Was derzeit vor dem Belle Arti liegt, lässt sich wohl nicht mehr als Kunstwerk deklarieren. Foto: Hopp

Unappetitliches Bild im Mühlgässle. Neue, verrückte Aktion von Mayk Herzog? Rathaus prüft Vorgang.

Horb - Mayk Herzog und der Müll. Jetzt gibt es wieder Neues vom Sebastian-Lotzer-Haus: Vorne ist alles aufgeräumt, dafür türmt sich der Müll an der Seite.

Es ist schon kurios: Monatelang fühlte sich ganz Horb durch die Fassade des Belle Arti veräppelt. Unter dem Schild: "Kasperle-Theater Horb" stapelte sich Baumüll auf dem Bereich, der fein säuberlich mit "Herzog" abgeteilt war. Für viele ein "Schandfleck" mitten in der Stadt.

Dieser Schandfleck sieht – zumindest am Montag gegen 16.30 Uhr – ordentlich aus. Lediglich zwei Gerüstbretter sind unten dezent an die Fassade gelehnt. Ein ganz anderer Anblick als im Mai, als der Bauhof den Platz geräumt hatte – Gefahr im Verzug auf dem öffentlichen Teil des Geländes (wir berichteten).

Dafür bietet sich im Mühlgässle jetzt ein unappetitliches Bild: In den abgerissenen Fassadenplatten hängt alte Wäsche, auf einer graugrünen Baufolie liegen Milchtüten, Klopapierrollen, ein WC-Sitz, Eierpappen-Schachteln – kurz gesagt: Als ob einer zwei bis drei Mülltonnen einfach geleert hat. Drüber steht ein Schild "Wohnungsauflösung zu verschenken bitte einfach mitnehmen". Klein gedruckt: "Mit Zustimmung des Eigentümers Mayk Herzog" und dessen Handy-Nummer.

Daneben steht mit rotem Stift auf der Rigips-Platte: "200 Euro für Hinweise auf die Eigentümerin des Mülls." Drunter Herzog und seine Handy-Nummer.

Eine neue, verrückte Aktion des umstrittenen Mayk Herzog? Er hatte letzte Woche zwei Prozesse gegen die Pächter der Haifischbar gewonnen.

Laut Herzog ist damit die Kündigung rechtmäßig. Außerdem, so Herzog, schulden ihm die Pächter über 30.000 Euro Mietschulden, so ein Urteil des Gerichts in Rottweil. Köksal Durmaz von der Haifischbar hatte letzte Woche gesagt, dass er so lange bleibe, wie er könne.

Hat der neue Müll damit zu tun? Der Schwarzwälder Bote fragte Herzog an. Er antwortet per SMS: "Hat ein Mieter zurückgelassen, weil er das nicht mehr benötigte."

Auch das Rathaus prüft den Vorgang rund um die neue "Müll-Aktion" am Lotzer-Haus. Rathaussprecher Christian Volk: "Der Sachverhalt ist der Stadtverwaltung bekannt und wird vom zuständigen Fachbereich derzeit geprüft."