Trotz den hochsommerlichen Temperaturen tanzten sich die Fans zu Ska-Sounds die Füße wund. Foto: Töws

Am Festivalfreitag sind vor allem Abkühlungen heiß begehrt. Rund 4300 Besucher feiern auf dem Horber Festplatz.

Horb - Jin aus Radolfzell bringt es auf den Punkt: "Der Fluss ist bei dieser Hitze fast das Beste." Während sich auf der Bühne Nora abmüht und sich ein paar Fans im Schatten vor der Bühne versammelt haben, ist der Neckar proppenvoll.

Das Mini-Rock kocht, und wer kann, kühlt sich ab. Da werden Schlauchboote in den Neckar gelassen. Viele haben ihre Campingstühle direkt in den Fluss gestellt, halten das Getränk zum Kühlen in das Wasser und ergeben sich sozusagen der Irrsinns-Hitze. Am Stand einer Krankenkasse gibt es eine Dusche, und die Wasserrutsche auf dem Festplatz ist heiß begehrt. Julian Dreier ist schon drübergerutscht und wird gerade abgespritzt. Er grinst: "Ich stinke zwar nach Babyöl, aber das war voll erfrischend."

Härter gesotten sind die Fans von Schmutzki im Partyzelt: Sie pogen zu den harten Riffs der Band aus Stuttgart. Und die Security hilft auch mit. Per Gartenschlauch wird dafür gesorgt, dass der Tanz nicht zu heiß wird. Klatschnass schreien die Fans, als die Band kurz stoppt: "Schmutzki, Schmutzki."

Auf dem Power-Campingplatz haben sich die Hartgesottenen unter ihre Pavillons verkrochen. Erst gegen 17 Uhr, als der Auftritt der Rock-Rapper 257er kurz bevorsteht, kommen die erhitzten Fans langsam aus dem Neckar und ihren Pavillons hervor und drängen auf den Festplatz.

Doch weil es überall Wasser und Duschen gibt, ist die Lage noch normal, so Ulrich Beuter von der Einsatzleitung des Deutschen Roten Kreuzes. Die Bilanz bis 18 Uhr, so das DRK: "50 Einsätze hatten wir bisher. Darunter waren aber keine schweren Notfälle. Insgesamt scheinen sich die Mini-Rock-Besucher ordentlich kühl zu halten und viel zu trinken."

Benjamin Breitmaier, Pressesprecher des Mini-Rock: "Man sieht echt viele Sonnenbrände. Die Kids lassen sich den Spaß nicht verderben – weder von Sonne noch von Regen." Noch ein Tipp für alle, die heute Prinz Pi und Jennifer Rostock sehen wollen: Es gibt noch ein paar Karten an der Abendkasse. Breitmaier: "Die Parkplätze rund ums Gelände sind voll. Bitte auf das Parkhaus Ihlinger Straße ausweichen."

Rückblende: Bereits am Donnerstagabend ging’s los, da waren die Besucher selbst am Mikrophon. Beim Live-Karaoke mit der Horber Band Iron Cobra konnten man testen, wie es sich anfühlt, ein Rockstar zu sein. Dass die meist in Grüppchen auftretenden Karaokekünstler dabei so manchen schrägen Ton von sich gaben, tat dem Spaß dabei keinerlei Abbruch.

Für die Besucher, die lieber elektronischen Klängen lauschten, legte an der mit Sand ausgelegten Strandbar des Cocktail-Services CocaInn unter anderem DJ iMorice tanzbare Klänge auf. Bis in die frühen Morgenstunden wurde getanzt und gefeiert – ein Auftakt der Lust machte auf mehr gute Stimmung und auf die großen Künstler, wie Jennifer Rostock, Prinz Pi und Irie Révolté, die nach den schrägen Karaokestimmen die Ohren der Festivalbesucher erfreuen dürften.