Ortsdurchfahrt ist natürlich ein Thema / Dießener Fasnet mit vielen Höhepunkten / Bürgerball ein voller Erfolg
Von Eberhard Wagner
Horb-Dießen. Die Dießener Fasnet wird, entgegen allen kommerziellen Gewinnabsichten, erst am Schmotzigen Donnerstag geboren. Auch die Tatsache, dass die Dießener Fasnet bereits zum 147. Mal stattfindet, unterscheidet sie von allen übrigen im Landkreis. Die Dießener Narren bleiben unter sich und feiern im engsten Bürgerkreis.
Ein Höhepunkt des Dießener Narrenvereins ist der Bürgerball am Sonntag, dem traditionell Jung und Alt beiwohnen. Auch dieses Jahr wurde den vielen närrischen Besuchern ein abendfüllendes Programm geboten. Marathon-Moderator Jörg Meintel füllte die Umbaupausen der Bühne mit kurzweiligen Anekdoten und Witzen aus.
Vor allem Büttenredner wie Uschi Rapp und Dauerbrenner Roland Herrmann wissen, wie man die vergangenen Ereignisse im Flecken amüsant und mit spitzer Zunge ausarbeitet.
Beide Redner nahmen vor allem die Ereignisse rund um den Ausbau der Ortsdurchfahrt Dießen ins Visier: Uschi Rapp sieht die Dießener bereits in der Steinzeit angekommen und Roland Herrmann schilderte einzelne Beobachtungen während der Bauarbeiten. Beide Akteure präsentierten sich in rednerischer Höchstform.
Ebenso zum Sinnbild der Dießener Fasnet gehört, dass sich viele aktiv an ihr beteiligen: Mit Melanie Kübler gab es eine Sprachprofessorin zu bestaunen, Michaela Singer, Ulrike Rapp, Brigitte Steurer und Irmtraud Baiker stritten nach bester Hausfrauenmanie über die besten Rezepte aus ihrer Backstube, Yvonne Hauser sinnierte tief über den Zweck der Erschaffung des Mannes.
Leider musste ein Glanzakt wegen Krankheit einer der Akteure ausfallen: Uli Eule and the Uhu-Brothers, ein Höhepunkt der vergangenen Jahre, musste passen. Dennoch – die Dießener Fasnet bot auch dieses Mal für jeden etwas. Sketche und Witze wechselten sich mit Show und Tanz, Vorträgen und Büttenreden ab und erheiterten das Publikum.
Das Finale aller Akteure beendete die Top-Veranstaltung, bei der die Besucher voll auf ihre Kosten kamen. Mit der Verpflichtung des Alleinunterhalters "Axel L." aus Dettlingen hatte der Narrenverein ebenfalls ein glückliches Händchen bewiesen: Er füllte die Pausen mit närrischen und schwungvollen Songs zum Schunkeln und Tanzen.