Tradition: Bildechinger Bürger verbringen vor der Christmette und dem Heiligabend in der Familie ein paar Stunden miteinander
Einer schönen Tradition folgend, trafen sich viele Bildechinger am Nachmittag des Heiligabends vor dem Feuerwehrhaus, um auf Einladung des Musikvereins wieder gemeinsam unterm Tannenbaum zu singen.
Horb-Bildechingen. Dieses Treffen ist eine willkommene Gelegenheit, um die Stunden vor der Christmette und der drauf folgenden Bescherung im trauten Heim noch miteinander zu verbringen. Man wünschte sich gegenseitig gesegnete Weihnachten und einen guten Rutsch ins neue Jahr und tauschte bei dieser Gelegenheit auch die eine oder andere Ortsinterna aus.
Passend dazu intonierte der Musikverein gleich zu Beginn seines musikalischen Beitrags das Weihnachtslied "Alle Jahre wieder", und es war tatsächlich wie in all den Jahren zuvor.
Im Inneren des Feuerwehrhauses bewirteten die freiwilligen Helfer vom Musikverein die Gäste mit Glühwein und Kinderpunsch und hatten trotz der nicht gerade winterlichen Temperaturen alle Hände voll zu tun, die feurigen Wärmespender in die Becher abzufüllen. Die Stehtische in der Gerätehalle waren umlagert, und draußen vor dem Feuerwehrmagazin standen die Bildechinger in Gruppen zusammen.
Wie jedes Jahr freute sich Musikvereins-Vorstand Michael Götz "granatenmäßig", dass wieder so viele Bildechinger – es war fast das halbe Dorf da – den Weg zu dieser gemeinsamen Feierstunde fanden. Er bedankte sich, quasi als Interims-Ortsvorsteher, bei allen Mitbürgern für ein gutes Jahr 2017 und im Namen seines Vereins bei der Bildechinger Feuerwehr für die Überlassung der Wagenhalle und der Wirtschaftsräume. Der amtierende Ortsvorsteher Ulrich Beuter hatte ihm diese Aufgabe übertragen, da er selbst wie immer den Nikolaus mimte, der zusammen mit seinem Knecht Ruprecht (Armin Weber) wieder kleine Päckchen, die von der Jugendabteilung des Musikvereins liebevoll verpackt worden waren, an die Dorfkinder verteilen durfte.
Als die Kapelle des Musikvereins "Stille Nacht" spielt, singen alle besonders laut
Und auch in diesem Jahr ließen sie sich nicht lumpen und sorgten für strahlende Kindergesichter. Obwohl manchen der Kids, besonders den ganz kleinen, die beiden Männer in ihren bunten Gewändern nicht ganz geheuer schienen und man ihnen vorsichtshalber nicht allzu nahe kam – außer man wurde von der Oma oder der Mama beschützt –, freuten sich die Kleinen doch, wenn sie eines der begehrten Päckchen ergattern konnten.
Simone Holderried, die eine Abordnung des Musikvereins, die sich aus Mitgliedern der Jugendkapelle und der Aktiven zusammensetzte, dirigierte, hatte sich ein paar echte Weihnachts-Klassiker ausgesucht. Das dargebotene Repertoire reichte von "Zu Bethlehem (oder Bildechingen) geboren" über "O du fröhliche" bis zum finalen "Stille Nacht". Dieses wohl bekannteste Weihnachtslied wurde besonders laut mitgesungen. Es ist ein schöner Brauch, sich gemeinsam auf das Weihnachtsfest einzustimmen und sich gegenseitig eine schöne Zeit zu wünschen. Er wir d von der Dorfgemeinschaft schon relativ lange pflegt. Es sind gerade diese Treffen, die kleinen Momente am Rande des Treffens, die das Leben im Ort bereichern und den Zusammenhalt in der Gemeinschaft festigen.
Und obwohl doch alles eigentlich so war wie immer, gab es einen besonderen Moment, der den weihnachtlichen Gedanken und das schenken zum Wohle anderer Menschen besonders hervorhob.
Verein spendet Einnahmen der Lebenshilfe Horb-Sulz und rundet Summe auf
Der Bildechinger Musikverein schenkte seine diesjährigen Einnahmen aus diesem Treffen der Lebenshilfe Horb-Sulz. "Wir wissen ungefähr, was wir jedes Jahr einnehmen und haben diesen Betrag auf 400 Euro aufgerundet", erklärte Michael Götz und übergab den symbolischen Scheck über diesen Betrag an Edith Straub, die sich sehr in der Lebenshilfe engagiert. "Wir werden dieses Geld für unsere familienunterstützende Arbeit einsetzen", versprach sie.
Und während vor dem Feuerwehrhaus die Party weiterging, stand der frühere Ortsvorsteher Peter Zimmermann ganz allein etwas abseits unterm großen Tannenbaum und schaute auf das Treiben, bei dem er im letzten Jahr noch im Mittelpunkt stand. Für ihn ist es sein persönliches und unschätzbares Weihnachtswunder, dass er überhaupt einen Blick auf das Geschehen werfen konnte. Weihnachten ist halt eine besondere Zeit mit besonderen Momenten.
