Harald Dold (Dritter von links) führte die Teilnehmer ins Reich der Biber. Foto: NABU Foto: Schwarzwälder-Bote

Exkursion: NABU-Gruppe lädt zur Führung mit Harald Dold ein / Tiere haben wohl "bayerische Wurzeln"

Horb. Die NABU-Gruppe Horb hatte Interessierte an einer Führung ins Reich des Bibers bei Eyach eingeladen. Mit dem Wetter hatten die Teilnehmer der Führung Glück. Harald Dold vom ANV Weitingen berichtete rund zweieinhalb Stunden über den Biber.

Der Biber ist ein reiner Vegetarier

Zunächst im ANV-Vereinsheim bekamen die Teilnehmer wichtige Informationen über Biber zu hören und zu fühlen. Die Eigenschaften des Biberfells konnten ertastet werden, auch seine sich selbst schärfenden Bibernagezähne konnten erspürt werden. Mit seinen scharfen Zähnen im Oberkiefer hakt er sich an Bäumen ein, und nagt dann mit dem Unterkiefer Weiden oder ganze Bäume an. Das ergibt dann ein typisches Nagebild des Bibers. Er ist selbst reiner Vegetarier, sein Fleisch soll aber gut schmecken, was früher in Klöstern ausgenutzt wurde. Seine Jungtiere müssen übrigens erlernen, welche Pflanzen sie fressen müssen, um den Winter überleben zu können. Die Weiden werden abgenagt und die Ausscheidungen derselben nach einiger Zeit wieder gefressen. Fressen die Jungtiere die falsche Pflanze, dauert dieser Kreislauf zu lange und sie müssen verhungern. Überrascht waren die Teilnehmer auch darüber, in welch großer Länge man Fraßspuren und seine Ein- und Ausstiege ins Wasser entlang des Neckars sehen konnte.

Nager wurde schon am Neckarwehr gesichtet

Manchmal gehen Meldungen über die Entdeckung eines Bibers bei ihm ein, wobei es sich aber meist um eine Verwechslung mit dem Bisam handelt. Deutliches Erkennungszeichen eines Bibers ist der flache schuppige Schwanz, außerdem ist er viel größer als der Bisam. Eine Gefahr, dass der Biber den Neckar staut, besteht nach Harald Dold nicht.

Biber werden wohl den Neckarerlebnistalweg weiterhin bereichern, ein Jungtier hat sich schon abgesetzt, ein anderer Biber konnte schon am Neckarwehr in Horb schwimmend beobachtet werden, auch im Sulzer Raum kamen schon Biber vor. Vermutlich kommen die Biber aus Bayern, dort kommen sie schon länger vor. Selbst zählen sie zu den geschützten Tieren, Entschädigungen für Biberspuren, etwa Bodeneinbruche und ähnliches, gibt es aber in Baden-Württemberg nicht.