Julia Schultz ist Bundespreisträgerin des deutschen Handwerks. Klaus Feuler (links), Vizepräsident der Handwerkskammer Dortmund, und Karl-Heinz Schneider vom Zentralverband des deutschen Dachdeckerhandwerks übergaben ihr den Preis in Dortmund. Foto: Buck

Die 26-Jährige fertigt ein silbernen Schmuckflakon. "Schmuck am Aischbach" ist stolz auf Zögling.

Horb - Mit einem filigran gearbeiteten silbernen Schmuckflakon wurde Julia Schultz aus Horb Bundespreisträgerin des deutschen Handwerks 2013. Am 7. Dezember erhielt sie in Dortmund ihren Preis, und ihre Lehrmeisterin Lucia Steimle ist mächtig stolz auf ihre Gesellin, die sich als sehr begabt erwies. Die 26-Jährige besuchte drei Jahre lang das Berufskolleg in Schwäbisch Gmünd, bevor sie zum Schmuckgeschäft "Schmuck am Aischbach" kam und hier ihre Ausbildung absolvierte.

Eineinhalb Jahre lang bereitete sie sich auf ihre Gesellenprüfung vor, derzeit absolviert sie ein Studium "Schmuck und Objekte der Alltagskultur" an der Fachhochschule für Gestaltung in Pforzheim. Der Bundespreis des deutschen Handwerks ist ein Leistungswettbewerb, der mehrere Stufen umfasst. So wurde Julia Schultz zunächst Kammersiegerin der Handwerkskammer Reutlingen, später dann Landessiegerin und jetzt Bundessiegerin.

Vier Tage lang hatte die Gesellin Zeit, an ihrem Werkstück zu arbeiten – insgesamt 32 Stunden standen ihr dabei zur Verfügung. Zwei Entwürfe konnte sie einreichen, zusammen mit technischen Zeichnungen und einer textlichen Erklärung.

Nun ist heute eine Ehrung der Handwerkskammer Reutlingen, die ihre Kammer-, Landes- und Bundessieger ehrt. Hier wäre Lucia Steimle gemeinsam mit ihrem Mitarbeiterteam gerne dabeigewesen, "aber vor Weihnachten brummt bei uns der Laden". Da könne sie nicht weg, was sehr schade sei.

Julia Schultz sagt über sich selbst, dass sie gerne kreativ arbeitet. Sie kam zur Ausbildung als Goldschmiedin, da einige aus ihrem Bekanntenkreis bereits Goldschmiede sind, "und dieser Beruf hat mich immer begeistert". Kunst, Handwerk und etwas mit den Händen arbeiten sei schon immer ihr Ding gewesen. "Früher habe ich Modeschmuck aus Perlchen gestaltet, das waren die ersten Anfänge." Wie es für die weitergehen kann, weiß sie auch schon: Irgendwann möchte sie selbst ein kleines Schmucklabel haben, vielleicht auch schon während des Studiums.

Sie kann sich auch vorstellen, einen kleinen, feinen Schmuckladen zu betreiben – wie ihre Lehrmeisterin Lucia Steimle. Der habe sie viel zu verdanken, "die Ausbildung bei ihr im Schmuck am Aischbach war einfach klasse, es war eine tolle, unvergessliche Zeit." Sie wollte ihre Ausbildung in keinem anderen Betrieb gemacht haben.

Was sie sich nun auch vorstellen kann, ist Trainee zu werden bei einem edlen Label wie Drachenfelde oder Komplott – dies habe sie auch schon probiert und sich beworben. "Schmuck ist mein Leben", bilanziert die 26-Jährige zufrieden. Was sie sonst noch interessiert, seien Reisen – hier könne man neue Eindrücke und Inspiration gewinnen. Bislang seien es vor allem Städtereisen gewesen, mal nach Paris, mal nach Barcelona. Sie träumt davon, nach Japan zu reisen, "diesen Wunsch werde ich mir vielleicht irgendwann erfüllen können", meint Julia Schultz zuversichtlich. Momentan gilt es aber erst einmal, das Studium zu absolvieren: "Es ist sehr zeitaufwendig da bin ich froh, dass noch ein wenig Zeit für Freunde und Bekannte bleibt."