Fassanstich beim Buchhoffest: Das Konzept kam bei den Besuchern gut an. Foto: Tischbein

Programm kommt bei Besuchern gut an. 27 landwirtschaftliche Zugmaschinen beteiligen sich an Sternfahrt.

Horb-Nordstetten - 1952 wurde zum ersten Mal das Buchhoffest gefeiert. Irgendwann in den 70er-Jahren schlief die Veranstaltung ein. Nun ließ man das Fest wieder aufleben. Trotz des Brandes.

Von Samstagnachmittag bis Sonntagabend sorgten damals bis zu vier Gastkapellen für Stimmung. Jetzt hatten die Narrenzunft Nordstetten, die Hornauer Stoibrecher, der Schützenverein und Schwarzpulvergilde Nordstetten und der Schuljahrgang 1953/54 die Idee, diese Tradition wieder aufleben zu lassen und starteten eine Neuauflage des Buchhoffestes mit einem bunten Programm bei der großen Scheune des Hofes von Frank und Ulrike Schneiderhan.

Alles, was in Horb Rang und Namen hat, die Ortsvorsteher der umliegenden Ortschaften, Ortschaftsräte, Gemeinderäte sowie Oberbürgermeister Peter Rosenberger und Bürgermeister Ralph Zimmermann, traf man hier. Die Mitglieder der Vereine hatten alle Hände voll zu tun mit der Bewirtung der zahlreichen Gäste.

"Heute geht es ums feiern", verkündete Oberbürgermeister Peter Rosenberger. Dann musste der neue Nordstetter Ortsvorsteher, Markus Bok, beweisen, dass er auch einen Fassanstich meistern kann. Für ihn sei dies ein toller Anlass als Einstieg in seine Aufgabe als Ortsvorsteher, meinte Bok. Mit Schürze und Hammer machte er sich ans Werk und nach fünf Schlägen hieß es: "A’stocha isch." Als dann allerdings noch einmal nachgeschlagen werden musste, spritzte es doch gewaltig, so dass auch der Oberbürgermeister eine Bierdusche abbekam.

Für Jung und Alt war an beiden Tagen allerlei geboten. Die Kinder konnten nach Herzenslust auf der Strohballenburg herumhüpfen. Es lockten eine Schießbude und ein Eiswagen. Neben der Weinlaube und dem Bierwagen war auch sonst für Speis und Trank bestens gesorgt.

Von Klaus Bok erfuhr man Interessantes über die Geschichte des Buchhofes, der bereits im 12. Jahrhundert erwähnt wurde. Von 1383 bis Ende des 16. Jahrhunderts wechselten mehrfach die Besitzer. Im 30-jährigen Krieg wurde der Buchhof durch brandschatzende Soldaten total zerstört und 1652 abgerissen. Adam Keller von Schleitheim ließ ihn wieder aufbauen. 1772 verkaufte er den Buchhof an das Dominikanerkloster in Horb. 1806 wurde der Buchhof dann im Rahmen der Säkularisation Eigentum des Landes Württemberg und Staatsdomäne. 1939 erfolgte die Übernahme des Buchhofs durch die Württembergische Landsiedlung.

An beiden Tagen war immer wieder Musik und Unterhaltung geboten. Am Samstagabend und zum Frühschoppen am Sonntag spielten der Musikverein Nordstetten auf. Die "Stepping Sisters", sieben junge Damen im Alter zwischen acht und zwölf Jahren präsentierten ihren Tanz, den Jessica Schulze mit ihnen einstudiert hatte. Das Duo Blos’n’ Glampf, Uli Reule (Baßtrompete) und Armin Schwab (Gitarre) boten am späteren Samstagabend beste Unterhaltung mit ihrem schwäbischen Mundartkabarett.

Am Sonntag zur Kaffeezeit unterhielt Alexander Vees die Gäste mit Partymusik. Ein besonderer Höhepunkt des Festes war die Sternfahrt der in Nordstetten angemeldeten landwirtschaftlichen Zugmaschinen vom Nordstetter Schloss zum Buchhof. 27 Zugmaschinen neuere und auch alte waren daran beteiligt. Der älteste Traktor war ein Fendt Dieselross, Baujahr 1951. Am Sonntag herrschte ein Riesenandrang. An der Essensausgaben bildeten sich lange Schlangen, und es mussten noch zusätzliche Tische und Bänke aufgestellt werden.

Auf jeden Fall war diese Neuauflage des Buchhoffestes ein voller Erfolg und die Veranstalter waren hochzufrieden.