Schach und sein Team können mehr Patienten stationär aufnehmen. Rotary-Club sammelt Spenden.
Horb - Die Erfolgsgeschichte des Krankenhaus-Projekts, das der Altheimer Allgemeinmediziner Rainer Schach 2009 in der Stadt Songa im afrikanischen Land Burundi ins Leben rief, geht weiter.
Wolfgang Kronenbitter, Vorsitzender des Rotary-Hilfe-Vereins, und der Präsident des Rotary-Clubs Horb/Oberer Neckar, Otto Kitzlinger, konnten melden, dass das Krankenhaus, das zwischenzeitlich zu dem medizinisch am besten eingerichteten Hospitalen dieses schwarzafrikanischen Staates zählt, zwischenzeitlich um einen Neubau erweitert werden konnte.
Der Neubau war wegen der Forderungen des burundischen Staates notwendig geworden, der einen Großteil der Personalkosten trägt. Weiterer Grund: Schach und seine Helfer haben nun noch mehr Möglichkeiten, der ständig wachsenden Nachfrage nach medizinischer Hilfe gerecht zu werden. Bisher konnten im ursprünglichen Krankenhauskomplex 50 Patienten stationär behandelt werden. Dazu kamen täglich zwischen 100 und 150 Fälle, die ambulant versorgt wurden.
Mit Fertigstellung des Neubaus stieg die Zahl der Betten auf 100 Plätze, und die Versorgungsmöglichkeiten wurden zusätzlich um einen weiteren Operationsbereich und ein Pharmaziegebäude erweitert. Rainer Schach wird von Katharina Schmid, einer Ärztin aus Vöhringen, und drei burundischen Kollegen unterstützt. Zum Ende der Ausbauphase stehen dem Team nun vier sterile Operationsräume sowie weitere Zimmer für Chirurgie und Notaufnahme, ein Schockraum, ein Röntgenraum und Plätze für Kinderheilkunde neu zur Verfügung.
Arbeitsschwerpunkte für Schach und seine Kollegen sind Malaria, Typhus, Hepatitis B und C, Aids, Bluthochdruck, Herzinsuffizienz oder Leberzirrhosen. Dazu kommen drei bis vier Entbindungen täglich. "Wir behandeln alles, was kommt", so Rainer Schach.
Auch der Rotary-Club Horb/Oberer Neckar und dessen Mitglieder stehen Schach seit 2009 als unermüdliche Geld- und Sachspendensammler zur Seite. Für über eine Million Euro haben sie in dieser Zeit Sachspenden gesammelt. Vom Rollstuhl über die Krücke, vom Verbandsmaterial bis zum Computertomografen, vom Fahrrad bis zum kompletten Krankenwagen reicht die Spendenliste, die bisher in vier Containern von Sulz nach Songa geschickt wurden.
Nun sammeln die Rotarier wieder Sachspenden in Süddeutschland, die für den Neubau dringend benötigt werden. Von dem Stuttgarter Krankenhausverbund bekommen sie beispielsweise nicht nur Betten, sondern auch medizinisches Gerät, darunter vier Ultraschallgeräte sowie Narkose- und Beatmungsgeräte für die neuen Operationssäle.
Der Rotary-Club Horb/Oberer Neckar konnte zudem beträchtliche Finanzhilfe leisten; 230 000 Euro wurden bisher bereitgestellt, um den Kranken in einem der ärmsten Länder der Erde zu helfen.
Doch auch viele andere Spender und Unterstützer aus der Region haben zu der Erfolgsstory beigetragen, die jetzt in eine weitere Phase geht. Die Planung für den fünften Container voller Hilfsgüter läuft auf Hochtouren. Rainer Schach und seine Kollegin Katharina Schmid sind seit gestern wieder in "ihrem" ostafrikanischen Krankenhaus und kümmern sich um die Ausbildung des Personals, um das Bauprojekt und zusätzlich um das Wohl der Patienten.
Weitere Informationen:
Wer das Projekt unterstützen will, bekommt weitere Informationen von Wolfgang Kronenbitter unter der E-Mail w-kronenbitter@horb.de