Jubiläum: Vereinschronik zum 90-jährigen Bestehen des Schwäbischen Albvereins Dettingen/Hohenzollern
Auf nunmehr 90 Jahre Vereinsgeschichte darf die Ortsgruppe Dettingen in diesem Jahr zurückblicken. Das Jubiläum wird nun am Sonntag gefeiert.
Horb-Dettingen. Der Schwäbische Albverein wurde bereits am 13. August 1888 in Plochingen gegründet. Er entstand aus den damaligen Verschönerungsvereinen einiger Städtchen am Albtrauf, deren Ziel es war, Ortsbilder zu verschönern, aber auch den Sinn für die Natur zu pflegen und zu verbreiten.
Als Stephan Kessler, Hauptlehrer in der katholischen Volksschule in Dettingen, im Jahre 1929 die Ortsgruppe Dettingen/Hohenzollern gründete, leitete ihn dabei wohl auch die Liebe zur Natur und die Freude am Wandern. Er trat 1914 als 22-Jähriger in Hart bei Haigerloch in den Schwäbischen Albverein ein. Schon 1919 übernahm er das Amt des Vertrauensmannes in Höfendorf bei Rangendingen.
Nachdem er in Dettingen den Dienst als Lehrer antrat, konnte er auch hier begeisterte Wanderfreunde finden, was 1929 zur Vereinsgründung führte. Aus "Blätter des Schwäbischen Albvereins" ging damals hervor, dass die Ortsgruppe zehn Mitglieder hatte.
1911 wurde im Lindenhofsaal in Horb der Verband "Oberer Neckar Gau" gegründet. Aus der Chronik der Ortsgruppe Horb geht hervor, dass 1945 ein "Verbot aller Vereine durch Kontrollratsgesetz der Alleirten" erfolgte. Am 7. Juni 1946 erließ die französische Regierung die Verfügung, dass Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins wieder gegründet werden dürften. Die Ortsgruppe Dettingen gehörte somit dem Oberen neckar Gau mit insgesamt zehn Ortsgruppen an. Über die Jahre wurden viele Veranstaltungen gemeinsam mit den anderen Ortsgruppen gestemmt. Auf Gaueben übernahmen die Dettinger zahlreiche Aufgaben wie die Schriftführung und den Gauvorsitz (2005 bis 2015). Der Obere Neckar Gau wurde 2017 aufgelöst. Seither gehört die Ortsgruppe dem Zollergau an.
Im Laufe der Zeit konnte die Dettinger Ortsgruppe die stattliche Zahl von 143 Mitgliedern gewinnen. Derzeit besteht der Verein aus 51 Mitgliedern.
Stephan Kessler übergab das Amt des Vertrauensmannes 1965 an seinen Nachfolger Stephan Dettling, von Beruf Schumacher im Ort. Ab 1969 leitete dann Vertrauensmann Julius Friesinger die Ortsgruppe, es folgten Karl-Josef Sickler (1981 bis 1993), Karl-Heinz Drieschner (1993 bis 2012), Günther Hofmann (2012 bis 2015), Otto Steinhart (2015 bis 2017) und seit 2017 Rainer Reichensperger.
Am Anfang ihres Bestehens hielt die junge Ortsgruppe auch Gesangsabende im oberen Schlosssaal ab, wobei Wander- und Heimatlieder eingeübt wurden. Weitere Meilensteine im Vereinsgeschehen waren Theateraufführungen, Versetzung und das Herrichten von alten Dorfbrunnen (somit die Bewahrung), Sonnwendfeiern, Errichtung eines Kreuzes auf dem Dettinger Aussichtsfelsen, Anlegung eines Biotops in den Käppeliswiesen sowie 1988 Einweihung des Muriweges, später erfolgte noch die Markierung des Felsenweges und Wander-/Verbindungswege zwischen Horb und Sulz. In den 80er- bis 90er-Jahren rückte die Jugendarbeit bei der Ortsgruppe verstärkt in den Vordergrund.
Die Angebote im Bereich des Wanderns waren und sind vielfältig. Neben den üblichen Halbtags- und Ganztagswanderungen sind dies auch längere Tageswanderungen, Mehrtagestouren ins Gebirge, Übernachtungen in den Wanderheimen des Albvereins und Schwarzwaldvereins und Wanderreisen ins Ausland. Kleine Spaziergänge am Sonntag- und Mittwochnachmittag tragen zu einer vielfältigen und geselligen Vereinsarbeit bei. Nicht zu vergessen sind die vielen interessanten Diaabende mit Rückblicken auf das abgelaufene Wanderjahr. Der Albverein beteiligt sich regelmäßig an den Dorffesten und bereichert so das Ortsgeschehen. Das Gemeinsame stand und steht weiterhin im Vordergrund.
"An dieser Stelle möchte sich die Ortsgruppe Dettingen bei allen Mitgliedern und Freunden für die Beteiligung am Vereinsleben herzlich bedanken und ebenso bei den Unterstützern der letzten 90 Jahre", teilt der Verein abschließend mit.
Zum Programm für die Jubiläumsfeier des Albvereins Dettingen am Sonntag, 31. März, ist die Bevölkerung eingeladen:
Beginn ist um 14 Uhr beim katholisches Pfarrheim "St. Peter" (ehemaliges Forsthaus) in Dettingen. Begrüßung und Ansprache Vorsitzender der Ortsgruppe Mundharmonikagruppe Betra, Grußwort Ortsvorsteher, Mundharmonikagruppe Betra, Grußwort Gauvorsitzender Zollergau, Mundharmonikagruppe Betra, Schlusswort Vorsitzender der Ortsgruppe, Mundharmonikagruppe Betra. Serviert werden Kaffee und Kuchen, die üblichen Getränke und ab 16.30 Uhr ein Vesper.
