Betroffen vom Stromausfall waren neben der Kernstadt auch die Teilorte Mühlen, Ahldorf, Nordstetten, Dettensee, Altheim und Bildechingen.(Symbolfoto) Foto: dpa

Horber löst beim Bau von Gartenteich eine Kettenreaktion aus. Kabel brennen durch.

Horb - Plötzlich ging gar nichts mehr. Donnerstagabend und Freitagmittag gab es mehrere Stromausfälle. Schuld, so erfuhr der Schwarzwälder Bote: Ein Horber, der einen Gartenteich mit dem Bagger ausbuddelt wollte.

Betroffen vom Stromausfall waren neben der Kernstadt auch die Teilorte Mühlen, Ahldorf, Nordstetten, Dettensee, Altheim und Bildechingen. Fotograf Richard Menzel: "Donnerstagabend gab es mehrere Stromausfälle. Es dauerte eine Weile, bis ich meine Rechner wieder im Griff hatte. Und weil der Strom bis nachts immer wieder kurz ein- und ausgeschaltet wurde, fingen meine Elektro-Geräte beim Neustart immer wieder an zu piepen. Das hat mich mehrmals die Nacht geweckt!"

Auch die Redaktion des Schwarzwälder Boten wurde von dem Stromausfall kalt erwischt: Mitten in der Hochphase der Produktion gegen 18 Uhr ging gar nichts mehr. Die Folge: Zwangspause, späterer Feierabend. Erst um 19.17 Uhr, so schreibt die Netze-BW, hatten alle Betroffenen in Horb wieder Strom.

Vollversorgung um 1.06 Uhr wieder erreicht

Kurz vor 23 Uhr ging dann der Strom noch mal aus. Die Netze-BW schreibt dazu: "Die Vollversorgung in der Nacht war um 1.06 Uhr wieder erreicht. Einzig die Umspannstation ›Hela‹ konnte erst um 4.19 Uhr wieder zugeschaltet werden." Die Sprecherin der Netze-BW, Dagmar Jordan, erklärt, dass nachdem die Fehlerstellen identifiziert worden waren, habe man durch Umschaltungen im Mittel- und Niederspannungsnetz die Versorgung schrittweise wieder herstellen können.

Die Ampeln an der Kreuzung Christophorusbrücke/Einkaufszentrum fielen am Donnerstagabend aus. Dennoch - oder vielleicht auch deshalb - kam man zumindest von der Neckarstraße genauso gut Richtung Autobahn wie mit Ampel. Die Fußgängerampel Flößerwasen/Bahnhof war Freitagmorgen noch ganz aus. Das Landratsamt teilte auf Anfrage mit, dass man vermute, dass diese Störung mit dem Stromausfall zusammenhänge.

Am gestrigen Freitag blieb der Strom schon wieder weg - kurz vor 12 Uhr. Die Netze-BW: "Durch einen Kurzschluss bei der Wiederinbetriebnahme der Umspannstation ›Murber Steige‹ kam es um 11.40 Uhr erneut zu einer kurzen Versorgungsunterbrechung. Durch sofortiges Umschalten auf die Versorgung über das Niederspannungsnetz war die Stromversorgung jedoch nach einer Minute wieder hergestellt."

Stromkabel bei Tiefbauarbeiten beschädigt

Vor Ort bei der Netze-BW in Horb an der Kreuzung Steigle/Junghansstraße bietet sich folgendes Bild: Direkt vor der Tür ist ein Starkstromelektriker dabei, das durchgeschmorte Kabel zu ersetzen. Und am Eck zum Nordring hat ein Bauarbeiter gerade das frische Kabel in der Hand. Die Kollegen haben gerade die Kabel unter dem Fußweg freigelegt.

Was war da los? Schuld sind misslungene Bauarbeiten im eigenen Garten, so erfuhr der Schwarzwälder Bote. Ein Horber hat offenbar in seinem Garten gebaggert, um einen Gartenteich auszuheben. Dabei muss er das Stromkabel erwischt haben. Die Netze-BW teilen mit: "Ursache für die Störungen war eine Beschädigung eines Stromkabels bei Tiefbauarbeiten durch einen Bagger auf der Kabelstrecke zwischen den Umspannstationen 'Rathaus' und 'Schaltwerk Börstingen' und dadurch ausgelöste Folgefehler im Stromnetz."

Heißt konkret: Durch den Kurzschluss in einem Ortsteil von Horb wurden auch die Kabel weiter weg beschädigt. Mithilfe eines Kabelmesswagens seien noch in der Nacht die defekten Stellen an den betroffenen Kabelstrecken genau geortet worden, so die Netze-BW. Die Reparaturarbeiten an den insgesamt sechs Schadensstellen seien vermutlich wohl in Kürze beendet. "Durch solch einen Kurzschluss entsteht eine Kettenreaktion. Die Kollegen haben die ganze Nacht geschafft!"