Schüler des Martin-Gerbert-Gymnasiums Horb erkunden das Druckzentrum Südwest in Villingen

Einen Blick hinter die Kulissen der Zeitungsproduktion in Villingen warfen die Schüler der Klasse 9a des Horber Martin-Gerbert-Gymnasiums.

Horb. Der Besuch war Teil des Projekts "ZiSch – Zeitung in der Schule". Dabei bekommen Schulklassen unter anderem einen Monat lang die Print-Ausgabe des Schwarzwälder Boten zur Verfügung gestellt und können außerdem selbst Artikel für die Zeitung schreiben.

Als wir das Druckzentrum mit dem Bus erreichten, wurden wir freundlich von Beate Mühlbacher empfangen, die uns an diesem Tag durch das Druckzentrum führte. Uns wurde ein Video gezeigt, das uns vorab einige Informationen zur Geschichte und zur Arbeit des Schwarzwälder Boten lieferte.

So erfuhren wir einige interessante Dinge über die seit 1835 existierende Zeitung. Nach dem kleinen Film führte Beate Mühlbacher uns durch das Haus. Wir bekamen einen guten Einblick in die unterschiedlichen Arbeitsvorgänge, die nötig sind, damit die Tageszeitung das Druckzentrum mit den neuesten und aktuellsten Nachrichten verlässt.

Vom Tageslager, in dem 1040 Rollen Papier lagern, die zu 96 bis 98 Prozent aus Altpapier bestehen, bis hin zum Versand ging die Führung. Beeindruckend waren die Druckmaschinen, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 Stundenkilometern drucken, und die Sortiermaschinen, die die Prospekte zu den Zeitungen hinzufügen.

Außerdem lernten wir, dass für eine farbige Seite des Schwarzwälder Boten vier Druckplatten mit den Farben Schwarz, Cyan, Magenta und Gelb benötigt werden. Für spezielle Prospekte gibt es auch noch die Farbe Orange, die jedoch für die normale Zeitung nicht zum Einsatz kommt.

Die Druckaufträge kommen dabei aus der Zentrale des Schwarzwälder Boten in Oberndorf und werden an sechs Tagen die Woche gedruckt. Am Ende der Führung hatten wir noch die Möglichkeit, unsere Fragen an Thomas Albrecht, den stellvertretenden Technikleiter, zu stellen. So interessierten uns vor allem die unterschiedlichen Ausbildungsgänge vor Ort. Am Druckzentrum kann man sich zum Beispiel zur Diplom-Betriebswirtin oder zum Diplom-Betriebswirt Medien- und Kommunikationswirtschaft mit der Vertiefung Journalismus ausbilden lassen.

Wie Albrecht berichtete, kann man bei ihnen im Druckzentrum innerhalb von drei Jahren auch eine technische sowie eine Ausbildung zum Kaufmann mit dem Schwerpunkt Zeitungs- und Zeitschriftenverlag absolvieren.

Außerdem wollten wir wissen, ab wann es möglich war, Fotos auf die Zeitungen zu drucken. Seines Wissens wurde 1896 das erste Foto in einer Ausgabe über die Olympischen Spiele gedruckt. Albrecht erklärte uns auf die Frage, wie man die Zeitung logistisch verteilen kann, dass die Fahrtroute so festgelegt ist, dass die weit entfernt gelegenen Orte zuerst und in aller Frühe beliefert werden und die Orte aus der näheren Region zum Schluss.

Pro Tag werden 130 000 Zeitungen gedruckt

Zusätzlich erzählte Albrecht, dass pro Tag 130 000 Zeitungsexemplare gedruckt werden, auf ein Jahr hochgerechnet sind das 46 bis 47 Millionen Zeitungen. "Das können wir nicht an unsere Kunden weitergeben", sagte er zu dem Problem, dass die Preise für das Papier, das größtenteils aus Norwegen, der Schweiz und Österreich kommt, gerade enorm steigen.

Er meinte, dass das Unternehmen die Kosten weitgehend auffangen könne und somit der Verbraucher keinen Preisunterschied merken würde. Abschließend kann man sagen, dass uns dieser Ausflug an Wissen bereichert hat und uns der ganze Prozess auf interessante Weise erläutert wurde. Es war beeindruckend zu sehen, wie Nachrichten in Form von Papier produziert werden, denn dies ist heutzutage gerade bei uns, der jungen Generation, nicht mehr so geläufig, da die Technik immer mehr voranschreitet und die Nachrichten auch online vertreten sind. Albrecht sieht allerdings trotzdem gute Zukunftschancen für das Print-Medium, da es gegenüber der E-paper-Version immer noch deutlich mehr Abonnenten der gedruckten Ausgabe gibt. Durch den Besuch im Druckzentrum haben wir eine Anregung dazu erhalten, ab und zu auf die gute alte Zeitung in Form von Papier zurückzugreifen.   Die Autorinnen besuchen die Klasse 9a des Martin-Gerbert-Gymnasiums in Horb