Reiten ist und merkt, dass Sam in einer Super Form ist, hat er mir ein sicheres Gefühl gegeben. Das hat mich dann beruhigt. Sie haben alles gewonnen, was man im Reitsport erreichen kann.
Haben Sie Angst, dass es nicht mehr weiter gehen könnte?
Nein. Das weiß man als Sportler, dass es immer bergauf und bergab geht. Umso mehr muss man genießen, wenn es läuft. Zur Ruhe werde ich mich definitiv jedenfalls nicht setzen.
Wie nervig war die lange Warterei am Flughafen?
Eigentlich fühlte ich mich durch die beiden Goldmedaillen ganz relaxt.
Was wollen Sie den Horbern sagen?
Ich freue mich riesig, dass mir unzählige Menschen in meiner Heimat die Daumen gedrückt haben und mich so unterstützt haben. Und das so viele gekommen sind, um mit mir und meinem tollen Team zu feiern.
