Wird die Christophorusbrücke abgerissen? Derzeit wird ihre Tragfähigkeit geprüft. Foto: Lück

Staus auf Gutermann- und Dammstraße nicht ausgeschlossen. Muss die Christophorusbrücke abgerissen werden?

Horb - Autofahrer brauchen gute Nerven. Denn das "Jahr der Baustellen", wie OB Peter Rosenberger das Jahr 2015 genannt hat, wird ziemlich heftig.

Am Montag stellten Bürgermeister Jan Zeitler, Bernhard Asprion und Stadtarchitekt Thomas Hellener die geplanten Baumaßnahmen vor.

Und da kündigt sich so mancher Stau-Gau an. Beispiel "Deckensanierung B 14 Ihlingen bis B 32". Asprion erklärt: "Nach den Ritterspielen werden die Baumaßnahmen beginnen. Wir hoffen, dass wir bis zum Mini-Rock-Festival fertig sind." Das heißt: Gut 40 Tage lang dürfte die Dammstraße zwischen den Christophorusbrücken bis hin zum "Aldi-Kreisel" nur einspurig zu befahren sein.

Asprion: "Dort fangen wir den ersten Bauabschnitt an. Weil dort gleichzeitig ein Kanal gemacht werden muss, gehen wir bis zu fünf Meter tief. Auch die Auestraße wird gleich mit gemacht."

Der Schwerverkehr wird umgeleitet. Entweder weiträumig über die Autobahn oder über Rexingen und hinten rum über den Hohenberg. Im zweiten Bauabschnitt soll dann der Abschnitt zwischen dem Aldi-Kreisel und Bosch Rexroth gemacht werden.

Doch: Im nächsten Jahr droht hier an diesem neuralgischen Verkehrs-Knotenpunkt der nächste Stau-Hammer. Asprion: "Die Bauleitung für die Christophorusbrücke haben wir ausdrücklich dem Regierungspräsidium überlassen.

Die wird gerade darauf überprüft, ob sie noch tragfähig genug ist für die Verkehrsbelastungen der Zukunft. Das kann dazu führen, dass die Brücke ersetzt oder ertüchtigt werden muss. Das könnte heißen, dass es eine Parallel-Brücke über den Neckar geben könnte. Diese Bauleitung überlassen wir dann lieber dem Regierungspräsidium."

Weitere Staustelle wird die Gutermannstraße sein. Hier muss die Nahwärmeleitung vom Altersheim über die Straße geführt werden. Asprion: "In den Gehwegen sind dicke Datenkabel und mehr. Da haben wir keinen Platz. Da müssen wir an die Straße gehen, um die Wärmeleitungen zu verlegen."

Das heißt: Zwischen Mai und Juni wird auch hier die Straße halbseitig gesperrt werden müssen. Asprion: "Hier kann man die Autos wenigstens über die Bundesstraßen umleiten."

Wegen der Nahwärmeleitung wird auch der Marktplatz vor dem Rathaus aufgerissen, damit auch die Gebäude mit dem Bürgerbüro und das Bürgerkulturhaus an die Heizung angeschlossen werden können.

Apropos Marktplatz: Nicht wundern, wenn bei den Ritterspielen hier keine Ritter stehen, sondern ein Gerüst vor dem Horber Bilderbuch. Stadtarchitekt Thomas Hellener: "In Rücksprache mit dem Landesdenkmalamt haben wir uns entschieden, erst einmal genau zu analysieren, an welchen Stellen der Fassade der "optimale Materialmix" da ist. Damit wir mit der besten Sanierungsart nicht dauernd kleine Reparaturen machen müssen, sondern eine dauerhaftere Lösung schaffen können."

Nachdem man die haltbarste Putz-Farbenkombination in den einzelnen Quadranten analysiert hat, soll die Fassade dann im nächsten Jahr endlich gemacht werden. Hellener: "So gehen wir nachhaltig vor und sparen auf Dauer Geld."

In Ahldorf wird die Felldorfer Straße ausgebaut, in Betra die Karl-Hiller-Straße. Bürgermeister Zeitler: "Hier haben wir enorme Probleme mit Wasserrohrbrüchen. Und wenn wir die Leitungen sanieren, machen wir gleich die Straßen neu." In Betra ist die Situation so dramatisch, dass der Druck des Löschwassers teilweise zu niedrig ist.

Heftig für die Anwohner wird es in Dettingen und in Bildechingen. Beim Ausbau des Lettenackers und der Lindenbrunnenstraße in Bildechingen ab Mai oder Juni sind bis zu 90 Prozent der Straßenkosten aus dem Bewohner-Portemonnaie zu bezahlen.

Heftige Baustellen. Und die Stadt packt auch sonst jede Menge an. Bürgermeister Zeitler: "Wir sind froh über jeden Euro, den wir investieren können. Jeder einzelne ist wichtig für die Stadt." Und die umstrittene Grund- und Gewerbesteuererhöhung, die ja auch 110.000 Euro mehr für den Straßen- und Hochbau brachte, sind da eher ein "Tropfen auf dem heißen Stein", so der Bürgermeister.

Zeitler: "Zwar machen wir im Haushalt die Abschreibungen auf den Substanzverlust unserer über 80 Gebäude und Hallen sowie unserer Straßen, doch wir haben den Gegenwert nicht als Investitionsmittel zur Verfügung." Dann verweist er auf den zuständigen Fachbereichsleiter Joachim Patig, der gesagt habe, dass man viel zu wenig investiere, um alle Werte zu erhalten.

Auch von den jetzt 110.000 Euro mehr landet ungefähr die Hälfte im Tiefbau und im Hochbau. Dazu wurde der Etat für die Grünflächen ein bisschen erhöht, so der zuständige Fachbereichsleiter Bernhard Asprion.

Gut, dass man wenigstens noch Sanierungsmittel von Land und Bund hat. So soll ab Juli der Ausbau der Altheimer Straße beginnen. Bis zum Winter, so Asprion, wolle man die gröbsten Arbeiten zwischen Leonhardsbrunnen bis Abzweig Panoramastraße fertig haben. Der Kreisverkehr am Keppeleshof hat weiter Pause. Zeitler: "Wir haben das Regierungspräsidium gebeten, den noch einmal zu überplanen.

Damit es für 40 Tonnen-Lkw unmöglich wird, in die Altheimer Straße abzubiegen." Ob die Straße zwischen Kaserne bis zum A.T.U dieses Jahr noch eine neue Decke bekommt, ist unklar. Zeitler: "Eigentlich wollten wir das in einem Stück mit der geplanten Shell-Tankstelle machen. Damit der Asphalt nicht wegen der neuen Einfahrten noch einmal angegriffen werden muss. Aber bisher ist unklar, wann die Tankstelle kommt."