Trotz dichtem Verkehr und verlängerter 30er-Zone beschweren sich die Bildechinger nicht.Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Gleich mehrere Fragen musste Ortsvorsteher Beuter in der jüngsten Sitzung beantworten

Direkt nach der Sommerpause stieg der Ortschaftsrat mit einem brisanten Themenblock in die Sitzungsroutine ein. Es ging um den Verkehr auf den Straßen der Ortschaft.

Horb-Bildechingen. Ein Thema, das viele interessierte Bürger in die öffentliche Sitzung lockte. Man traf sich wieder in der "hallenden" Turn- und Festhalle. Und die Verständigung war genauso schlecht, wie bei der letzten Sitzung, da die Ortsverwaltung auch bei diesem Treffen auf Hilfsmittel wie Mikrofone und Lautsprecher verzichtet hatte. Einzelne Wortbeiträge konnte man daher eher erahnen als verstehen. Wenn dann die Damen und Herren Räte in ihre, von vielen Sitzungen gewohnte Lautstärke verfielen und genüsslich ein paar Endsilben verschluckten, dann bekam der Sitzungsname eine ganz besondere Bedeutung: Dann war "Ortschafts-Rate-Sitzung".

Zum Thema Mehr-Verkehr, verursacht durch die Sperrung der Straße nach Nordstetten hoch, der jetzt auch durch Bildechingen umgeleitet wird, konnte Ortsvorsteher Ulrich Beuter feststellen: "Es ist zwar etwas mehr geworden als bisher, doch das ist noch auszuhalten."

Beuter fügte an, dass man nicht voraussehen konnte, wie stark die Belastung wird, doch Zahlen wie bei einer Zählung von Mühlen her, bei der 4500 Fahrzeuge erfasst wurden und von Horb herkommend mit 12- bis 13 000 Fahrzeuge in 24 Stunden seien für Bildechingen ganz normal.

Der Ortsvorsteher erinnerte auch daran, dass die Tempo-30-Zone vom Regierungspräsidium in einer Nacht- und Nebelaktion sowohl in Bildechingen als auch im Nachbarort Eutingen verlängert wurde, ohne dass man dies bekanntgab. In diesem Zusammenhang warnte der Ortsvorsteher vor zu viel Aktionismus in dieser Hinsicht. "Seit man die 30er-Zone in Eutingen verlängert hat, haben die Rückstaus bis weit vor den Ort", habe er beobachtet.

Michael Laschinger, der trotz Geburtstag zur Sitzung kam, monierte, dass die von ihm angemahnte Abbiegespur (Verkehrsinsel) links nach Mühlen noch nicht aufgezeichnet sei. Ulrich Beuter erklärte dazu: "Das Landratsamt schreibt: Haben zurzeit niemand, der das machen kann." Beuter: "Das halte ich für einen Witz."

Weiter reklamierte Laschinger zwei Schachtdeckel, die noch nicht repariert seien. "Dazu gab es bis jetzt keine Rückinfo vom Landratsamt", so Beuter.

Das Gremium ging auch auf die Raserei in der 50-km/h Zone (überwiegend nachts) ein. Selbst die Lkw von Norma und Postfrachtzentrum seien nachts wesentlich schneller unterwegs als die erlaubten 50 km/h. Ulrich Beuter: "Es wird immer wieder Leute geben, die sich nicht an die Regeln halten."

Das Geburtstagskind Laschinger merkte hierzu noch an, dass die neue 30er-Zone ab der Kurve (ab Firma Kreidler/gegenüber vom Rathaus) in Richtung Eutingen rechtlich nicht überprüft werden kann. "Man muss einen Autofahrer 120 Meter Strecke zur Anpassung geben." Die Idee hierzu, das neue Messgerät der Stadt irgendwo Richtung Löwen aufzustellen.

Auch sollte nach Meinung von Michael Laschinger der Lärmaktionsplan angepasst werden. Seit fünf Jahren sei in dieser Hinsicht nichts passiert.

Bei der Verkehrsschau kam man zu dem Ergebnis, dass trotz der beiden Lkw-Unfälle am Ortseingang (wir berichteten) keine Maßnahmen erforderlich sind. Lediglich die Kurve wurde besser markiert. Mängel gebe es beim Parkraumkonzept rund um die Halle. Hier sei derzeit wieder alles zugeparkt, so eine weitere Info von Beuter. Auch habe man beobachtet, dass an vielen Fuß- und Radwegen die Hecken in die Wege reinragen und so für schlechte Sicht und Behinderung der Fußgänger sorgen. "Die Anlieger werden von der Ortsverwaltung angeschrieben und um Beseitigung gebeten, denn es ist unfair gegenüber den Nutzern und den Leuten, die sich an die Regeln halten."