Rainer Schach bei einer Behandlung in Burundi. Foto: Rotary-Club Horb/Oberer Neckar

Rainer Schach ist mit Entwicklung des Krankenhauses sehr zufrieden. Platz für bis zu 50 Patienten.

Horb/Burundi - Das Krankenhaus-Projekt, das der Altheimer Allgemeinmediziner Rainer Schach 2009 in Songa/Burundi ins Leben rief, und vom Rotary-Club Horb/Oberer Neckar finanziell und tatkräftig unterstützt wird, biegt langsam auf die Zielgerade ein. Dieses mehr als erstaunliche Fazit nach nur drei Jahren intensiver Bemühungen konnten Wolfgang Kronenbitter, Vorsitzender des Rotary-Hilfe-Vereins, und Rainer Schach während eines Pressegespräches ziehen.

Es ist eine echte Erfolgsgeschichte. "Eigentlich war der Bau und die Einrichtung dieses Krankenhauses auf fünf Jahre konzipiert", erklärte Schach, der erfreut feststellte, dass man nun schon fast soweit wäre, dass sich das Projekt selbst trägt.

Drei einheimische Ärzte, ein Chirurg, eine Kinderärztin, die gleichzeitig das Krankenhaus leitet, sowie ein junger Allrounder sind derzeit dort fest beschäftigt.

Ein weiterer Arzt weilt aktuell in Freudenstadt, um am Krankenhaus seine Ausbildung abzurunden. Auch Rainer Schach bildet seine Kollegen bei seinen vielen Einsätzen vor Ort weiter aus. "Die handwerklichen Fähigkeiten sind auch im Arztberuf wichtig – nur theoretisches Wissen aus Büchern allein nutzt nichts", so seine Praxiserfahrung.

Für Schach sind jedoch gerade die Arbeit der einheimischen Kollegen und das Wirken der Schwestern vom Bene-Therese-Orden der Schlüssel zur Nachhaltigkeit, die in Afrika nicht immer in so idealer Weise gegeben ist. "Die Schwestern, die auch immer eine ihrer Ordensschwestern Medizin studieren lassen, bringen die notwendige Kontinuität in das Projekt", erklärte der Mediziner.

Im ersten Schritt konnten im ursprünglichen Krankenhauskomplex 50 Patienten stationär behandelt werden. Dazu kamen täglich zwischen 100 und 150 Fälle, die ambulant versorgt wurden. Ein weiterer Anbau, ein Neubau, wurde fällig. Mit Fertigstellung des Neubaus steigt die Zahl der Betten auf künftig 100 Plätze und die Versorgungsmöglichkeiten wurden zusätzlich um einen weiteren Operationsbereich und ein Pharmaziegebäude erweitert. Im Januar konnte bereits vermeldet werden, dass der Neubau steht und nun mit dem Innenausbau begonnen werden kann.

Da es in Afrika nicht ganz so einfach ist, die Gerätschaften und Materialien für den Ausbau und die Einrichtung der Behandlungsräume zu beschaffen, war wieder das Organisationstalent der Rotarier und die Spendenbereitschaft vieler Stellen und Personen gefordert, damit man den Neubau und damit die dringend erforderliche medizinische Hilfe in die Realität umsetzen kann. Ende Juni schickten die Rotarier deshalb ihren fünften Container auf die Reise in den schwarzafrikanischen Staat. Dort ist er zwischenzeitlich angekommen und steht seit wenigen Tagen beim Zoll in Burundi, wo man sich um die weitere Abwicklung kümmert. 276 Millionen Burundische France (rund 1500 Euro) wird allein diese Abwicklung kosten. 10 000 Euro zahlte man für den gesamten Transport dieses mit 75 Kubikmeter Rauminhalt größten Norm-Containers, den es am Markt gibt. Der größte Teil dieser Transportkosten, etwa 8000 Euro, gehen in den Landtransport von der Hafenstadt Daressalam (Tansania) in den Nachbarstaat bis zum Zielort.

Dieses Mal stehen neben den vielen Kleinigkeiten, die von Säuglingswaagen bis zu Ersatzteilen reichen, auch drei Ultraschallgeräte, ein kompletter OP-Tisch, ein Röntgengerät, das schon lange auf der Wunschliste stand und vom Stuttgarter Bürgerhospital gestiftete wurde sowie ein Narkosegerät auf der Packliste.

Das Röntgengerät wird übrigens von Mitarbeitern der Unternehmensgruppe fischer aufgebaut. Im Gegenzug transportierten die Rotarier für das "fischer-Projekt", ein Heim für behinderte Kinder in der Nähe des Krankenhauses, das ebenfalls von den Ordensschwestern betreut wird, Teile in ihrem Container nach Burundi.

Für die teureren Geräte spendete die Leinstetter Firma Bronner die Transportkisten und die Altheimer Firma Dettling stiftete drei Solarmodule, die für den Strom sorgen, damit man das nötige heiße Wasser in den Operationsräumen zur Verfügung stellen kann, griff Kronenbitter zwei Spender heraus, ohne die man solche Aufgaben nicht stemmen kann.

Aus Sicht der Rotarier schaut man mit Genugtuung und Zufriedenheit auf das Projekt und freut sich, geholfen zu haben und auch weiterhin helfen zu können, betonte Wolfgang Kronenbitter, der aufatmend feststellte: "Die größten Brocken sind geschafft".

Jetzt wird man sich verstärkt der Aus- und Weiterbildung der burundischen Ärzte und des Pflegepersonals annehmen und dafür sorgen, dass alle Gerätschaften, die für einen reibungslosen Krankenhausbetrieb notwendig sind, zur Verfügung stehen. "Die Arbeit geht uns also nicht aus", stellten Schach und Kronenbitter wie aus einem Munde fest.