Christina Gsell (von links) hat als Vorsitzende des NET bei der Reisemesse CMT viel zu tun: hier mit Annabelle Burster, Guido Wolf und Monika Laufenberg Fotos: Lück Foto: Schwarzwälder Bote

CMT: Christina Gsell ist auf der Reisemesse als Vorsitzende des NET und Chefin der WTG Rottenburg aktiv

Sie hüpft immer hin und her auf der Reisemesse CMT, sagt Christina Gsell. Ihr erster Auftritt in einer Doppelrolle: Die Chefin der Tourismusförderung Rottenburg ist jetzt auch neue Vorsitzende des Neckar-Erlebnis-Tals. Ein Spagat?

Stuttgart/Rottenburg/Horb. Der Messemontag auf der CMT: erst Dienst am NET-Stand mit blauem Schal, der zum Teppich passt. Begeistert zeigt Christina Gsell als NET-Vorsitzende die neue Karte vom Neckartal-Radweg mit dem Titelfoto aus Bieringen. Und die Blumensamen-Mischung, die ihr und den Kollegen schon an den ersten beiden Tagen aus den Händen gerissen wurde. Gsell: "Die legen wir jetzt nicht mehr offen aus."

Ab 12 Uhr kommen die ersten NET-Bürgermeister: Ralph Zimmermann (FDP) aus Horb, Thomas Noé aus Starzach. Die wollen natürlich auch von Gsell wissen, wie die Resonanz ist. Horbs Bürgermeister Zimmermann: "Der Messeauftritt ist gelungen."

Um 12.30 Uhr hat Gsell dann den blauen Schal abgelegt. Denn jetzt hat sie am Gemeinschaftsstand Schwäbische Alb Tourismus einen Termin mit ihrem Chef: Rottenburgs Oberbürgermeister Stephan Neher. Hier ist alles grün. Iris Becht, Tourismus-Beauftragte des Landkreises Tübingen, und der erste Landesbeamte Hans-Erich verkünden hier die Neuheiten. Zu diesen hat auch die WTG von Gsell beigetragen: Der neue Weg des Gedenkens, die neuen Premium Wanderwege. Sie sagt: "Mit dem Sieben-Täler-Weg über Bad Niedernau, Weiler und Schwandorf sind wir dann mit diesem Thema vorerst durch." Gsell präsentiert noch die Rottenburg-Broschüren im neuen Design: "Von A wie Angeln bis Z wie Zirkus. Das ist sicher nicht nur für Touristen interessant, sondern gibt bestimmt auch vielen Einheimischen neue Impulse."

14.41 Uhr: Tourismusminister Guido Wolf ist am NET-Stand. Genießt es, ein Gruppenfoto mit den "blaubeschalten Damen" zu machen. Jetzt hat auch Gsell wieder den Schal an.

Zwei Jobs gleichzeitig: Ist das eigentlich ein Spagat? "Nein", lacht Gsell: "Für uns in Rottenburg ist es wichtig, auf verschiedenen Ebenen sichtbar zu sein. Einmal im Tourismusverband Schwäbische Alb. Dazu wollen wir den Benefit des Neckartal-Radwegs mitnehmen. Das ist allen Akteuren in Rottenburg – aber auch dem Neckar-Erlebnis-Tal – bewusst."

Das Bindeglied: der Radweg. Er führt durch Rottenburg über den Marktplatz, geht durch Starzach, Eutingen, Horb und Sulz – die Mitgliedskommunen des NET.

Gsell: "Der Neckartalradweg ist bei uns am schönsten: Hier gibt es keine Schifffahrt mehr, man kann die Eisvögel beobachten oder zuschauen, wie sich die Blindschleichen sonnen. Deshalb lässt sich das Neckar-Erlebnis-Tal und die Tätigkeit für die WTG wunderbar verbinden. Es gibt ein großes Potenzial für Touristen rund um Rottenburg. Man kann uns durchaus als idealen Mittelpunkt sehen – für Ausflüge zum Shoppen in die Outlet-City Metzingen, nach Tübingen oder nach Stuttgart. Oder zum Entspannen nach Glatt oder auf die Weitenburg. Die Kulturtankstelle in Börstingen ist anders als das Römische Museum in Rottenburg. Man hat hier die Vielfalt und die Abwechselung – es ist nicht alles gleich."

Auch wichtig aus der Sicht von Gsell: Die Mitgliedschaft von Rottenburg im Tourismusverband Schwäbische Alb: "Rottenburg kann auch der Ausgangspunkt zu dieser Region sein. Das Schloß Hohenzollern oder das Kloster Bebenhausen sind auch Ziele, die man wunderbar von Rottenburg aus erreichen kann."

Und Rottenburg profitiert davon. Laut Gsell sind die Zahlen der Tagesgäste und der Übernachtungsgäste um zehn Prozent gestiegen. Das Problem in Rottenburg: Die Stadt könnte durchaus noch neue Hotels gebrauchen. Gsell: "Aber es ist schwierig, Investoren zu finden."

Die Doppelrolle: Eine Frau, die beides schafft. Und auch beim NET gibt es großes Lob für die neue Vorsitzende. Von ihrem Vorgänger: Horbs Wirtschaftsförderer Axel Blochwitz war lange Jahre Vorsitzender. Er sagt: "Es ist toll, zu sehen, wie die jungen Leute mit ganz neuen Ideen und Schwung den Verein beleben."