Vertreter des Landkreises, Bahn, AVG und der Anliegergemeinden der Bahnstrecke trafen sich zum ersten Baggerbiss für den Bahnhaltepunkt Heiligenfeld. Foto: Lück Foto: Schwarzwälder-Bote

Zum Fahrplanwechsel muss aber noch ein Frühzug her, damit es die Arbeitnehmer noch zur Stechuhr schaffen

Von Jürgen Lück

 

Horb. Mit einem Baggerbiss startete gestern der Bau des Haltepunktes Heiligenfeld in Horb. Bis zum 8. Dezember soll am Ende der Heiligenfelder Straße ein 140 Meter langer Bahnsteig mit Rampen, Wartehäuschen, Fahrkartenautomat und 41 Park & Ride Parkplätzen entstehen.

Oberbürgermeister Peter Rosenberger: "Die Stadt hat 177 000 Euro an Planungskosten dazugegeben – das ist nicht gerade wenig für eine hochverschuldete Kommune. Ich denke aber, das Geld hat sich gelohnt."

Denn mit dem Haltepunkte Heiligenfeld bieten sich für die gut 3000 Beschäftigten im Industriegebiet neue Möglichkeiten, zur Arbeit zu kommen.

Das betonte auch Heiko Fischer, zuständiger Projektentwickler von der AVG, die den 1,2 Millionen Euro teuren Bau für die Deutsche Bahn geplant hatte: "Vor sechs Jahren haben wir die Strecke Freudenstadt bis Eutingen elektrifiziert und viele Anstrengungen unternommen, um sie noch attraktiver zu machen. Ich denke, unsere Fahrgastzahlen werden mit der neuen Station in Heiligenfeld weiter steigen."

Auch der erste Landesbeamte des Landkreis Freudenstadts, Klaus-Ulrich Röber, freute sich "mordsmäßig" über den Baubeginn, weil dadurch die Lebensqualität steige und die Verbindungen nach Stuttgart insgesamt noch besser würden. Röber erinnerte daran, dass die Bahnlinien vor dem Einstieg der Karlsruher AVG im Kreis Freudenstadt "fast vor dem Aus" standen.

Glück für Anna Homann: Die ehemalige Nürtingerin hatte ihren ersten Arbeitstag in Horb im Bereich der Stadtplanung. Und sie durfte gleich in den Bagger und den ersten Baggerbiss für den Haltepunkt machen.

Und was ist mit Bittelbronn? Der dortige Haltepunkt ist in die Jahre gekommen. Die AVG hat insgesamt vier Millionen Euro Fördergelder gesichert und brachte noch die Zusage der Stadt, sich an den Planungskosten (mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten) zu beteiligen.

OB Peter Rosenberger: "Wir warten zunächst die Baukostenabrechnung für den Haltepunkt Heiligenfeld ab. Im Rahmen der Haushaltsberatungen Ende des Jahres werden wir entscheiden, ob wir die Mittel auch für den Ausbau in Bittelbronn bereitstellen. Ich denke, die Chancen sind nicht schlecht."

Der Ausbau des Haltepunktes Bittelbronn, so AVG-Planer Heiko Ziegler, dürften bei einer Summe zwischen 300 und 400 000 Euro liegen. Ob auch der Bahnübergang – so wie jetzt in Heiligenfeld – erneuert werden muss, ist nicht ganz klar. Dann kämen noch Extra-Kosten dazu.

Bittelbronns Ortsvorsteher Hans Schmid hatte schon versprochen, bei Bedarf für kostengünstige zusätzliche Park & Ride-Parkplätze im Ort zu sorgen: "Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich das schaffen kann."

Dann müssen nur noch die Zugverbindungen etwas auf die drei Schichten optimiert werden: Freudenstadt - Heiligenfeld - Bittelbronn geht alle halbe Stunde morgens ab 5.21 Uhr und dürfte gegen 5.40 Uhr in Heiligenfeld halten (jetziger Fahrplan). Reicht knapp bis zum Einstempeln um 6 Uhr in der Frühschicht. Von Eutingen bis Freudenstadt reichts nicht ganz bis zur Stechuhr der Frühschicht: Da geht der erste Zug ab 6.35 Uhr (Halt in Heiligenfeld gegen 6:40 Uhr). Der letzte geht um 22.08 Uhr.

Da muss zum Fahrplanwechsel noch ein Frühzug eingerichtet werden...