Kommunales: BI Hau und Holzwiese hält "viele Einzelaktionen zum Erreichen des Ziels" für notwendig
Horb-Ahldorf. Die Bürgerinitiative Hau und Holzwiese (BI) aus Ahldorf hatte zur Vollversammlung ins FV-Sportheim geladen, das bis auf den letzten Platz gefüllt war. BI-Sprecherin Christina Nuss blickte mit Hilfe eines Beamers auf die 18 Monate seit der BI-Gründung zurück.
Nuss betonte kämpferisch unter immer wieder aufbrandendem Beifall, dass die BI-Aussagen vom April 2018 auch ein Jahr später noch gelten. Damals wie heute seien "Impulse der Politik zur Verringerung des Flächenverbrauchs nötig", und die "schärfste Klinge" im Kampf für den Hau-Erhalt seien noch immer "möglichst wenig Verkäufe". Zudem seien nach wie vor "viele Einzelaktionen zum Erreichen des Ziels" notwendig. Ein Bürgerbegehren oder ein Bürgerentscheid sei "bei Bedarf" durchzuführen.
Ein Markstein für die Ahldorfer BI sei der Gemeinderatsbeschluss zur weiteren Untersuchung einer möglichen Ansiedlung eines Gewerbegebiets im Gewann Hau und Holzwiese am 18. Dezember gewesen.
Laut Nuss strebt die BI beim Thema Klimawandel und Ökologie eine grundsätzliche Haltungsänderung an. Sie will auch einen "Kulturwandel im Horber Gemeinderat" vorantreiben. Parteien seien auf kommunaler Ebene hinderlich. Zwar sei eine Unterstützung durch die Offene Grüne Liste (OGL) sowie jeweils von Teilen der SPD, der FD/FW und der ULH vorhanden, doch nur "eine stärkere Meinungsänderung durch eine neue Liste setzt weitere, wichtige Impulse", resümierte Nuss unter erneut lang anhaltendem Beifall.
Dann stellte sie die Ziele der Liste "Bürger im Mittelpunkt" (BiM) vor, die sich letztlich aus der Ahldorfer BI heraus entwickelt habe, aber dennoch "keine BI-Liste" sei, worauf die Sprecherin großen Wert legte. Nuss erläuterte die BI-Linie: "Wir sichern die Zukunft Horbs nachhaltig auch für die kommenden Generationen und schaffen unter Einbindung aller Bürgerinnen und Bürger eine Vision für Horb." Zudem sei es Ziel der BiM, "Horbs Stärken zu stärken", sowohl in der Kernstadt als auch in den Ortsteilen.
Ein weiterer Punkt ist laut Nuss der "Erhalt der Lebensgrundlagen", also Schutz von Boden, Wasser, Luft, Klima und Artenvielfalt. Die BI will aber auch die Wirtschaftsentwicklung Horbs unterstützen. Wichtig sei der BI: "Ökologische Aspekte wiegen genauso schwer wie ökonomische." Zur Umsetzung einer flächenschonenden Gesamtstrategie gehöre die Verdichtung bestehender Gewerbegebiete genauso wie die Förderung der Innenentwicklung.
Eine "Stärkere Einbindung des Bürgerwillens in politische Entscheidungsprozesse" ist ein weiterer Punkt auf der BiM-Agenda. Nuss nennt dabei die Stichworte "Wahrheit, Klarheit, Öffentlichkeit" und verweist darauf, "die Zusammenarbeit und den Austausch mit allen Bürgerinnen und Bürgern zu pflegen". Wichtig seien "frühzeitige Kommunikation und transparente Prozesse".
Der Punkt "verbesserte Lebensqualität aller Horber/innen in der Gesamtstadt" spricht sich für Schaffung von Orten der Begegnung aus. "Wir setzen uns aber auch für eine klimafreundliche Mobilität durch innovative Verkehrskonzepte zur Vernetzung in und um Horb sowie Kommunen-übergreifend ein", so Nuss, die von 24 BiM-Kandidatinnen und Kandidaten aus den Teilorten Ahldorf, Bildechingen, Bittelbronn, Dettensee, Dießen, Mühlen und aus Nordstetten berichtete, die bei den Gemeinderatswahlen am 26. Mai antreten.
Die Wahlwerbung solle "so ressourcenschonend wie möglich" ablaufen und vornehmlich übers Internet geführt werden. Trotzdem ist die BiM auch an Infoständen auf dem Horber Wochenmarkt auf dem Flößerwasen jeweils freitags am 3., 10., 17. und 24. Mai mit einem Stand vertreten, wie zudem am 18. und 24. Mai vor dem Horber Real-Markt.