Sie sorgen im Luzifer-Turm für das leibliche Wohl: Christian Fern, Sigrid Haas, Ralf Hass, Claudia Beuter, Stefanie Wuest von Vellberg und Christine Fern. Foto: Hopp

Die Krügerinnen und Knappen vom Rittermahl-Team. "Inzwischen ist es perfekt".

Horb - Das Mittelalter soll man auch schmecken können. Deshalb gibt es seit einem Jahr das Rittermahl im Luziferturm. Im Ritterspiel-Countdown genau sieben Tage vor dem Start von Horbs größtem Event stellt der Schwarzwälder Bote die Macher des stimmungsvollen Genusses vor: Das Rittermahl-Team.

Krügerinnen, Knappen und ein "Burgfräulein". Claudia Beuter (beruflich im Stadtmarketing) organisiert die Rittermahle: "Wir haben die Gruppe nach den letzten Ritterspielen gegründet." Das Konzept des Rittermahls: In stimmungsvoller Kulisse reichen Krügerinnen den Wein im Tonkrug und schenken nach. Die Knappen bewachen das Burgtor vor allzu hungrigen Eindringlingen, ein Zeremonienmeister sorgt für den korrekten Ablauf, ein Gaukler für die Unterhaltung.

Doch wie hart sind die Knappen? Ralf Haas: "Die Tür schützen wir mit unseren Hellebarden, damit die Gäste erst dann reinkommen, wenn alle da sind. Mit den Händen essen und Knochen nach hinten schmeißen ist auch verboten." Krügerin Christine Fern: "Das es sowas im Mittelalter gab, ist nur Publikumsbelustigung. In Wirklichkeit war der Ess-Saal in der Burg der einzige Raum, der beheizt war. Dort schlief das Gesinde auf Stroh. Kaum vorstellbar, dass da Knochen rumgeschmissen wurden." Deshalb hat auch das Martin-Luther-Motto: "Warum rülpset und furzet Ihr nicht? Hat es Euch nicht geschmecket?" im Luziferturm keine Chance.

Immer nur aufpassen, ist das nicht langweilig für die Knappen mit ihren Hellebarden? Haas: "Nein. Wenn viel los ist, helfen wir den Krügerinnen schon mal beim Einschenken. Ansonsten geht es darum, den Gästen das Gefühl zu geben, dass es viele Leute gibt, die nur für sie da sind."

Bier, Wein, Met, Apfelsaft und Wasser im Tonkrug

Was kommt in die Tonkrüge? Bier, Wein, Met, Apfelsaft und Wasser. Klar: Schon vor dem Essen gibt es erst einmal die Handwaschung in Rosenwasser. Dann gibt es Schmalz und Brot als Vorspeise, die Suppe wird von den Krügerinnen eingeschenkt, ehe die Hauptspeise serviert wird. Dabei kann es Ente, Zwiebelfleisch oder Ochsenbäckle geben. Auch Linsensuppe und Dinkelgraupen gehören zum Programm.

Doch das Team vom Rittermahl hat schon vorher jede Menge zu tun. Ralf Haas: "Da müssen die Tische dekoriert werden, die Käseplatte wird gerichtet. Kerzenständer werden aufgestellt, das Throngeschirr gerichtet." Und: Außerhalb der Ritterspiele gibt es beim Rittermahl ein Open-End. Haas: "Da haben wir schon bis nachts zwei Uhr gearbeitet."

Funktioniert das Konzept des Rittermahls? Es kostet nomal 65 Euro pro Person – inklusive Essen und Getränke bis zum Abwinken. Claudia Beuter: "Jedes Mosaiksteinchen macht das Ganze aus. Inzwischen ist es perfekt."

Weitere Informationen: Das Rittermahl kostet am Samstag und Sonntag 79 Euro, am Freitag 69. Es gibt noch freie Plätze. Karten können bei Claudia Beuter 0160/96255666 oder unter rittermahl@ritterspiele.com geordert werden.