Bei der Hauptübung der Feuerwehr Rexingen erfolgt die Menschenrettung über eine am Haus aufgebaute Leiter sowie im Innern des Gebäudes mittels der Schleifkorbtrage. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Feuerwehr: Die Menschenrettung über eine Leiter zählt zu den Herausforderungen der Hauptübung in Rexingen

Wieder einmal hatte der junge Abteilungskommandant der Freiwilligen Feuerwehr (FFW) Rexingen, Stefan Graf, für die alljährliche Hauptübung ein kniffeliges Szenario auf schwierigem Gelände ausgearbeitet.

Horb-Rexingen. Erschwerend kam für die insgesamt 15 Kameraden hinzu, dass die Fahrbahn in diesem Bereich mit zwei halbseitigen Sperrungen versehen war. Des Weiteren half die FFW Horb mit einem wasserführenden Fahrzeug aus, da aufgrund der Arbeiten am Hochbehälter keine Wasserentnahme aus dem Hydranten möglich war. "Wir hätten sonst vermutlich die Wasserversorgung von Rexingen und Ihlingen lahmgelegt", erklärte Abteilungskommandant Graf den Besuchern nach der Übung.

In der Übungsbeschreibung stand: Ein auf dem Herd vergessenes Essen führt zu einem ausgedehnten Wohnungsbrand, bei dem mindestens eine Person vermisst wird.

Kurz nach dem Eintreffen der Einsatzkräfte mussten die Kameraden umgehend Maßnahmen zur Verkehrssicherung einleiten, was einige Fahrzeuglenker jedoch nicht davon abhielt, sich trotzdem noch schnell an den parkenden Einsatzfahrzeugen im Baustellenbereich vorbeizuschlängeln.

Bürgermeister Ralph Zimmermann, Ortsvorsteherin Birgit Sayer sowie die Einsatzkräfte zeigten sich entsetzt vom rücksichtslosen Verhalten der Verkehrsteilnehmer. Während die Fahrbahn aus beiden Fahrtrichtungen gesperrt wurde, leiteten zwei Gruppen der FFW-Abteilung die Maßnahmen zur Menschenrettung ein. Eine Person machte sich am Fenster im ersten Stock des Gebäudes bemerkbar, während eine weitere im Erdgeschoss ausfindig gemacht werden musste. Parallel erfolgte die Menschenrettung über eine am Haus aufgebaute Leiter sowie im Innern des Gebäudes mittels der Schleifkorbtrage.

Feuerwehr und DRK haben Freude an gemeinsamer Arbeit – und auch bei der Probe klappt es reibungslos

Unverzüglich wurden die Verletzten an die vier Helfer des DRK-Ortsvereins Rexingen/Ihlingen – unter der Leitung von Andreas Brendle – übergeben. Die bewusstlose Person wurde in die stabile Seitenlage gebracht, während die Rauchgasvergiftung eines weiteren Verletzten durch Sauerstoffzugabe behandelt wurde.

Währenddessen gingen die Kameraden der Wehr zum Innenangriff und zur Brandbekämpfung im Innern des Gebäudes über und bauten Riegelstellungen zu den benachbarten Gebäuden auf. "Das jahrelange Training zahlt sich aus. Mir gefällt, was meine Kameraden gezeigt haben", stellte Abteilungskommandant Graf stolz nach der Hauptübung fest. Des Weiteren lobte Graf die Zusammenarbeit mit dem örtlichen DRK: "Es funktioniert immer alles reibungslos und macht riesigen Spaß."

Bereitschaftsleiter Brendle teilte diese Ansicht und gab das Kompliment an die Kameraden der Wehr zurück. Bürgermeister Zimmermann zeigte sich beeindruckt vom reibungslosen Ablauf der Übung und vom routinierten Agieren der Feuerwehrleute. "Was ich heute gesehen habe, das steht an oberster Stelle vom Niveau", lobte Zimmermann die Leistung der Kameraden und betonte ferner: "Die Rexinger können sich sicher sein, dass ihr sie im Ernstfall rechtzeitig aus dem Haus holt." Ferner ließ es sich Zimmermann nicht nehmen, bei den Zuschauern die Werbetrommel für die Jugendfeuerwehr (JFW) zu rühren. "Nervt eure Eltern und sagt ihnen, dass ihr in die Jugendfeuerwehr wollt", appellierte der Bürgermeister an den Rexinger Nachwuchs.

Ortsvorsteherin Birgit Sayer sprach von einer eindrucksvollen Hauptübung und würdigte besonders die Leistung der JFW und dessen Leiter Andreas Maier. "Ihr macht einen guten Job und die Kids übernehmen bei euch bereits früh Verantwortung. Ich finde, das ist eine sehr gute Sache", betonte Sayer abschließend.