Umweltschutz: Nuss: Bodenverbrauch trägt stärker zu Klimawandel bei, als gemeinhin bekannt ist

Horb-Ahldorf. Die Bürgerinitiative Hau und Holzwiese nimmt den weltweiten Tag des Bodens am 5. Dezember zum Anlass, auf den Bodenverbrauch und seine Gefahren sowie eine gemeinsame Erklärung der Mitglieder im Bundesbündnis Bodenschutz hinzuweisen.

In Deutschland werde täglich die Fläche von mehr als 90 Fußballfeldern zugebaut. "Das ist etwa das Doppelte dessen, was sich die Bundesregierung in ihrer Nachhaltigkeitsstrategie für das Jahr 2020 zum Ziel gesetzt hatte", so Christina Nuss von der Bürgerinitiative Hau und Holzwiese, die im November dem Bündnis Bodenschutz beigetreten ist.

Nuss argumentiert: "In ganz Baden-Württemberg wie in vielen anderen Regionen unseres Landes zeugen riesige Logistikhallen von einer Entwicklung, die stärker zu Klimawandel und Artensterben beiträgt, als gemeinhin bekannt ist. Gesunde Böden sind nicht nur wesentlicher Faktor der Nahrungskette für Menschen und Tiere und wichtig für die Grundwasserneubildung. Sie sind auch der größte CO2-Speicher überhaupt. Weithin unbekannt ist leider die Tatsache, dass einmal überbauter Boden für Jahrhunderte biologisch nahezu tot ist. Vielleicht auch deshalb werden viel zu oft bisher unbebaute Flächen mit leichter Hand als Bauland ausgewiesen. Auch in Horb wurde am 26. November in der Gemeinderatsitzung wieder mal eine viel zu große Fläche zur Versiegelung freigegeben." Mit den Standard-Argumenten Arbeitsplätze und Steuereinnahmen würden langfristige Auswirkungen verdrängt, warnt die Initiative.

Gerade im Fall des geplanten Gewerbegebietes Ahldorf, dessen Muschelkalkboden wie ein Schweizer Käse wirkend die Trinkwasserquelle im Egelstal in Mühlen speist, führe eine Versiegelung des Bodens in Zeiten geringer Regenfälle solche Pläne geradezu ad absurdum, so Christina Nuss.

Der Weltbodentag am 5. Dezember sei ein willkommener Anlass, für dessen Anliegen zu werben: "Es gilt, die Anstrengungen von Bürgern und Institutionen zu bündeln, um das dringend erforderliche Umdenken sicherzustellen – und die Regierungen an ihre Zusagen zu erinnern."

In der gemeinsamen Erklärung der Mitglieder im Bundesbündnis Bodenschutz heißt es unter anderem: Der dramatische Flächenverbrauch in den Gemeinden landauf landab ist eines der dringendsten Umweltprobleme in Deutschland. Boden und Grundwasser werden belastet, die Lebensräume vieler Arten vernichtet, unsere Lebensgrundlage zerstört; dies muss endlich aufhören! (...) Das Bundesbündnis Bodenschutz appelliert an die Verantwortlichen, die über neue Gewerbe- und Baugebiete entscheiden, "endlich nachhaltig und verantwortungsbewusst zu handeln, den unsäglichen Flächenverbrauch zu stoppen".

Weitere Informationen: www.bundesbuendnis- bodenschutz.de