Energie-Agentur steht kurz vor Vertragsabschluss. Vier Autos, drei Standorte – auch Teilorte können dabei sein.
Horb - Das ist eine gute Nachricht: Nach der Zustimmung des Gemeinderats zu einem Elektro-Auto soll das Car-Sharing in der Kernstadt schon im Frühsommer starten.
Martin Heer, Klimaschutzmanager der Stadt und Geschäftsführer der Energieagentur in Horb: "Wir stehen kurz vor dem Vertragsabschluss. Ich denke, dass wir Anfang April eine Info-Veranstaltung machen werden. Sicher ist: Das Carsharing kommt im Frühsommer – noch vor den Sommerferien."
Das heißt: Dann stehen an mindestens drei Stellen Autos, die man sich nach einmaliger Anmeldung in der Energieagentur einfach nach Bedarf via Telefon, Computer oder Smartphone mieten kann. Neben einem Elektro-Auto (5-Türer auf dem Niveau eines Renault Zoé, entspricht vom Innenraum einem VW Polo) wird es einen City-Kleinwagen à la VW Up, ein Mittelklasse-Auto und einen Kastenwagen geben, damit auch Kunden mit Kinderwagen oder Rollstuhl das Teilauto nutzen können.
Die Autos parken in der Nähe des Bahnhofs (Dammstraße), im Parkhaus Wintergasse und auf dem Hohenberg, so Klimaschutzmanager Heer.
Gut für die Stadt: Für den Betrieb des Elektroautos gibt es von der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald 32.400 Euro Fördermittel. 10.000 Euro muss die Stadt in zwei jährlichen Tranchen für die zweijährige Förderung selbst aufbringen. Die Auslagen sollen aber durch die Einspeisung in den Pool des externen Anbieters zumindest teilweise refinanziert werden. Dem stimmt der Gemeinderat mehrheitlich zu.
Auch Teilorte könnten profitieren
Was wird das Horber Stadtmobil kosten? Die Stadt Horb verhandelt derzeit mit Stadtmobil Stuttgart und Teilauto Tübingen.
Beim Stadtmobil Stuttgart kostet der Tarif Basis pro Stunde für den City-Kleinwagen 1,60 Euro. Bis 100 Kilometer kostet der Kilometer 22 Cent. Alle Kosten (auch Benzin oder der Strom für das Elektroauto) sind enthalten. Dazu kommt noch eine Anmeldegebühr und eine Monatsgebühr (in Stuttgart 4 Euro), die beim "Horber Modell" vorerst vergünstigt angeboten werden sollen.
Heer spricht von einem angedachten dreimonatigen "Testvertrag": Mit nur der Hälfte der Kaution, keiner Aufnahme- und keiner monatlichen Grundgebühr könne man das Angebot ausprobieren.
Beispiel: Die Fahrt vom Parkhaus Wintergasse zum Lidl nach Empfingen mit 30 Minuten einkaufen ist innerhalb einer Stunde zu schaffen. Das würde dann im Basis-Tarif 1,60 Euro und 5,94 Euro (27 Kilometer) im Basis-Tarif kosten. Insgesamt also knapp 7,60 Euro.
Doch die bisher geplanten vier Teilautos sind noch nicht das Ende der Fahnenstange, so hofft Klimaschutzmanager Martin Heer: "Wir gehen davon aus, dass wir das Carsharing-Angebot mittelfristig auf eine Flotte von sechs Autos in der Horber Kernstadt erweitern können."
Und auch die 17 Teilorte wie Rexingen, Altheim, Talheim oder Mühringen könnten profitieren. Heer: "Ab 15 ernsthaft Interessierten pro Teilort ist es wirtschaftlich, dort ein Auto aufzustellen." Auch das Rathaus versprach in der Gemeinderatssitzung, das neue Teilauto mit zu nutzen. Laut Heer gibt es auch Anfragen von Unternehmen: "Einige größere Betriebe haben schon Interesse gezeigt, weil sie damit möglicherweise ein paar Dienstwagen einsparen könnten."
Heer: "Es ist angedacht, dass man die Verträge für das Carsharing in der Energieagentur unterschreiben kann. Ein weiterer Vorteil für die Kunden: Egal, mit welchem Anbieter wir kooperieren – er kann die Autos auch in dessen Heimatstandort ohne weitere Formalitäten nutzen."
Heißt: Fällt die Wahl der Energieagentur auf das Teilauto Tübingen, kann der Horber Kunde mit dem Zug nach Tübingen fahren und dort ein Teilauto nehmen.