Peter Straub – ganz rechts – und sein Team vor und hinter den Kulissen. Foto: Morlok Foto: Schwarzwälder Bote

Premiere: Musical "König Keks" des Gesangsvereins begeistert Schülerinnen und Schüler / Bösewicht wird zur Hochzeitstorte

Bildechingen wird derzeit vom "König Keks" regiert. Eine bitter-süße Herrschaft, die, wie soll es auch anders sein, am Ende aber prima ausgeht.

Horb-Bildechingen. Die Verantwortlichen des Gesangsvereins haben sich der Aufgabe gestellt und haben das gleichnamige Kinder-Musical hauptsächlich mit den Mitgliedern der beiden Kinderchöre inszeniert. Die Turn- und Festhalle wurde dafür in eine Musicalbühne verwandelt.

Professionelle Bühnenbilder entführten die Besucher im ersten Akt in den Thronsaal des süßen Königreichs "Krokantien". Dort wartet König Keks, (Julian Dallmann) der ausschließlich Süßes liebt und isst, am St.-Krokantius-Tag auf seinen Sohn, Prinz Nougat, (Emilia Schmid) der von einer Süßwarenforschungsreise zurückkehrt.

Der Plan vom König sieht vor, ihn an diesem Tag mit einer süßen Prinzessin zu verheiraten. Doch der Prinz hat während seiner Weltreise die "scharfe" Oliva Pfefferkorn (Zoe Raible) von den Chili-Inseln kennen gelernt und sich in sie verliebt. Da können Gräfin Glukosa von Biskuit (Maria Rebmann), Herzogin Marzipania von Mandelburg (Leni Kosmol / Kristin Keck) oder Prinzessin Karamella von und zu Knuspringen (Erin Raible) noch so um den Prinz kämpfen, sein Herz gehört seiner Oliva.

Wäre der arme König Keks nicht schon genug damit gestraft, dass sich sein Sohn in eine "Herzhafte" verliebt hat, bringt das Ober-Gummibärchen Gelatino (Lea Weber) die Schreckensbotschaft, dass das böse Brösel im Baumkuchenwald wieder einmal sein Unwesen treibt.

Minutenlanger frenetischer Beifall als Belohnung für Gesamtleistung

Prinz Nougat und seine treue Garde der Gummibärchen ziehen im zweiten Akt in den Wald und wollen das böse Brösel besiegen. Doch sie geraten allesamt in einen Hinterhalt und werden karamellisiert. Gelatino, der sich aufgrund eines hartnäckigen Schnupfens nicht von den ausgelegten Schokotrüffeln verführen ließ und als einziger der Gummibärchen-Armee noch aktiv ist, fährt auf die Chili-Inseln in den Palazzo Peperoni. Dort möchte der Baron Pfefferkorn (Lotte Breuer) seine Tochter mit einem Mann verheiraten, der seiner Meinung nach zu ihr passt.

Also betreten nacheinander Ritter Metzel von der Schlachtplatte (Anna Pagel), Sultan Curry Muskat von den Safran Inseln (Mina Hartl) und der Gulaschkanonenbaron (Winona Frank) die Bühne. Doch sie holen sich alle einen Korb von der feurigen Oliva. Diese hat zuvor von Gelatino erfahren, dass ihr Herzallerliebster karamellisiert wurde und hat deshalb ganz andere Dinge im Kopf, als einen der drei zu heiraten.

Gemeinsam machen sich Baronesse und Gummibärchen wieder auf in den Baumkuchenwald und besiegen dort mit einer List und einem Sack voll Pfeffer das böse Brösel. Das Brösel verwandelt sich in einen Pfefferkuchen, der süßes und salzig-würziges ideal zusammenbringt und so wurde er zur Hochzeitstorte von Baronesse Oliva Pfefferkorn und Prinz Nougat. Und auch die Regierungs-Chefs vertragen sich, nachdem sie mit Zucker- und Salzstange aufeinander losgegangen sind.

Bei der Premiere erlebten einige hundert restlos begeisterte Schüler aus den umliegenden Schulen tolle zweieinhalb Stunden allerbester Unterhaltung. Musik, Tanz, Gesang und teilweise witzige Texte und Dialoge gab es live gespielt und gesungen zu hören. Peter Straub teilte sich diesen Erfolg mit seinem gesamten Team vom Gesangsverein. Mitglieder des Jugendchores haben in den neun Monaten der Vorbereitungszeit mit den Solisten und dem Chor geprobt, die Requisiten mussten gebaut werden und bis die jungen Ensemblemitglieder geschminkt sind und in ihren Kostümen stecken, bedarf es auch jeweils einer langen Vorlaufzeit. Genau wie bei den echten Musicals in Stuttgart oder Hamburg.

Für ihre Gesamtleistung wurden die Sänger, Schauspieler, Requisiteure, Licht- und Tontechniker sowie alle, die irgendwie mit eingebunden waren, mit minutenlangem, frenetischen Beifall von den Schülerinnen und Schülern belohnt.