Haben gemeinsame Ziele für die Stadt: Oberbürgermeister Peter Rosenberger (rechts) und Bürgermeister Jan Zeitler. Foto: Hopp

OB Peter Rosenberger und Bürgermeister Jan Zeitler ziehen eine positive Jahresbilanz.

Horb - Bildung und Betreuung, Bürgerbeteiligung und Städtebau – das sind für Oberbürgermeister Peter Rosenberger und Bürgermeister Jan Zeitler die wichtigsten drei Zukunftsthemen für die Stadt.

 

Endlich nicht mehr selbst waschen – und die Arbeitskleidung liegt bei Dienstantritt immer frisch bereit. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die für die Betroffenen ein großer Fortschritt sind. Die Mitarbeiter des Bauhofs müssen seit Kurzem nicht mehr selbst für ihre Arbeitskleidung sorgen. Für einen kleinen Eigenanteil gibt es einen Vollservice. Und ganz nebenbei bieten die Bauhof-Mitarbeiter ein einheitliches Bild ab.

Rosenberger und Zeitler zeigen sich beim Pressetermin als Einheit – auch ohne Einheitskleidung. Gemeinsam blicken sie auf die vergangenen Monate und das Erreichte zurück – wobei die Arbeitskleidung im Bauhof ein kleines Mosaiksteinchen ist, und präsentieren ihre Ziele für die kommenden Monate und Jahre. "Horb ist durch die Gartenschau aufgeblüht, jetzt ist es wichtig, dass es weiterblüht. Wir wollen viel mehr, als nur das Gelände weiterpflegen", sagt Rosenberger.

Viel sei in den vergangenen Monaten umgesetzt worden – viel mehr als nur die Gartenschau, meinen beide, auch wenn dies vielleicht in der Öffentlichkeit zu kurz gekommen sei. "Ohne finanzielle Rücklagen in wirtschaftlich schwieriger Situation" seien beide in ihre jeweilige Aufgabe gestartet. "Sogar in den Superjahren 2006/2007 ist nichts hängen geblieben", so Rosenberger. Die Haushaltsstrukturkommission habe deswegen eine schwere Aufgabe gehabt. Jährlich 2,5 Millionen Euro sparen auf der einen Seite, auf der anderen Seite dafür die Maßgabe "Die Stadt muss attraktiv sein und attraktiv bleiben". Ein Drahtseilakt, der aber mit Erfolg geschafft worden sei, findet die Verwaltungsspitze.

Bei Hochbrücke optimistisch

So nennt Zeitler einen ganzen Katalog an Projekten: Bahnhofsvorplatz, Flusskraftwerk, westliche/östliche Schillerstraße, Stegbau Neckarbad, Barbel-West, aber auch die Einführung der Werkrealschulen und die Sanierungsgebiete. Auch beim Einkaufscenter habe es mit dem Abriss des alten Postgebäudes ein deutliches Signal gegeben, so Rosenberger. Und auch bei der Hochbrücke zeigt sich der OB optimistisch, obwohl die Signale aus dem Verkehrsministerium nicht nur eitel Sonnenschein versprechen. Das Planfestellungsverfahren sei eingeleitet. Er rechne fest damit, dass es im Januar beginne, nachdem man ja eigentlich schon in diesem Jahr damit gerechnet hatte. "Mit Stuttgart 21 war vorher nichts zu machen."

Auch beim Stadtmarketing und dem Citymanagement seien die Weichen gestellt. Was auf der Liste nicht fehlen darf: die klimaneutrale Kommune und eine neue Energiepolitik, die weiterentwickelt werden soll. Soweit der zufriedene Blick zurück.

Drei Themen haben sich Rosenberger und Zeitler als große Zukunftsthemen vorgenommen: u Bildung und Betreuung "Wir wollen attraktiv sein für Bürger und Neubürger. Wir wollen richtig Gas geben", verspricht der OB. Die Versorgung mit Kleinkindplätzen in Kindergärten soll weiter ausgebaut werden. Insgesamt soll dem Nachwuchs die Möglichkeit einer Ausbildung vom Kindergarten bis zur Berufsausbildung geboten werden können.

Mit dem neuen technischen Gymnasium und der Dualen Hochschule habe man einen kompletten Bildungsweg in der Stadt. Ob in Horb Standort einer Gemeinschaftsschule sein könnte, ist noch nicht klar. Hier gebe es noch keine Erfahrungswerte. Man sei aber offen und wolle diese Diskussion nicht ideologisch führen.Wichtig sei auch die Frage, welche Auswirkungen der Wegfall der verbindlichen Grundschulempfehlung habe. u Bürgerbeteiligung Die Bürger sollen noch mehr beteiligt werden. Zeitler nennt das Beispiel "DSL für Talheim". "Das ist ein sehr fruchtbares Miteinander." Die Stadtverwaltung liefere das Know-How, die Bürger ihr Engagement. Wichtig sei, dass Spielregeln für die Bürgerbeteilung erarbeitet würden. . Auch schnellere Wege für eine Entscheidungsfindung seien das Ziel. Rosenberger gibt zu, dass dieser Prozess derzeit noch schwerfällig sei. Die Feinstaub-Diskussion als Negativbeispiel? "Nein", sagt Rosenberger, "auch hier sei man vorangekommen". Zeitler betont, dass man "den Experten schlechthin im Regierungspräsidium" für ein Gespräch nach Horb bekommen habe u Städtebau "Innenetwicklung vor Außenentwicklung" heißt das Ziel beim Städtebau. Das Neubaugebiet Barbel-West in Talheim sei eine Ausnahme aus vergangenen Zeiten gewesen. Mit dem LRP-Projekt hoffe man, auch in den Teilorten städtebauliche Missstände zu entfernen.

Beantragt sind Sanierungsgebiete in Mühringen, Bildechingen, Mühlen und Talheim. In einer unabhängigen Prüfung von Wüstenrot hätten sich in diesen vier Teilorten der dringlichste Bedarf ergeben.