Das Puppentheater "ValentiKo" gastierte in der Hohenberghalle. Foto: Tischbein Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgerverein "Füreinander Miteinander" lädt zu Begegnung ein

Von Marion Tischbein

Horb. Der Bürgerverein "Füreinander Miteinander im Landkreis Freudenstadt" lud am Samstag zum fünften Mal zu einer Begegnung ins katholische Gemeindezentrum auf dem Hohenberg ein.

"Unsere Begegnungen finden im Rahmen des Posidelki-Lichtstuben-Projekts statt, einem Projekt für Frauen mit Migrationshintergrund des Bürgervereins ›Füreinander Miteinander im Landkreis Freudenstadt‹", erklärte die Projektleiterin Elsa Arnhold. "Eigentlich bedeuten Posidelki und die schwäbische Hocketse das Gleiche. Unsere Treffen wollen aber schwerpunktmäßig Hilfestellung für ein schnelleres Einleben in Deutschland bieten", erklärte sie. Durch solche Veranstaltungen, bei denen sich Zugewanderte und Alteingesessene in lockerer Atmosphäre treffen können, sollen Brücken gebaut und Vorurteile abgebaut werden. In diesem Jahr hatte Elsa Arnhold ein ganz besonderes Puppentheater eingeladen. Gründerin des Puppentheaters "ValentiKo" ist Valentina Konschu, eine Russlanddeutsche aus Kirgisien. Die diplomierte Kunstmalerin und Puppendesignerin und Mutter von drei Kindern lebt seit 21 Jahren in Deutschland. Ihre bis 70 Zentimeter hohen, farbenfrohen Stab- und Klappmaulpuppen, von denen einige im Vorraum des Gemeindezentrums zu bewundern waren sowie die fantasievollen Kostüme und das liebevoll gestaltete Bühnenbild fertigt die Puppenkünstlerin selbst.

Und noch eine Besonderheit hat das Puppentheater ValentiKo. Das Team besteht aus vier Russlanddeutschen und vier Einheimischen. Fast alle haben Kunst-, Theater- oder Medienwissenschaften studiert und leben hier ihre künstlerische Begabung mit Leidenschaft aus. Am Samstagnachmittag erlebten die Zuschauer eine Premiere, die erste Aufführung von "Mascha und der Bär" nach einem russischen Volksmärchen. Mit Fingerfertigkeit und stimmlichen Können begeisterten Valentina Konschu und ihr Team kleine und große Zuschauer im voll besetzten Gemeindezentrum. Mit großen Augen verfolgten die Kinder das Geschehen auf der Bühne. Sie fieberten mit Mascha, die, nachdem sie sich beim Beeren sammeln im Wald verlaufen hatte, von dem Bären festgehalten wird und für ihn backen und kochen muss.